Oversize – der neue alte Fashion-Trend

Der Hoodie muss heutzutage oversized sein. Bildquelle: Istockphoto / Iuliia Pilipeichenko

Zu lang, zu breit, zu weit – so wirkt der Fashiontrend auf den ersten Blick. Die Rede ist von Oversize, im Englischen „Übergröße“. Bei diesem Modestil werden alle Kleidungsstücke etwas größer getragen als sie eigentlich benötigt werden, das heißt, sie liegen nicht figurbetont und eng am Körper an, sondern sind absichtlich besonders weit, besonders lang oder fallen insgesamt etwas größer aus.

Das Oversize-Prinzip

Oversize ist das Gegenteil zu slim fit – hier versteckt sich der Body unter extra weiten Blazern mit breiten Schultern, bodenlangen Mänteln, lockeren Hosenanzügen, weiten Hemden oder breiten Sweatshirts mit langen Ärmeln.

Alles, was irgendwie zu groß wirkt und manchmal so aussieht, als hätte man es von seinem großen Bruder geschenkt bekommen, ist oversized.

Das Oversize-Outfit hat mittlerweile bei vielen Anhängern einen festen Platz im Kleiderschrank ergattert. Das Positive: Sowohl Männer als auch Frauen können diesen Look tragen.

Oversize-Jeansjacken sind immer eine gute Wahl. Bildquelle: Istockphoto / Geber86

Gefühl von Freiheit

Doch warum tragen wir überhaupt oversize, wo doch ein figurbetontes Kleidungsstück einen schönen Body viel besser unterstreichen kann?

Der bequeme Schlabberlook hat seine Berechtigung – er kommt besonders lässig rüber und ist gleichzeitig mega gemütlich.

Der Trend, Kleidungsstücke größer zu tragen, ist aus der Skater-Szene der 90er Jahre hervorgegangen. Die Skater entwickelten gemäß ihrem Lebensgefühl von Freiheit und Individualität ihren eigenen Look und trugen ihre Sweatshirts, T-Shirts und Hosen gerne weit und groß.

In der Alltags-Mode ist der Trend gerade voll angekommen – in einer Gesellschaft, die sich nach einem freien Leben ohne Einschränkungen und Konventionen sehnt. Ein weiterer Vorteil von Oversize: ein paar Pfündchen mehr lassen sich super gut verstecken.

Wie das Styling klappt

Die XL-Teile werden gerne in Kombination mit einem schmalen Kleidungsstück getragen, zum Beispiel eine Slim-Jeans und dazu ein Oversize-Sweatshirt mit weiten überschnittenen Ärmeln oder ein kurzes T-Shirt in Verbindung mit einer weiten Straight-Leg-Jeans.

Dieses Jahr setzt die Mode noch einen drauf: jetzt ist beim Styling oversized von Kopf bis Fuß erlaubt. Ein neuer Trend, bei dem die gesamte Silhouette in XL daherkommt: man trägt das riesengroße Sweatshirt zur Baggy Jeans oder einen XL-Blazer zu einer weiten Stoffhose und dazu noch einen weit geschnittenen langen Trenchcoat obendrauf.

So wirkt der Look besonders neu und modisch. Doch Vorsicht: zu groß ist nicht gleich oversize! Die Designer der Oversize-Fashion geben das Plus an Stoff natürlich an den richtigen Stellen hinzu, so dass die Gesamtproportionen am Ende trotzdem stimmen. Neben dem XL-Schnitt bringen die Kleidungsstücke auch noch andere modische Details mit.

In der Skaterszene trägt man gerne oversize. Bildquelle: Unsplash / mikolaj-felinski

Wenn du kein Influencer bist …

Zugegeben, es bedarf etwas Mut, um den Allover-XL-Look zu tragen. Wenn man nicht gerade Promi oder Fashion-Influencer ist, kann es schon einmal vorkommen, dass man gefragt wird, ob man sich bei dem Kauf des Kleidungsstücks nicht vielleicht in der Größe vergriffen hat, weil es doch eher so aussieht, als würde man darin versinken. In diesem Fall muss man einfach darüber hinwegsehen und frech kontern: „Das ist oversize, das trägt man gerade so“.

Jetzt trägt man alles etwas größer. Bildquelle: Unsplash / molly-mears

Die Oversize-Accessoires

Oversize-Größen gibt es nicht nur bei der Kleidung, sondern auch bei den Fashion-Accessoires. Besonders XXL-Sonnenbrillen in markanten Formen mit großen Gläsern sind diesen Sommer mega angesagt. Sie können nicht kantig und groß genug sein. Und auch bei den Taschen gibt es große Modelle: in großen Tote Bags und Shoppingtaschen ist viel Platz für alle wichtigen Dinge.

Die XL-Sonnenbrille von Max Mara sorgt für einen edgy Look. Bildquelle: Max Mara

Nach oversized folgt cropped

Nach dem Trend zum Oversized-XL-Blazer, der einen weiten Schnitt und lange Ärmel hat und bis über die Taille reicht, bahnt sich auf den Runways übrigens schon wieder ein neuer Trend an: der Cropped Blazer.

Gemäß dem neuen Y2K-Trend, der die Ästhetik der späten 90er- und frühen 2000er-Jahre wiederspiegelt, konzentriert man sich hier ganz auf die Körpermitte: Oberteile rutschen nach oben und Unterteile rutschen nach unten. Blazer, Hemden, Pullis und Shirts enden knapp unter der Brust – der Rest bleibt frei. Dazu gesellen sich Low-Rise-Jeans, die tief auf der Hüfte sitzen. Es bleibt also weiterhin spannend in der Fashionszene.

Der cropped Hoody betont die Körpermitte. Bildquelle: Unsplash / dom hill

Bildquelle: Istockphoto / Iuliia Pilipeichenko