20 Jahre Euro – Welche Rolle spielt Echtgeld in unserer digitalisierten Welt?

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Im Januar 2002 – also vor 20 Jahren – wurde die europäische Einheitswährung Realität. Der Euro wurde in Form von physischen Euro-Banknoten und -Münzen in allen teilnehmenden EU-Ländern eingeführt. Damit wurde er zur Währung von mehr als 300 Millionen Menschen in ganz Europa. Es wurden unwiderrufliche Umrechnungskurse festgelegt. Die nationalen Banknoten und Münzen der teilnehmenden Länder in dieser Währungsunion verschwanden für immer. Ein Euro entsprach dem Umrechnungskurs von 1,95583 DEM (Deutsche Mark). Der Belgische Franc, die Deutsche Mark oder der Österreichische Schilling gehörten somit der Vergangenheit an. Die gemeinsame europäische Währung war ab sofort der Euro.

In 19 der 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union ist der Euro das gesetzliche Zahlungsmittel. Auch die Kleinstaaten Andorra, Monaco, San Marino und Vatikanstadt verwenden die Einheitswährung. Montenegro und der Kosovo haben den Euro ohne eine formelle Währungsvereinbarung. Landeswährungen gibt es nur noch in Bulgarien, Kroatien, der Tschechischen Republik, Dänemark, Ungarn, Polen, Rumänien und Schweden. Oberstes Ziel dieser Währungsunion war die europäische Integration voranzubringen. Einer der Hauptgründe für die Einführung des Euro bestand außerdem darin, die Kosten für Währungskonvertierungen zu eliminieren. Dies sollte in erster Linie das Risiko destabilisierender Abwertungen mindern.

Digitalisierung als große Herausforderung für den Euro

Heute, 20 Jahre später, steht die Währung vor ganz neuen Herausforderungen. Eine davon ist die Digitalisierung. Geld in physischer Form ist zwar auch noch wichtig, aber der Zahlungsverkehr hat sich zu einem sehr großen Teil in den digitalen Bereich verlagert. Über die „Wallet“ App, die wie eine digitale Brieftasche funktioniert, kann man nur mit dem eigenen Fingerabdruck Überweisungen tätigen. Mit wenigen Klicks kann man in fast jedem Webshop digital bezahlen. Hier gibt es Anbieter, die mit Echtgeld Transfers das digitale Geld ein bisschen greifbarer machen. PayPal oder Paysend machen es sogar möglich, dass man den Euro international mit nur wenigen Klicks in die verschiedensten Währungen transferiert.

Selbstverständlich bezahlt man für diese Finanzdienstleistungen eine Bearbeitungsgebühr. Dafür spart man sich jedoch komplizierte Bankgeschäfte und lange Wartezeiten. Ebenso ist die Digitalisierung in der Unterhaltungsbranche angekommen. Spieleentwickler wie Ubisoft setzen in ihren Spielen auf Echtgeld Shops und machen so die In-Game Käufe für die User besser nachvollziehbar.  Auch die Echtgeld Casinos verdienen Beachtung. Sie haben es geschafft, digitale Echtgeld-Transaktionen besonders sicher und transparent abzuwickeln. Alle diese Anbieter schaffen es perfekt, das physische Euro-System mit der digitalen Welt zu verbinden. Auch zahlreiche andere Branchen machen das sehr gut und bieten dem Konsumenten einen fließenden Übergang von analog auf digital. Der Euro ist mittlerweile eine der wichtigsten Währungen weltweit und wird von der Europäischen Zentralbank verwaltet. Dass es hier im Bereich der Digitalisierung in den nächsten Jahren noch sehr viel Potenzial gibt, ist klar. Dieser Herausforderung stellt sich die Europäische Zentralbank und legt die Weichen für das Bargeld 2.0.

