RWE mit unterschätztem Kurspotenzial

Bildquelle: Pressefoto RWE

Noch bleibt man bei RWE (WKN: 703712 / ISIN: DE0007037129) ruhig. Eine weitere Eskalation im Ukraine-Krieg könnte dies jedoch ändern.

Gegen einen Stopp von Energielieferungen

Im Januar ging es an dieser Stelle noch um die positiven charttechnischen Aussichten für die RWE-Aktie. Zumal der Konzern auch noch von den hohen Energiepreisen sowie der Aussicht, die Energiewende mitgestalten zu können, profitierte. Der Russland-Ukraine-Krieg sorgte jedoch für Unsicherheiten im Markt.

Auch die RWE-Aktie musste zuletzt etwas Federn lassen. Zudem könnte eine weitere Eskalation des Konflikts den Konzern doch noch stärker treffen als gedacht. Im Fokus steht dabei vor allem die allgegenwärtige Frage, ob russische Energielieferungen möglicherweise doch noch auch in Europa und vor allem in Deutschland gestoppt werden.

Gehört bald komplett der Vergangenheit an: Das RWE Braunkohlewerk in Neurath. Bildquelle: Pressefoto RWE

RWE bezieht Gas vom russischen Konzern Gazprom (WKN: 766162 / ISIN: RU0007661625). Auch deshalb ist man gegen einen Stopp der russischen Energielieferungen. Allerdings wolle man der Bundesregierung und der EU dabei helfen, unabhängiger von russischen Gaslieferungen zu werden.

RWE will an die positive Entwicklung anknüpfen

Für den Moment hat RWE seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr bestätigt. Dabei soll in 2022 an das gute operative Ergebnis aus dem Vorjahr angeknüpft werden können. Für das laufende Geschäftsjahr wird auf Konzernebene ein bereinigtes EBITDA zwischen 3,6 und 4,0 Mrd. Euro in Aussicht gestellt.

Im Kerngeschäft (ohne Kohle- und Kernenergie) soll dieser Wert bei 2,9 bis 3,3 Mrd. Euro liegen. Für das bereinigte EBIT veranschlagt RWE 2,0 bis 2,4 Mrd. Euro, für das bereinigte Nettoergebnis 1,3 bis 1,7 Mrd. Euro. In der Prognose nicht berücksichtigt sind jedoch die schwer abzuschätzenden Folgen des Ukraine-Kriegs.

Analysten zeigen sich zufrieden

In ferner Zukunft will RWE mit solchen Auswirkungen im Bereich der fossilen Energieträger aus politisch instabilen Gegenden der Welt jedoch wenig zu tun haben. Auch deshalb hat man 2021 brutto 3,7 Mrd. Euro in “grünes Wachstum” investiert. Die Analysten bei Goldman Sachs sind sogar der Ansicht, dass der Markt derzeit das Potenzial dieser Investitionen unterschätzen würde.

Daher behalten die Goldmänner die RWE-Aktie auf der “Conviction Buy List”, während das Kursziel weiterhin 54,50 Euro lautet. Solide Zahlen bewegten die Analysten bei JPMorgan wiederum dazu, nichts an der “Overweight”-Einschätzung und dem Kursziel von 64,00 Euro für die RWE-Aktie zu ändern. Damit ergäbe sich ein Kurspotenzial von mehr als 75 Prozent.

FAZIT

RWE kann mit einigen positiven Aussichten aufwarten, allerdings sorgen der Krieg in der Ukraine sowie die westlichen Sanktionen gegen Russland für große Unsicherheiten rund um Unternehmen, insbesondere aus dem Energiebereich.

Anleger, die trotzdem von einem Aufwärtstrend bei RWE überzeugt sind, könnten mit einem Long-Zertifikat (WKN: VQ9UBL / ISIN: DE000VQ9UBL8) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Pessimisten setzen wiederum auf Short-Produkte (WKN: VX7TB4 / ISIN: DE000VX7TB44).

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