Meta Platforms (WKN: A1JWVX / ISIN: US30303M1027) hat große Erwartungen an das Metaverse. Doch zunächst muss das Unternehmen, „formerly known as Facebook“, das Tagesgeschäft managen. Dies gelingt nicht so überzeugen. Noch bleibt jedoch Zeit.
Ferne Metaverse-Welt
Die Meta/Facebook-Aktie hatte zuletzt alles andere als überzeugend performt. Kein Wunder. Schließlich gerieten Technologiewerte angesichts der zunehmenden Zins- und Inflationssorgen am Markt gehörig unter Druck. Doch am Mittwochabend rauschte das Papier im nachbörslichen US-Handel um mehr als 20 Prozent in die Tiefe. Was war passiert?
Das Metaverse gehört derzeit zu den spannendsten Zukunftsthemen, über die Anleger diskutieren. Facebook hatte mit seiner Umbenennung sowie dem Vorstoß in den Bereich Metaverse Themen wie Metaverse als Ganzes, Virtual Reality, Augmented Reality, NFTs oder Gaming einen wichtigen Schub verliehen. Das Unternehmen selbst rechnet sich als Metaverse-Pionier große Chancen aus. Es wird jedoch ein schwieriger und langer Weg, bis im Jahr 2030 möglicherweise die angepeilte Zahl von 1 Milliarde Metaverse-Usern erreicht worden ist.
Eine Vielzahl von Herausforderungen
Die Gegenwart sieht für Meta/Facebook nicht besonders rosig aus. Themen wie Datenschutz oder Hate Speech werden so schnell nicht verschwinden. Apples neue Datenschutzbestimmungen haben der personalisierten Werbung einen herben Dämpfer versetzt. Zudem haben Werbekunden mit den Lieferengpässen zu kämpfen und geben weniger Geld für Werbung aus. TikTok sorgt wiederum für Konkurrenz und begeistert vor allem die Jugend.
Entsprechend enttäuschend fiel erneut der Blick auf die Entwicklung bei den User-Zahlen aus. Zum Ende des vierten Quartals berichtete Facebook von 2,91 Milliarden monthly active users (MAUs), lediglich 4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Außerdem reagierte Facebook mit dem TikTok-Verschnitt Reels auf die Konkurrenz. Dort ist jedoch mit den Anzeigen weniger Geld zu machen. Am schwersten wiegen derzeit aber möglicherweise die enormen Investitionen in eine aussichtsreiche, derzeit jedoch immer noch wenig klare, weit entfernte Metaverse-Zukunft.
Viel Zeit
Das Geschäft mit der virtuellen Realität „Reality Labs“, zu dem der Metaverse-Bereich gehört, machte allein im vierten Quartal 2021 einen Verlust von 3,3 Mrd. US-Dollar. Im Gesamtjahr 2021 lag dort das Minus bei 10,2 Mrd. US-Dollar. Und es ist nicht abzusehen, wie lange der Konzern Milliardensummen in den Aufbau des Metaverse stecken muss.
Die gute Nachricht ist jedoch, wenn das Metaverse hält, was es verspricht oder, was sich Facebook davon verspricht, dürften sich die Investitionen auszahlen. Zumal Facebook vorgeprescht ist und sich First-Mover-Vorteile sichern kann. Außerdem ist es ja nicht so, dass der Konzern kein Kapital hätte und nicht blenden verdienen würde.
2021 lag der Nettogewinn trotz des dicken Minus bei Reality Labs bei 46,8 Mrd. US-Dollar. Der Cash-Bestand lag zum Jahresende bei rund 48 Mrd. US-Dollar. Damit hat das Unternehmen auch den Vorteil der besonders tiefen Taschen, um sich bei der Entwicklung des Metaverse-Geschäfts Zeit zu lassen und bei Bedarf in Sachen Übernahmen oder Investitionen aggressiv vorzugehen.
FAZIT
Aktuell gibt es für Anleger, insbesondere im Big-Tech-Bereich, bessere Alternativen als Facebook/Meta. Allerdings sollte man auch nicht überreagieren und den Konzern nun vollkommen abschreiben. Was das Metaverse tatsächlich bringt, wird erst in einigen Jahren sichtbar.
Wer sich nicht nur auf Meta Platforms verlassen, sondern gleich auf mehrere Schwergewichte der US-Tech-Branche setzen möchte, kann sich das Index-Zertifikat (WKN: DA0AB2 / ISIN: DE000DA0AB22) auf den GAFAM Index anschauen. In diesem Index sind neben Meta Platforms auch Microsoft, Alphabet (Google), Apple und Amazon enthalten.
Bildquelle: Pressefoto Facebook/Meta