Es hatte sich seit einiger Zeit angedeutet, dass aus der Übernahme von Siltronic (WKN: WAF300 / ISIN: DE000WAF3001) durch GlobalWafers nichts werden würde. Nun kam die Bestätigung.
Scheitern des Deals hatte sich angedeutet
Im Oktober 2021 hatte Siltronic von einer voraussichtlichen Verzögerung des Zusammenschlusses mit GlobalWafers aufgrund andauernder Gespräche mit Behörden über regulatorische Freigaben berichtet. Vor wenigen Wochen hieß es dann, dass keine Fortschritte bei der deutschen Investitionsprüfung der Übernahme erfolgt seien.
Eine sogenannte außenwirtschaftsrechtliche Unbedenklichkeitsbescheinigung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) ließ auf sich warten, bis GlobalWafers das Warten aufgab. Eine entsprechende Frist für den Vollzug der Transaktion lief am 31. Januar 2022 ab. Der Zusammenschluss kommt daher nicht zustande.
Strategische Bedeutung
Für die Verzögerung auf deutscher Behördenseite hatte zuletzt auch die späte chinesische Freigabe des Deals gesorgt. Die in diesem Zusammenhang auferlegten Bedingungen wollte das Ministerium hierzulande erst einmal prüfen. Schließlich bewegt sich Siltronic in einem Zukunftsfeld, das immer mehr auch die Politik beschäftigt.
Als Hersteller von Silizium-Wafern ist das Unternehmen Zulieferer der Chip-Industrie. In Zeiten von Lieferengpässen, COVID-19 und Chip-Krise hat man in Politik und Wirtschaft wohl erkannt, dass man die gesamte Halbleiterproduktion möglicherweise nicht vollständig anderen überlassen sollte. Daher dürften ähnliche Deals in Zukunft noch stärker unter die Lupe genommen werden.
Trost für Siltronic
Am Dienstag fielen die Marktreaktionen auf die neuesten Nachrichten alles andere als wild aus. Die Siltronic-Aktie konnte sogar zeitweise Kurszuwächse verzeichnen. Schließlich kommt das Aus für den Deal nun nicht mehr ganz überraschend. Die Siltronic-Aktie hatte bereits in den vergangenen Tagen den Rückwärtsgang eingelegt.
Außerdem dürfte Siltronic angesichts seiner Marktstellung einiges an Potenzial mitbringen. Mit Blick auf ein mögliches Aus der Übernahme durch GlobalWafers und einen entsprechenden “Bloomberg”-Bericht hatten die Analysten bei Jefferies bereits vor einigen Tagen von positiven Fundamentaldaten gesprochen.
Das Unternehmen profitiere von einer starken Nachfrage nach Halbleitern, während ein knappes Angebot für steigende Preise sorgen würde. Zwar würde ein Scheitern des Deals einen kurzfristigen Druck auf den Aktienkurs erzeugen, es blieb jedoch bei der “Buy”-Einschätzung für die Siltronic-Aktie und dem Kursziel von 160,00 Euro. Darüber hinaus kann man sich bei Siltronic mit einer Termination Fee in Höhe von 50 Mio. Euro trösten.
FAZIT
Die Märkte hatten bereits ein Scheitern der Übernahme vorweggenommen. Die Aktie von Siltronic musste zuletzt Federn lassen. Doch nun sollte die Konzentration den positiven Aussichten des Zulieferers der Halbleiterindustrie gelten. Chips sind knapp und werden in Zukunft in immer mehr Branchen benötigt.
Anleger, die gleich auf eine Vielzahl von Vertretern aus der Chipindustrie setzen möchten, könnten sich das Open End Partizipationszertifikat auf den Solactive Global Semiconductor Leaders Index (WKN: VQ72Y7 / ISIN: DE000VQ72Y75) anschauen. In diesem sind Branchengrößen wie NVIDIA, Micron, AMD, Samsung Electronics, Infineon oder Intel vereint.
Bildquelle: Pressefoto Siltronic AG
