Plug Power: Der Wasserstoff-Pionier will hoch hinaus

(Bildquelle: Pressefoto Plug Power)

Auch wenn sich die Wasserstoff-Aktien im zurückliegenden Jahr 2021 deutlich schlechter entwickelten als der Gesamtmarkt, dürfte es sich für Anleger lohnen, diese weiterhin auf dem Radar zu behalten. Denn das potenzielle Marktvolumen ist riesig.

Laut einer Studie der Unternehmensberatung Boston Consulting Group eröffnet sich beispielsweise in Europa im Bereich der Luftfahrt ein Wasserstoff-Marktpotenzial von 93 Mrd. Euro pro Jahr. Dahinter folgt der zweitwichtigste Einsatzmarkt Schifffahrt mit 58 Mrd. Euro jährlichem Marktpotenzial und der Bereich Stromerzeugung mit 41 Mrd. Euro jährlich.

Ein Billionen-Dollar-schweres Marktpotenzial bei Wasserstoff

Das weltweite Wasserstoff-Potenzial dürfte sogar in den Billionen-Dollar-Bereich reichen. Laut dem Finanzanalysten Michele DellaVigna von Goldman Sachs sollte grüner Wasserstoff, der mittels erneuerbarer Energien produziert wird, bis 2050 ein Markt mit einem Volumen von über 1 Bio. US-Dollar pro Jahr sein, der mindestens einen Anteil von 15 Prozent an den globalen Energiemärkten haben wird.

Politische Brisanz vor dem Ukraine-Krieg-Hintergrund

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs hat das Wasserstoff-Thema zusätzlich an Brisanz gewonnen. Deutschland will die Energie-Abhängigkeit von Russland verringern. Bundeskanzler Olaf Scholz kündigte am Sonntag in einer Sondersitzung des Deutschen Bundestags den „zügigen Bau von zwei Flüssiggas-Terminals in Deutschland“ an. Laut Scholz wurde die Entscheidung getroffen, in Wilhelmshaven und Brunsbüttel schnell zu bauen. So ist es künftig möglich, Flüssiggas (LNG) aus den USA zu beziehen und dieses an den beiden deutschen Häfen aufzubereiten. Solche Terminals wären grundsätzlich auch für Wasserstoff-Importe nutzbar.

Wasserstoff-Pionier Plug Power

In Anbetracht des gewaltigen Wasserstoff-Marktpotenzials sollte sich für Anleger nach wie vor ein Blick auf die großen Player des Wasserstoff-Bereichs lohnen. Dazu gehört beispielsweise Plug Power (WKN: A1JA81 / ISIN: US72919P2020).

Das US-Unternehmen, das zu den Pionieren der Branche gehört, entwickelt und produziert Brennstoffzellen, die unter anderem in den Gebieten Elektromobilität, Flurfördergeräte und stationäre Notstromanlagen zum Einsatz kommen. Außerdem beliefert Plug Power seine Kunden mit Wasserstoff und entwickelt Anlagen zur Wasserstoffspeicherung sowie Wasserstoff-Zapfanlagen.

Starkes Wachstum bei Plug Power

Plug Power gilt bei Anlegern schon seit Jahren als besonders vielversprechender Vertreter der Branche, der immer wieder mit starken Umsatzzuwächsen aufwarten konnte. So wurde zuletzt für das dritte Quartal 2021 ein neuer Quartals-Erlös-Rekord in Höhe von 144 Mio. US-Dollar vermeldet, was auf Jahressicht einen kräftigen Anstieg um 34 Prozent bedeutete.

Geht es nach den Einschätzungen von Analysten, dürfte sich der Wachstumskurs auch im vierten Quartal 2021 fortgesetzt haben (Zahlen-Bekanntgabe Anfang März). Erwartet wird ein Umsatz von im Mittel 157,3 Mio. US-Dollar, womit sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Plus von 63 Prozent errechnen würde.

Auch ergebnisseitig Fortschritte

Laut der Prognose der Branchenexperten dürfte Plug Power dabei ergebnisseitig große Fortschritte gemacht haben. Demnach wird für das vierte Quartal 2021 nur noch ein Verlust von durchschnittlich 0,11 US-Dollar je Aktie erwartet, nach einem Verlust von 1,12 US-Dollar im vierten Quartal 2020.

Starker Ausblick

Sollten sich die Prognosen erfüllen, wäre Plug Power auf dem besten Weg, die ambitionierten Ziele zu erreichen. Laut der jüngsten Firmenprognose sollen im laufenden Gesamtjahr 2022 Erlöse von 900 bis 925 Mio. US-Dollar erzielt werden. Mittelfristig, bis 2025, wird ein Umsatz von über 3 Mrd. US-Dollar angepeilt.

Schwarze Zahlen ab 2023

Der Wechsel in die Gewinnzone soll im Jahr 2023 gelingen, was ein wichtiger Meilenstein wäre. Denn während die Umsatzentwicklung in den vergangenen Jahren immer wieder überzeugen konnte, sorgten die hohen Verluste, die aus den Investitionen in den Ausbau der Geschäfte herrührten, bei vielen Anlegern zuletzt für zunehmende Skepsis.

An der Börse ging es für die Aktie von Plug Power zwischen März 2020 und Januar 2021 von 2,35 Euro auf 61,69 Euro extrem steil nach oben, woraufhin der Wasserstoff-Player zeitweise unter starken Verkaufsdruck geriet. Aktuell notiert die Aktie bei rund 20 Euro und damit in weiter Ferne zum Mehrjahreshoch vom Januar 2021.

Hier liegen die nächsten Kursziele

Hier könnte sich das Blatt wieder zum Besseren wenden, wenn die Rückeroberung der 200-Tage-Linie (25 Euro) gelingt. Das nächste Kursziel wäre dann das Zwischenhoch vom November 2021 bei 41 Euro. Oberhalb würde wieder das Mehrjahreshoch vom Januar 2021 (61,69 Euro) in den Fokus rücken.

Wer das Einzelaktien-Risiko vermeiden und stattdessen auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von Unternehmen setzen möchte, die im Wasserstoff-Sektor engagiert sind, kann sich einmal das folgende Index-Zertifikat (WKN: DA0AAQ / ISIN: DE000DA0AAQ0) auf den E-Mobilität Wasserstoff Index anschauen. In diesem Index sind neben Plug Power noch acht weitere Player aus diesem Bereich enthalten. Dazu zählen unter anderem Ballard Power, Nel und SFC Energy.

Bildquelle: Pressefoto Plug Power