Bechtle: Der Gegenwind ist rau, aber …

(Bildquelle: Bechtle)

Deutschlands führendes IT-Systemhaus Bechtle (WKN: 515870 / ISIN: DE0005158703) hat Mitte März starke Zahlen für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2021 vermeldet. So wurde der Umsatz auf Jahressicht um 5,1 Prozent auf 5,3 Mrd. Euro gesteigert.

Der Vorsteuergewinn (EBT) legte dabei überproportional um 18,4 Prozent auf 320,5 Mio. Euro zu. Eigenen Angaben nach war 2021 damit trotz der weltweiten Lieferengpässe ein weiteres Rekordjahr.

Auch die Auftragsentwicklung fiel stark aus. Laut der Pressemitteilung stieg der Auftragseingang 2021 um 16 Prozent, während der Auftragsbestand mit 1,8 Mrd. Euro rund 80 Prozent über dem Vorjahr lag.

Schwierige Rahmenbedingungen

Wie der Bechtle-Chef Dr. Thomas Olemotz erklärte, ist das Unternehmen mit den 2021er-Zahlen angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen sehr zufrieden. Laut dem CEO zeigt das signifikante Wachstum bei Auftragseingang und Auftragsbestand aber auch, was möglich gewesen wären, wenn die weltweiten Lieferprobleme auf dem IT-Markt Bechtle nicht ausgebremst hätten.

Wegen der starken wirtschaftlichen Entwicklung und der komfortablen Liquiditäts-Lage soll die Dividende für 2021 auf 0,55 Euro je Aktie angehoben werden (Vorjahr: 0,45 Euro pro Aktie), was die zwölfte Erhöhung in Folge bedeuten würde. Damit würde sich aktuell eine Dividendenrendite von 1,1 Prozent errechnen.

Die Lage könnte sich ab dem Sommer entspannen

Laut Bechtle war die gesamtwirtschaftliche Lage zum Jahresbeginn 2022 grundsätzlich positiv. Unsicherheitsfaktoren seien neben dem Ukraine-Krieg allerdings die weltweiten IT-Lieferschwierigkeiten. Demnach wird zumindest das erste Halbjahr noch von den Lieferengpässen spürbar geprägt sein. Laut Bechtle könnte sich die Lage aber ab dem Sommer schrittweise entspannen.

Bechtle zufolge ist die Investitions-Neigung der Kunden ungeachtet dessen weiterhin hoch. Demnach halten der Wille und die Notwendigkeit, im Zuge der digitalen Transformation in IT zu investieren, unvermindert an. Der eigenen Prognose nach dürften Umsatz und Ergebnis 2022 deshalb deutlich steigen.

Scharfe Kurs-Korrektur

Die im MDAX und im TecDAX notierte Aktie von Bechtle markierte im November 2021 ein neues Rekordhoch bei 69,56 Euro, woraufhin die Notierungen in den Sinkflug übergingen. Dabei brach der Kurs bis Anfang März 2022 auf 40,82 Euro ein.

Inzwischen konnten sich die Notierungen wieder bis auf zeitweise über 48 Euro nach oben arbeiten. Setzt sich die jüngste Aufholbewegung fort, könnte schon bald die 200-Tage-Linie (57 Euro) angesteuert werden. Gelingt die Rückeroberung, stellt sich das nächste Kursziel auf das November-2021-Allzeithoch bei 69,56 Euro.

Die Chancen für weiter steigende Kurse stehen gut, denn die Bechtle-Aktie notiert seit 2009 in einem übergeordneten Aufwärtstrend. Seitdem konnte der Kurs im Schnitt um 28 Prozent pro Jahr zulegen.

Positive Analysten-Einschätzung

Auch die Baader Bank bleibt zuversichtlich, was die weiteren Kursaussichten anbelangt. Die Baader Bank bestätigte zuletzt ihre Kaufempfehlung („Add“) und das bisherige Kursziel von 76 Euro. In der entsprechenden Studie heißt es, Bechtle habe trotz der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten einen soliden Ausblick veröffentlicht.

Anleger, die auf eine Fortsetzung der jüngsten Aufholbewegung bei der Bechtle-Aktie setzen möchten, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MD1V9L / ISIN: DE000MD1V9L5) gehebelt von Kursgewinnen profitieren. Skeptiker können dagegen zu passenden Short-Zertifikaten greifen (WKN: MD12AJ / ISIN: DE000MD12AJ0).

Bildquelle: Bechtle