Die Hoffnungen auf Verhandlungen im Ukraine/Russland-Konflikt hatten den MDAX am Mittwoch um 6,6 Prozent in die Höhe getrieben. Die K+S-Aktie (WKN: KSAG88 / ISIN: DE000KSAG888) konnte davon jedoch nicht profitieren und verlor auf Tagessicht sogar 0,6 Prozent an Wert. Dafür legte das Papier am Donnerstag deutlich zu.
Politische Lage im Blick
Dabei zeigte sich der Gesamtmarkt am Donnerstag sehr schwach. Einige Anleger hatten nach der Erholungsrallye zur Wochenmitte schnelle Gewinne mitgenommen. Zudem sorgen die fortgeführten Kämpfe in der Ukraine für anhaltende Unsicherheiten, während eine Leitzinserhöhung vonseiten der Fed in wenigen Tagen als ausgemacht gilt.
Ohnehin hatte sich die K+S-Aktie zuletzt immer wieder entgegen der Richtung des Gesamtmarktes bewegt. Die höhere Inflation sorgt seit geraumer Zeit für eine positive Stimmung rund um den Düngemittel- und Salzkonzern. Zudem hatten bereits die Turbulenzen rund um die Wahlen in Belarus sowie die erzwungenen Landung eines Ryanair-Flugzeugs in Minsk den Aktienkurs beflügelt.
Belarus ist einer der weltweit bedeutendsten Exporteure von Kali-Produkten. Westliche Sanktionen könnten der Konkurrenz zugute kommen. Im Zuge des Ukraine/Russland-Konflikts ist dieses Thema nun noch akuter. Schließlich wurde nicht nur Russland mit Sanktionen belegt, diese treffen auch Belarus sowie Machthaber Alexander Lukaschenko und sein Umfeld. Für die jüngsten Kurszuwächse bei der K+S-Aktie war jedoch nicht nur die Weltpolitik verantwortlich.
Ausblick bestätigt
K+S hat ein starkes Geschäftsjahr 2021 verbucht. Anleger hatten Sorgen, dass steigende Kosten für Energie, Logistik und Material dem Konzern zusetzen würden. Allerdings konnte das MDAX-Unternehmen nun die 2022er-Prognose bestätigen und diese Sorgen etwas beiseite schieben. Dabei profitiert K+S weiterhin von höheren Düngemittelpreisen.
Das Management rechnet für das laufende Geschäftsjahr 2022 mit einem EBITDA zwischen 1,6 und 1,9 Mrd. Euro, nach 969 Mio. Euro in 2021. Es wird mit anhaltend attraktiven Rahmenbedingungen im Agrarsektor gerechnet. Der bereinigte Free Cashflow soll zwischen 600 und 800 Mio. Euro ins Ziel kommen (2021: 93 Mio. Mio. Euro).
K+S zeigt sich großzügig
Von der positiven Geschäftsentwicklung profitieren auch die Anteilseigner. Die 2021er-Dividende soll bei 20 Cent je Aktie liegen. Gemäß der neuen Dividendenpolitik von K+S setzt sich der Betrag aus einer Basisdividende von 15 Cent und einer Prämie von 5 Cent zusammen. Vorstandschef Dr. Burkhard Lohr freute sich wiederum, dass der Konzern im Vorjahr effizienter, schlanker sowie profitabler wurde und sich strategisch neu ausgerichtet hat.
Aktionäre durften sich zudem darüber freuen, dass die K+S-Aktie in den vergangenen Monaten zu den Top-Performern im MDAX gehörte. Seit dem Tief vom März 2020 bei 4,50 Euro hat sich der Kurs mehr als verfünffacht (aktuell: 23 Euro). Solche Kurse wurden letztmals 2018 beobachtet. Das nächste Kursziel ist damit auch das 2018er-Jahreshoch bei 25,86 Euro. Oberhalb könnte mittelfristig das 2015er-Top bei rund 40 Euro angesteuert werden.
FAZIT
K+S kommen einige kurzfristige Entwicklungen zugute. Die Kosteninflation bleibt dagegen ein Risiko. Dafür profitiert der Konzern langfristig von Trends wie der wachsenden Weltbevölkerung und dem zunehmenden Bedarf an Düngemitteln zur effizienteren Nahrungsmittelerzeugung.
Anleger, die mit einem Aufwärtstrend bei der Deutsche Post-Aktie rechnen, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MD15RP / ISIN: DE000MD15RP4) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Pessimisten platzieren sich auf der Short-Seite (WKN: MD1TY1 / ISIN: DE000MD1TY10).