Der in Graz, Österreich, ansässige Maschinen- und Anlagenbauer Andritz (WKN: 632305 / ISIN: AT0000730007) konnte mit Rekordzahlen zum abgeschlossenen Geschäftsjahr 2021 aufwarten. Auftragseingang (7,9 Mrd. Euro; +29,0 Prozent) und Auftragsstand (8,2 Mrd. Euro; +20,5 Prozent) waren so hoch wie noch nie in der bisherigen Firmengeschichte.
Laut Andritz wurde 2021 ein Umsatz von 6,5 Mrd. Euro verzeichnet, der nur um -3,5 Prozent unter dem Rekordwert des Vorjahres lag. Der Technologie-Konzern führte den Rückgang auf den Geschäftsbereich Pulp & Paper zurück, der 2020 einige Großaufträge abwickelte, die 2021 nur noch wenig umsatzwirksam waren.
Rekord-Betriebsgewinn
Der Betriebsgewinn (EBITA) erreichte trotz des geringeren Umsatzes mit 546,5 Mio. Euro einen neuen Höchstwert (2020: 391,7 Mio. Euro). Die Rentabilität (EBITA-Marge) verbesserte sich dabei von 5,8 auf 8,5 Prozent. Unter dem Strich wurde 2021 ein Gewinn von 321,7 Mio. Euro eingefahren, nach einem Überschuss von 203,7 Mio. Euro im Jahr 2020.
Wie der Andritz-Chef Dr. Wolfgang Leitner erklärte, zeigt der Rekordauftragseingang mit Steigerungen in allen vier Geschäftsbereichen, dass der Konzern über eine starke Wettbewerbsposition in allen bedienten Industrien verfügt. Auch operativ sei es gelungen, die Herausforderungen der Corona-Pandemie gut zu bewältigen.

Hohe Dividendenrendite
Für das laufende Jahr 2022 prognostiziert das Unternehmen aus aktueller Sicht sowohl beim Umsatz als auch beim EBITA und Konzernergebnis einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr.
Geplant ist, dass der Vorstand der Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von 1,65 Euro je Aktie vorschlägt, was einer Ausschüttungsquote von rund 50 Prozent entsprechen soll. Damit würde sich aktuell bei der Andritz-Aktie eine Dividendenrendite von 4,5 Prozent errechnen.
Österreichisches Traditionsunternehmen
Der Konzern Andritz, der nach dem gleichlautenden Grazer Stadtbezirk Andritz benannt wurde, gehört zu den traditionsreichsten Firmen Österreichs. Die Anfänge gehen hier auf das Jahr 1852 zurück, in dem der aus Ungarn stammende Eisenwarenhändler Josef Körösi in der damals noch selbständigen Gemeinde Andritz eine kleine Eisengießerei gründete.
Nachdem anfangs nur kleinere Gusswaren produziert wurde, expandierte das Unternehmen sehr schnell und erweiterte das Produktsortiment in den folgenden Jahrzehnten unter anderem um Wasserturbinen, Kräne, Pumpen, Dampfkessel, Dampfmaschinen, Bergbaumaschinen und Brücken.
Heute gehört Andritz zu den weltweit führenden Technologiekonzernen. Zu den zahlreichen Geschäftsfeldern gehören unter anderem elektromechanische Ausrüstungen für Wasserkraftwerke (Andritz Hydro), Anlagen für die Produktion von Zellstoff (Andritz Pulp & Paper), Technologien für die Fest-Flüssig-Trennung (Andritz Separation), Anlagen für die Herstellung und Weiterverarbeitung von Kaltband aus Edelstahl (Andritz Metals) sowie Systeme und Maschinen zur industriellen Herstellung von Pellets (Andritz Feed & Biofuel).
Die Unternehmensgruppe verfügt über mehr als 280 Standorte in über 40 Ländern weltweit. Rund 27.000 Mitarbeiter sind dabei für Andritz im Einsatz.
Bodenbildung abwarten
An der Börse markierte Andritz im November 2021 ein Dreijahreshoch bei 50,45 Euro, woraufhin die im österreichischen Leitindex ATX notierte Aktie in den Konsolidierungs-Modus wechselte. In den vergangenen Wochen geriet die Aktie dann unter stärkeren Verkaufsdruck und setzte bis Anfang März 2022 zeitweise auf 36 Euro zurück.
Gut möglich ist, dass die derzeitige Kursschwäche nur vorübergehend ist. Dafür spricht jedenfalls die anhaltend starke Geschäftsentwicklung des Konzerns. Im Fall einer Kurs-Bodenbildung könnte sich deshalb wieder eine neue, günstige Einstiegsgelegenheit eröffnen.
Anleger, die auf eine neue Aufwärtsbewegung bei der Andritz-Aktie setzen möchten, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA2GVP / ISIN: DE000MA2GVP0) gehebelt von Kursgewinnen profitieren. Skeptiker können dagegen zu passenden Short-Zertifikaten greifen (WKN: MA74BB / ISIN: DE000MA74BB1).
Bildquelle: Pressefoto Andritz