Cyber-Gefahr: Alarmstufe orange in Deutschland!

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Die Bilder von Krieg, Zerstörung und zahllosen Ukraine-Flüchtlingen, die ihre Heimat verlassen müssen, um sich in Sicherheit zu bringen, machen uns auch in Deutschland schwer zu schaffen. Doch der Krieg tobt auch noch an einer anderen Front: Im Internet.

Russische Hacker begannen bereits vor der Invasion russischer Soldaten in die Ukraine damit, die IT-Infrastruktur des Landes anzugreifen. So haben Forscher des in der Slowakei ansässigen Sicherheits-Software-Unternehmens ESET mehrere Schadprogramm-Familien („Malware-Familien“) entdeckt, die auf ukrainische Organisationen abzielten.

Ein erster großer Cyber-Angriff richtete sich demnach am 23. Februar und damit einen Tag vor der Invasion gegen mehrere ukrainische Behörden und Regierungsnetzwerke. Zum Einsatz kam dabei die IT-Waffe „HermeticWiper“, dessen Ziel es ist, alle Daten auf den befallenen Computer-Festplatten zu löschen.

Akute Cyber-Bedrohungslage auch in Deutschland

Dieses Beispiel zeigt, dass die Anforderungen an entsprechende Sicherheits-Systeme immer weiter ansteigen. Das gilt auch für Deutschland. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erhöhte die IT-Bedrohungslage jüngst auf „orange“ und damit auf die zweithöchste Warnstufe. Erklärt wurde dieser Schritt damit, dass in Folge des Ukraine-Kriegs die Gefahr besteht, dass Cyber-Angriffe auch Deutschland treffen könnten. Dem BSI lägen Informationen vor, wonach eine Attacke gegen „Hochwertziele“ schon bald bevorstehen könne, berichtete der „Spiegel“.

Dazu passt das Ergebnis einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom, an der sich 100 Unternehmen der Digitalbranche beteiligt haben. Demnach erwarten 80 Prozent der befragten Unternehmen, dass die Ukraine-Krise für eine verschärfte Bedrohungslage sorgt. Dabei sieht fast jedes fünfte befragte Unternehmen bereits konkrete Anzeichen für vermehrte Angriffe, und jedes Dritte hat die eigenen IT-Schutzmaßnahmen kurzfristig hochgefahren.

Glänzende Aussichten für Cyber-Security-Markt

Wegen dieser besorgniserregenden Entwicklungen dürfte der Markt für Cyber-Sicherheit auch in den kommenden Jahren weiterhin stark wachsen und den in dieser Branche aktiven Unternehmen florierende Geschäfte bescheren.

Palo Alto Networks: Pionier und Marktführer

Einer der Player in diesem Bereich ist Palo Alto Networks (WKN: A1JZ0Q / ISIN: US6974351057). Das in Kalifornien ansässige IT-Sicherheits-Unternehmen bietet eine Plattform an, die Firewalls und Cloud-basierte Angebote umfasst, die diese Firewalls um weitere Sicherheitsaspekte erweitern. Der weltweit führende Cyber-Sicherheit-Pionier gewährleistet eine Echtzeitüberwachung des Datenverkehrs, um Hacker-Angriffe unmittelbar blockieren zu können.

Da die Nachfrage nach den entsprechenden IT-Lösungen in den vergangenen Jahren immer weiter anstieg, gehören zum Kundenkreis von Palo Alto inzwischen über 60.000 Organisationen in mehr als 150 Ländern.

Starke Umsatzzuwächse

Dementsprechend geht es auch für die Umsätze von Palo Alto steil nach oben. Die Erlöse legten beispielswiese in den zurückliegenden sieben Jahren im Schnitt um 30 Prozent jährlich zu (2020/21: 4,3 Mrd. US-Dollar).

Kursgewinn: +27 Prozent pro Jahr

Auch wenn der Konzern wegen hoher Investitionen nach wie vor Verluste verzeichnet (2020/21: minus 499 Mio. US-Dollar), fällt auch die bisherige Börsen-Performance sehr stark aus. Seit dem Börsengang im Jahr 2012 verbucht die im Nasdaq 100 notierte Aktie einen Kursgewinn von im Mittel 27 Prozent pro Jahr.

Secunet Security Networks: Der deutsche Schutzpatron

Auch hierzulande gibt es Unternehmen, die im Bereich Cyber-Sicherheit sehr erfolgreich sind. Dazu gehört zum Beispiel Secunet Security Networks (WKN: 727650 / ISIN: DE0007276503). Ziel des in Essen ansässigen Unternehmens ist es laut eigener Aussage, in einer zunehmend vernetzten Welt mit der Kombination aus Produkten und Beratung für widerstandsfähige, digitale Infrastrukturen und den höchstmöglichen Schutz für Daten, Anwendungen und digitale Identitäten zu sorgen.

Dementsprechend ist Secunet auf Bereiche spezialisiert, in denen es besonders hohe Anforderungen an die Sicherheit gibt. Dazu zählen beispielsweise die Bereiche Cloud (Online-Daten-Speicherung), Industrial Internet of Things (das industrielle Internet der Dinge), eGovernment (Behördensicherheit) und eHealth (IT-Sicherheit in der Gesundheitssparte). Mit den Sicherheitslösungen von secunet sollen die Kunden höchste Sicherheitsstandards in Digitalisierungs-Projekten einhalten und damit ihre digitale Transformation vorantreiben.

Genau wie bei Palo Alto brummen auch bei Secunet die Geschäfte seit Jahren, das belegten zuletzt die Zahlen für 2021. Nach vorläufigen Zahlen hat Secunet den Umsatz im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2021 auf Jahressicht um 18 Prozent auf rund 338 Mio. Euro gesteigert. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte gegenüber dem Vorjahr sogar um 24 Prozent auf 64 Mio. Euro zu.

Rückenwind durch die Corona-Pandemie

Secunet erklärte die starken Zahlen mit dem sehr guten Kerngeschäft mit der Sina-Produktfamilie. Außerdem habe die pandemiebedingte zusätzliche Beschaffung von sicheren mobilen Arbeitsplätzen durch öffentliche Auftraggeber eine Sonderkonjunktur ausgelöst.

Kursgewinn: +44 Prozent pro Jahr

Die Secunet-Aktie notiert bereits seit 2009 in einem übergeordneten Aufwärtstrend und legte seitdem im Schnitt um 44 Prozent pro Jahr zu. Damit gehört Secunet zu den erfolgreichsten Titeln aus dem deutschen Technologie-Bereich.

Wer gleich auf zehn Aktien setzen möchten, die sich im Bereich Cyber-Sicherheit engagieren, kann sich das folgende Index-Zertifikat (WKN: DA0AB8 / ISIN: DE000DA0AB89) auf den Cybersecurity Index anschauen. In diesem Index sind neben Palo Alto und Secunet beispielsweise auch Fortinet und Cloudflare enthalten.

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