Cewe: Nebenwerte-Perle vor dem Comeback?

(Bildquelle: Pressefoto CEWE Stiftung & Co. KGaA)

Die Aktie der Cewe Stiftung & Co. KGaA / Cewe (WKN: 540390 / ISIN: DE0005403901) gehörte in den vergangenen Jahren zu den High-Flyern im deutschen Nebenwertebereich. Zuletzt ging es für die Papiere des Fotodienstleisters im Mai vergangenen Jahres auf ein neues Rekordhoch bei rund 138 Euro nach oben.

Doch im Anschluss wechselten die Papiere in den Konsolidierungs-Modus. Dabei setzte der Kurs bis zum Januar 2022 bis knapp über die 100er-Marke zurück, konnte sich bis Anfang Februar aber zeitweise wieder in den Bereich der 110er-Marke erholen. Die Chancen stehen gut, dass sich die jüngste Aufholbewegung fortsetzt, denn Cewe konnte zuletzt wieder einmal überzeugende Geschäftszahlen präsentieren.

Eigene EBIT-Prognose noch erreicht

Laut der Pressemitteilung erreichte das Unternehmen 2021 nach vorläufigen Zahlen im Geschäftsjahr 2021 einen Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 72,2 Mio. Euro, womit die eigene Prognose von 72 bis 84 Mio. Euro noch erreicht wurde (2020: 79,7 Mio. Euro). Die Erlöse lagen bei 692,8 Mio. Euro, nach 727,3 Mio. Euro im Vorjahr.

Der Fotodienstleister Cewe verbuchte 2021 auf Jahressicht Rückgänge beim Umsatz und beim Betriebsgewinn. Grund hierfür ist aber ein Corona-bedingt außergewöhnlich starkes Vorjahresergebnis. Deshalb konnten die neuesten Geschäftszahlen trotzdem überzeugen. Die wieder niedrigeren Cewe-Aktienkurse könnten jetzt eine neue, günstige Einstiegsgelegenheit eröffnen. (Bildquelle: Pressefoto CEWE Stiftung)

Den Rückgang erklärte Cewe damit, dass im Jahr 2020 der Corona-bedingte „Stay-at-home“-Effekt besonders im Weihnachtsgeschäft eine noch größere Wirkung auf die Nachfrage nach Fotoprodukten hatte als im Jahr 2021. Demnach verbesserte sich das 2021 erzielte EBIT im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 (EBIT: 56,8 Mio. Euro) um rund 27 Prozent.

Laut Cewe setzte sich auch der seit vielen Jahren anhaltende Trend einer sich kontinuierlich verbessernden operativen Ergebnismarge im Kerngeschäftsfeld Fotofinishing fort. Die Gewinn-Marge lag 2021 bei 12,7 Prozent, nach 12,4 Prozent im Jahr 2019 und einem Corona-bedingt außergewöhnlich hohen Wert von 15,1 Prozent im Jahr 2020.

Digitale Transformation zahlt sich aus

Der Firmenmitteilung nach profitiert Cewe weiterhin stark von der frühzeitigen Transformation in ein digitales Geschäftsmodell. Demnach unterstützt einerseits der allgemeine Trend zum Fotografieren per Smartphone die Nachfrageentwicklung. Andererseits wird laut Cewe der allergrößte Teil der Fotoaufträge heute online oder mobil über Apps bestellt. Davon sollen besonders die von Cewe belieferten Handelspartner in ganz Europa profitieren, bei denen Kundinnen und Kunden die Cewe-Markenprodukte beziehen können.

Trendwende im Online-Druck und Einzelhandel

Außerdem hob Cewe im Rahmen der Bekanntgabe der 2021er-Geschäftsergebnisse besonders hervor, dass die Sparten kommerzieller Online-Druck und Einzelhandel den Turnaround geschafft und 2021 ein kleines positives Ergebnis erzielt haben. Grund hierfür seien die optimierte Produktions- und Kostenstruktur sowie die Optimierung der Filialstruktur mit einer reduzierten Anzahl von Ladengeschäften.

Die Anfänge von Cewe

Die Erfolgs-Story von Cewe reicht zurück bis ins Jahr 1912, in dem August Friedrich Carl Wöltje im niedersächsischen Oldenburg eine „Photographische Anstalt“ gründete. Cewe wurde unter dem Namen Cewe Color erst im Jahr 1961 von Heinz Neumüller in Oldenburg ins Leben gerufen, wo das Unternehmen auch heute noch seinen Hauptsitz hat. Der Firmenname kam dadurch zustande, dass Neumüller die Initialen seines Schwiegervaters Carl Wöltje zu dessen Ehre in die Firmierung mitaufnahm.

Europas Marktführer

Heute gilt die Cewe-Gruppe eigenen Angaben nach als Europas führender Foto-Service und Online-Druck-Anbieter. Vielen dürfte der Name Cewe vor allem für das Cewe Fotobuch bekannt sein, von dem jährlich mehr als sechs Millionen Exemplare verkauft werden. Weitere personalisierte Fotoprodukte verkauft der Konzern zum Beispiel unter den Marken Cewe, WhiteWall und Cheerz.

Außerdem hat die Cewe-Gruppe für den noch relativ jungen Online-Druckmarkt eine sehr effiziente Produktion für Werbe- und Geschäftsdrucksachen aufgebaut. Diese Qualitätsdruckprodukte werden über die Plattformen SAXOPRINT, CEWE-PRINT.de, LASERLINE und viaprinto vertrieben. Der Konzern, der laut eigener Aussage alle Cewe-Markenprodukte klimaneutral herstellt, ist mit über 4.200 Mitarbeitern in mehr als 20 Ländern präsent.

Aufwärtstrend seit 2009

An der Börse ging die Aktie von CEWE Anfang 2009, also zum Ende der Finanzkrise, in einen übergeordneten Aufwärtstrend über. Trotz des jüngsten Kursrückschlags errechnet sich bei der Aktie seit 2009 immer noch ein beachtlicher Kursgewinn von im Schnitt 18 Prozent jährlich.

Hier liegen die nächsten Kursziele

Setzt sich die jüngste Aufholbewegung fort, stellt sich das nächste Kursziel der Aktie (aktuell: 108 Euro) auf das jüngste Allzeithoch vom Mai bei 138,40 Euro. Darüber würden dann die runden Marken bei 140 und 150 Euro in den Fokus rücken.

Positive Analysten-Einschätzung

Auch das Hamburger Analyse-Haus Montega sieht bei der Cewe-Aktie kräftiges Aufholpotenzial. In einer Mitte Januar aktualisierten Studie wurde die bisherige Kaufempfehlung bestätigt und das nächste Kursziel auf 158 Euro (zuvor: 170 Euro) taxiert. Laut der Studie ist Montega unverändert von der Unternehmensqualität von Cewe und dem Investment Case überzeugt.

Anleger, die auf eine baldige Fortsetzung des langfristigen Aufwärtstrends bei der Aktie von Cewe überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA40RT / ISIN: DE000MA40RT0) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren.

Bildquelle: Pressefoto CEWE Stiftung & Co. KGaA