Gerüchte um den Börsengang der Porsche AG bestätigt

Bildquelle: Porsche

Über 115 Milliarden Euro betrug die Marktkapitalisierung der Volkswagen AG am 22. Februar 2022 nach der letzten Mitteilung des Wolfsburger Autobauers. Laut dem Konzern befinde man sich in fortgeschrittenen Verhandlungen mit den Hauptanteilseignern für einen Börsengang der Sportwagentochter Porsche. Die Meldung sorgte bei der Aktie des deutschen Traditionskonzerns Volkswagen für einen kurzzeitigen Anstieg von mehr als 10 Prozent in den Morgenstunden des 22. Februar 2022. Schon vor vier Jahren erklärte Lutz Meschke, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Porsche AG, dass er eine Marktkapitalisierung von 60 bis 70 Milliarden Euro durchaus für gerechtfertigt halte. Damit hat der Börsengang das Potential zu einem großen Ereignis zu werden.

Porsche AG und die Porsche SE

Die Porsche AG und die Porsche SE sind dabei keineswegs dasselbe Unternehmen. Die Porsche SE ist eine Holdinggesellschaft aus Stuttgart, welche die Anteile der Familie Porsche-Piëch an der Volkswagen AG bündelt. Mit 53,3 Prozent der Stimmrechte an der Volkswagen AG ist die Familie der einflussreichste Aktionär neben dem Land Niedersachsen mit 20 Prozent, sowie der Qatar Holding LLC mit 17 Prozent der Stimmrechte.

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Die Porsche AG hingegen ist die Sportwagensparte von VW und laut eigenen Aussagen der größte und traditionsreichste Sportwagenhersteller, sowie das profitabelste Automobilunternehmen der Welt. Letztere soll nun an die Börse gebracht werden. Mit den Einnahmen einer solchen Maßnahme könnte Volkswagen die angestrebten Investitionen in Elektromobilität und Digitalisierung finanzieren.

Der Konzern gab bereits Ende des Jahres 2020 bekannt, dass die kommenden fünf Jahre 73 Milliarden Euro für Zukunftstechnologien aufgebracht werden sollen. Dabei schlagen die Investitionen für Elektromobilität mit 35 Milliarden Euro zu Buche und die Investitionen in Digitalisierung werden mit 27 Milliarden Euro angegeben. Die restlichen 11 Milliarden Euro sollen in die Hybridisierung des Modellportfolios fließen.

Riesen Börsengang mitten in Deutschland?

Der signifikante Anstieg der Volkswagen Aktie nach der Meldung vom 22. Februar 2022 über fortgeschrittene Verhandlungen zum Börsengang zeigt die Begeisterung des Kapitalmarktes für eine solche Maßnahme. Neben der Finanzierung künftiger Investitionen in Zukunftstechnologien könnte auch eine akkuratere Bewertung der beiden Unternehmen Volkswagen AG und Porsche AG eine Rolle spielen.

In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung sprach Lutz Meschke davon, dass Unternehmen oft unterbewertet seien, weil der Wert der verschiedenen Geschäftseinheiten nie perfekt am Kapitalmarkt bepreist wird. Ein separates Listing des Sportwagenherstellers könnte also einen möglichen verdeckten Wert der Unternehmenssparte heben…

Hinsichtlich der Bewertungen überbieten sich die Analysten der Bankhäuser, sodass sogar eine Bewertung von 100 Milliarden im Raum steht.

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