Bargeld 2.0 – der digitale Euro

Digitale Währungen sind eine große Herausforderung. Dessen ist sich auch die Europäische Zentralbank bewusst. Es wird aktuell an einem digitalen Euro gearbeitet. Das ist gleichermaßen eine Herausforderung wie auch Chance für die Währungsunion. Am bestehenden Finanzsystem wird sich dadurch nichts ändern aber das Bargeld 2.0 wird vieles, wie wir es heute kennen auf den Kopf stellen. 2021 wurde beschlossen, dass der digitale Euro kommt. Im gesamten Euroraum sollen Bürgerinnen und Bürger künftig digitale Geldbörsen – die sogenannten Wallets – haben. So ist zumindest der derzeitige Plan. Dass es hier noch sehr viele offene Fragen gibt, liegt auf der Hand. Folgende schon recht konkrete Pläne sind für den digitalen Euro bekannt:

  • Das digitale Bargeld muss innerhalb des Euroraumes von allen Geschäftstreibenden akzeptiert werden. Das ist derzeit bei Bank- und Kreditkarten nicht der Fall.
  • Der Digitale Euro wird das Bargeld nicht ersetzen, sondern ist eine Ergänzung dazu.
  • Geld, das derzeit auf einem Kundenkonto bei der Bank liegt ist Buch- oder Giralgeld. Auf diese Einlagen hat man nur Anspruch über eine Bank. Kommt diese in finanzielle Schieflage, kann es sein, dass dieses Geld nicht mehr gefordert werden kann. Der digitale Euro hingegen soll so sicher sein wie Bargeld, also ein garantierter Wert.
  • Anders als bei Bargeld soll es nicht möglich sein, diesen digitalen Euro zu stehlen.
  • Solange die Wirtschaft stabil läuft macht es keinen Unterschied ob man Bargeld besitzt oder es als Buchgeld auf einem Konto liegt. In Krisenzeiten hingegen sollte der digitale Euro finanzielle Sicherheit bieten.

Wie viele Euro Banknoten und Münzen sind im Umlauf?

Auch wenn die Digitalisierung schnell voranschreitet, ist nach wie vor Bargeld in sehr großen Summen in den Brieftaschen der Europäer. Laut der Europäischen Zentralbank waren im November 2021 insgesamt 27.640.019.753 Euro-Banknoten mit einem Gesamtwert von 1.519 Milliarden Euro im Umlauf. Eine weitere stolze Summe bilden die Euro Münzen. Von ihnen zirkulieren 141 Milliarden Münzen im Gesamtwert von 31 Milliarden Euro in Portemonnaies, Hosentaschen, Kassen und Sparschweinen. Interessant zu beobachten ist außerdem, dass zwar immer mehr Konsumenten bargeldlos bezahlen aber die im Umlauf befindlichen Euro-Banknoten sind auch gestiegen. Forscher der Europäischen Zentralbank führen das darauf zurück, dass Euro-Banknoten zunehmend als Wertaufbewahrungsmittel verwendet werden. Dies gilt innerhalb und außerhalb der Eurozone.

Welche Vorteile bietet uns der Euro?

Der Euro ist viel mehr als nur ein praktisches Zahlungsmittel. Er verbindet die verschiedenen europäischen Länder. Er ist eine sichere und stabile Währung. Diese ermöglicht es zu investieren und zu sparen. Vorteile, die der Euro den Bürgern bringt:

  • Stabilität und Wohlstand
    Preise werden stabil gehalten und damit wird gleichzeitig das Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen angekurbelt. Es wird gesichert, dass das Geld in Zukunft eine wertvolle Währung ist.
  • Gemeinsam statt einsam
    In Europa treffen viele verschiedene Kulturen aufeinander, die Werte sind aber sehr ähnlich. Frieden, Demokratie und Freiheit sind die Werte der Europäischen Union. Wirtschaftlicher Wohlstand ist mit einem starken Euro gesichert und so geht es allen Bürgern in der Europäischen Union gut und die gemeinsamen Werte sind nicht gefährdet.
  • Der Euro vereinfacht sehr viel
    Man kann mit dem Euro in 19 Ländern bezahlen ohne dass man Geld wechseln muss. Es fallen auch keine Wechselgebühren an. Das Reisen wird bequemer und günstiger. Man kann ohne großen Aufwand in einem anderen EU-Land studieren, arbeiten oder leben.

Ziel der gemeinsamen europäischen Währung ist also, dass für stabile Preise und sicheres Geld gesorgt ist. Denn der Euro soll morgen auch genauso viel Kaufkraft haben wie heute. Zudem wird sichergestellt, dass das europäische Bankensystem sicher ist. Mit all diesen Parametern trägt der Euro nicht nur zur finanziellen, sondern auch zur gesellschaftlichen Stabilität und Sicherheit in Europa bei.

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