Heard in New York: Wall Street deutlich schwächer – Bernanke und Verbraucherkredite bringen keine Impulse

[ad#Google Adsense L-links]Die Aktienmärkte erleben derzeit eine sehr spannende Phase. Das wirtschaftliche Umfeld ist alles andere als gut und die Aussichten sind eher durchwachsen, denn positiv. Und doch ist die Stimmung unter den Börsianern allenthalben ganz gut. Sätze wie: „Viele wissen nicht, wohin mit dem Geld“ machen die Runde. Und tatsächlich bildet der Aktienmarkt aufgrund seiner Größe und seiner guten Handelbarkeit für viele Anleger die erste Wahl. Anders sind die hohen Niveaus der weltweiten Indizes nicht zu erklären. Auf der anderen Seite zeigen Krisen wie etwa Griechenland wie wichtig auch die Investition in Sachwerte ist. Gerade Gold ist dabei nachwievor vielfach erste Wahl – wie man am unverändert hohen Goldpreis sehen kann.

Fed-Chef Bernanke äußert sich…vorsichtig

Zu Zeiten von Alan Greenspan wurden Reden des Notenbankchefs fast schon zelebriert. Unter Ben Bernanke haben diese “Events” doch reichlich Charme eingebüßt. Dies konnte man auch heute wieder beobachten. Bernanke sprach in Dallas und brachte wenig neues – auch nicht zwischen den Zeilen. Seiner Einschätzung nach ist die US-Wirtschaft noch “lange nicht über den Berg” – nun ja alles andere wäre auch eine Überraschung gewesen. Er verwieß zudem auf den schwachen Häusermarkt und erinnerte auch an die Probleme auf dem Arbeitsmarkt. Alles in allem nicht neues. Vor allem nicht für einen Markt, der sehnsüchtig auf positive Impulse wartet.

Volumen der US-Verbraucherkredite sinkt im Februar deutlich

Interessante Konjunkturdaten kamen dann heute in Form der US-Verbraucherkredite. Dabei ist das Volumen im Februar 2010 um 11,5 Mrd. Dollar bzw. 5,6 Prozent auf jetzt 2,448 Billionen Dollar gesunken. Für Januar ergab sich ein revidierter Anstieg um 5,2 Prozent, nach einem revidierten Rückgang um 3,7 Prozent im Dezember. Erfreulicherweise ist der Umfang der kurzfristigen Schulden, wie etwa Kreditkartenschulden, im Februar um 13,1 Prozent bzw. 9,5 Mrd. Dollar auf 858,1 Mrd. Dollar zurückgegangen. Dagegen ist das Volumen langfristiger Kredite, wie zum Beispiel für Autokäufe oder Studienkredite, im Februar um 1,6 Prozent bzw. 2,0 Mrd. Dollar auf 1,590 Billionen Dollar gestiegen. Der US-Verbraucher tritt also auch weiterhin auf die (Konsum-)Bremse. Allein im vierten Quartal 2009 war das Volumen der Verbraucherkredite um 6,1 Prozent zurückgefahren worden. Im Gegensatz zum Staat scheint der Verbraucher inzwischen etwas klüger zu sein. Allerdings darf man die rückläufigen Zahlen auch nicht überschätzen, denn vom Allzeithoch der Verbraucherkredite ist man noch nicht sooo weit entfernt!

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Wall Street erneut schwächer

Der Dow Jones hat sich auch heute nicht in Richtung seiner wichtigen 11.000er Marke bewegen können – ganz im Gegenteil. Zeitweise verlor der Leitindex mehr als 100 Punkte. Auslöser war neben den o.g. Aussagen von Bernanke und den Verbraucherkrediten u.a. weiterhin die Griechenlandkrise. Während mancher Grieche schon vesucht sein Geld von der Bank holt oder es zumindest ins Ausland überweist, ist die Politik noch immer ratlos. Das Krisenpaket aus bilateralen Hilfen und IWF will nun doch nicht so recht angenommen werden. Und die nächste Anleihenemission naht – wer weiß wieviel die Griechen dann zahlen müssen. Trotz der vielen Liquidität steuern die Aktienmärkte mehr und mehr auf eine Korrektur zu. Viele wollen es nicht hören, aber die Fundamentaldaten schreien von Woche zu Woche lauter… Der Dow Jones verlor jedenfalls am Ende 0,66 Prozent auf 10.897 Punkte. Und auch S&P 500 und NASDAQ tendierten schwächer.