VW lässt sich nicht aus der Bahn werfen

Bildquelle: Pressefoto Volkswagen

Der Wolfsburger Autobauer Volkswagen (WKN: 766403 / ISIN: DE0007664039) blickt optimistisch in die Zukunft. Allerdings muss der DAX-Konzern mit einigen kurzfristigen Herausforderungen leben.

Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges?

2021 lieferte Volkswagen knapp 205.000 Pkw in Russland aus. Damit kam der Anteil des russischen Marktes an den weltweiten Autoverkäufen der Wolfsburger auf etwas mehr als 2 Prozent. Etwas mehr als 7 Prozent seiner Fahrzeuge verkaufte VW in Zentral- und Osteuropa. Damit zeigt sich, dass der DAX-Konzern beim Pkw-Verkauf zunächst einmal nicht zu viele direkte Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges spüren sollte.

Allerdings hängt der Unternehmenserfolg von VW ohnehin von anderen Märkten ab. Ganz besonders im Fokus steht China. Immerhin der wichtigste Automarkt der Welt und die zweitgrößte Volkswirtschaft auf diesem Planeten. Zumal VW ohnehin zu denjenigen europäischen Automobilkonzernen gehört, die besonders stark auf China gesetzt hatten. Allerdings lief es dort zuletzt auch nicht mehr ganz rund.

China-Geschäft im Fokus

Im Geschäftsjahr 2021 schrumpfte der Autoabsatz in China im Vorjahresvergleich um 14,1 Prozent auf 3.301.444 Fahrzeuge. Zumindest konnte man dort auf Erfolge im Bereich Elektroautos verweisen. So habe sich die Zahl der an Kunden ausgelieferten vollelektrischen Fahrzeuge in China mit 92.681 Einheiten im Vergleich zum Vorjahr mehr als vervierfacht.

Auch auf Konzernebene stand der immer noch relativ kleine Elektro-Bereich im Fokus, da das knappe Halbleiterangebot oder COVID-19 die Autoverkäufe insgesamt stark belasteten. Die Zahl der weltweiten Verkäufe von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen aus dem Volkswagen-Konzern ging 2021 um 5,5 Prozent auf 8.610.747 Einheiten zurück. Zudem war der Jahresanfang 2022 von allerhand Herausforderungen geprägt.

In Europa waren die Autoverkäufe zu Beginn des Jahres so niedrig wie noch nie. China kämpft wiederum mit der Corona-Pandemie. Das rigorose Vorgehen der Pekinger Regierung gegen jegliche Ausbrüche von COVID-19 schwächt die Konjunktur. Und natürlich birgt der Russland-Ukraine-Krieg allerhand Unsicherheiten. Insbesondere, wenn es nun um eine mutmaßliche Hilfe Pekings für Russland geht.

 

VW wird effizienter

Die gute Nachricht ist jedoch, dass VW zuletzt bewiesen hat, dass der Konzern trotz der Herausforderungen überzeugende Ergebnisse einfahren kann. Zudem winkt angesichts der starken Konzentration auf Zukunftstrends, wie die Elektromobilität oder die Vernetzung der Fahrzeuge, eine rosige Zukunft.

Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen verdoppelte sich im Vorjahr im Vergleich zu 2020 nahezu auf 20,0 Mrd. Euro, während die operative Umsatzrendite vor Sondereinflüssen von 4,8 Prozent im Vorjahr auf 8,0 Prozent stieg. Höhere Preise, insbesondere bei den Premiummarken, niedrigere Kosten sowie mehr Disziplin bei Sachinvestitionen hatten bei den Ergebnisverbesserungen geholfen. Darüber hinaus positioniert sich VW, um von den Marktveränderungen zu profitieren.

Nummer 1 in Europa

Demnach seien im vergangenen Jahr Fortschritte bei der Umsetzung der NEW AUTO Strategie erzielt worden. Auf diese Weise habe man in einem schwierigen Umfeld den Grundstein für profitables Wachstum und eine weitere Verbesserung der Resilienz des Geschäftsmodells gelegt. Neben dem beschleunigten Hochlauf der E-Mobilität wurde auf den Ausbau der Software-Kapazitäten und eine verbesserte Effizienz verwiesen.

So hätten sich die Auslieferungen von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) 2021 mit mehr als 450.000 Fahrzeugen nahezu verdoppelt. Damit war das Unternehmen in diesem Segment die Nummer 1 in Europa und die Nummer 2 in den USA. In beiden Märkten erreichte der Volkswagen Konzern im BEV-Markt einen höheren Marktanteil als im Gesamtmarkt, heißt es von Unternehmensseite.

FAZIT

VW meint es in der Branche im Hinblick auf die Umstellung auf die Elektromobilität und andere Zukunftstrends besonders ernst und sollte daher zu den Gewinnern der Marktveränderungen gehören. Kurzfristig bleiben jedoch einige Risiken.

Anleger, die mit einem Aufwärtstrend bei der VW-Aktie rechnen, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: VP6TM1 / ISIN: DE000VP6TM14) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Pessimisten setzen auf Short-Produkte (WKN: VQ9MDY / ISIN: DE000VQ9MDY4).

Bildquelle: Pressefoto Volkswagen