Verbund und „der perfekte Sturm“

Bildquelle: Pressefoto © VERBUND

Österreichs führender Energieversorger Verbund (WKN: 877738 / ISIN: AT0000746409) profitierte im vergangenen Jahr von den weltweit stark gestiegenen Großmarktpreisen für Strom. So legte der Umsatz 2021 auf Jahressicht um 38,5 Prozent auf 4,8 Mrd. Euro zu.
Der Betriebsgewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich um 22,1 Prozent auf 1,6 Mrd. Euro. Dabei wurde der Nettogewinn 2021 gegenüber dem Vorjahr um 38,3 Prozent auf 873,6 Mio. Euro gesteigert.

Rekordgewinn in Sicht

Laut dem Finanzvorstand Peter Kollmann war die Situation ein „perfekter Sturm“, der ausgelöst wurde durch einen Anstieg der Preise, eine global hohe Nachfrage nach Gas und niedrige Speicherstände in Europa. Wie Verbund-Chef Michael Strugl kommentierte, ist es durch den Ukraine-Krieg nun erneut zu Unsicherheiten und weiteren Preisausschlägen gekommen. Diese Rahmenbedingungen lassen Verbund noch zuversichtlicher aus das laufende Jahr blicken. Für 2022 wird ein Rekordgewinn von bis zu 2 Mrd. Euro angepeilt.

Kunden können nicht günstiger beliefert werden

Laut der Pressemitteilung steigen mit Wirkung zum 1. Mai 2022 die Preise für die 530.000 Haushalts- und Gewerbekunden. Verbund sei zwar vorrangig ein Wasserkraft-Konzern, dem CEO zufolge können die Kunden aber trotzdem nicht günstiger beliefert werden. Grund hierfür sei, dass wegen rechtlicher Bestimmungen Strom nicht unter dem Marktpreis gehandelt werden darf. Dieser richte sich nach dem teuersten Kraftwerk, das zur Nachfragedeckung noch notwendig ist.

Wie Michael Strugl erklärte, sind dies in der Regel Gaskraftwerke, weshalb es eine starke Abhängigkeit zwischen den Gas- und den Strompreisen gibt. Auch das Aktiengesetzt würde den Vorstand dazu verpflichten, betriebswirtschaftlich zu agieren und dementsprechend nicht auf Gewinne zu verzichten, weil diese den Aktionären zustehen.

Der Staat profitiert

Strugl verweist aber darauf, dass der Staat als Mehrheitseigentümer von den hohen Erträgen des Konzerns profitiert, und zwar über die Dividenden und über die Ertragssteuern. Laut dem Vorstandsvorsitzenden könnte der Bund im laufenden Jahr insgesamt 600 Mio. Euro durch die Verbund-Beteiligung verdienen, wenn die Firmenprognosen erfüllt werden.

Beim Thema Ausbau der erneuerbaren Energien mahnte Verbund-Chef Strugl erneut zu mehr Tempo. Laut dem CEO müssten vor allem die Genehmigungsverfahren massiv beschleunigt werden, um das Ziel von bilanziell 100 Prozent Ökostrom bis zum Jahr 2030 zu erreichen.

Das Erzeugungs-Portfolio soll weiter ausgebaut werden

Um Produktionsschwankungen zu kompensieren hat sich Verbund das Ziel gesetzt, das Erzeugungs-Portfolio weiter zu diversifizieren. Dazu sollen in Österreich als auch in anderen europäischen Staaten weitere Investitionen in Windkraft und Solaranlagen getätigt werden.

Wegen der starken Geschäftsentwicklung soll die Dividende für 2021 von 0,75 auf 1,05 Euro je Aktie angehoben werden. Dementsprechend würde sich bei der Aktie eine Dividendenrendite von aktuell 1,1 Prozent errechnen.

Kursgewinn: plus 45 Prozent pro Jahr

An der Börse notiert die im österreichischen Leitindex notierte Verbund-Aktie schon seit Anfang 2016 in einem übergeordneten, steilen Aufwärtstrend. Seitdem legte der Kurs im Schnitt um 45 Prozent pro Jahr zu. Das nächste Kursziel der Aktie (aktuell: 96 Euro) ist das jüngste Allzeithoch vom Februar 2022 bei 108,40 Euro.

Anleger, die auf eine Fortsetzung des langfristigen, steilen Aufwärtstrends bei der Verbund-Aktie setzen möchten, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA629B / ISIN: DE000MA629B9) gehebelt von Kursgewinnen profitieren.

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