Warum junge Menschen vom Eigenheim träumen

(Bildquelle: Pixabay / 13902)

In Deutschland legen vor allem junge Immobilienkäufer bei der Suche nach den eigenen vier Wänden Wert auf Umwelt und Nachhaltigkeit. Dies zeigt eine Umfrage des Wohninvestors ACCENTRO Real Estate, die zusammen mit dem Marktforschungsinstitut INNOFACT durchgeführt wurde.

Die persönliche Freiheit (63 Prozent) innerhalb der eigenen vier Wände und die Immobilie als Altersvorsorge (57 Prozent) sind demnach die wichtigsten Gründe für den Immobilienkauf im Allgemeinen. Aspekte wie staatliche Anreize (14 Prozent) oder auch ein günstiges Zinsniveau (22 Prozent) spielen beim Eigenheimerwerb lediglich eine nachgeordnete Rolle, so die Umfrage. Interessant:

Käufer, die eine Immobilie vermieten – diese also als Kapitalanlage nutzen – haben andere Interessen.Hierbei möchte jeder dritte Kapitalanleger das günstige Zinsniveau nutzen. Bei Selbstnutzern ist es nur jeder fünfte.

„Das viel diskutierte Zinsniveau spielt anscheinend für viele Kaufinteressenten keine große Rolle.”

“Die verschiedenen Motivationen der Käufer spiegeln sich auch in unterschiedlichen Beratungsbedürfnissen wider. Während für Selbstnutzer vor allem die Wertstabilität und die Wohnqualität eine Rolle spielen, kann für einen Kapitalanleger insbesondere eine günstige Finanzierungsstruktur entscheidend sein“, erklärt Fabian Henning, Head of Sales der ACCENTRO Real Estate AG.

Der Sicherheitsgedanke beim Immobilienkauf

Eines ist aber sehr hoch beim Großteil der Befragten: Der Sicherheitsgedanke. 80 Prozent der Befragten nannten die Altersvorsorge als wesentlichen Grund für den Immobilienkauf als Kapitalanlage. Weitere Beweggründe sind daneben die Immobilie als Renditeobjekt (73 Prozent) – dicht gefolgt vom Wunsch nach finanzieller Sicherheit (72 Prozent) sowie vom Schutz vor Inflation (48 Prozent).

Mehr als 75 Prozent der Befragten gaben an, ihre Immobilie selbst nutzen zu wollen. Insbesondere jüngere Menschen (80 Prozent) wollen im Vergleich zu den älteren Befragten (62 Prozent) die gekaufte Immobilie stärker für sich selbst nutzen.

Hippes Viertel in Rotterdam mit schönem Blick, aber wohl nicht billig. Bildquelle: Pressefoto Aroundtown

Was ist wirklich wichtig beim Kauf?

Dass der Kaufpreis einer Immobilie zu den wichtigsten Faktoren in der Entscheidung zählt, gaben 84 Prozent der Befragten an, ebenso die Größe der Wohnfläche und die Bausubstanz (jeweils 83 Prozent). Ökologie und Nachhaltigkeit spielen für 58 Prozent der Befragten eine Rolle.

Insbesondere bei Selbstnutzern sind darüber hinaus eine passende Größe (85 Prozent) und ein Balkon oder Garten (79 Prozent) ausschlaggebende Kriterien. Im Vergleich dazu sind diese Punkte für Kapitalanleger etwas weniger wichtig (69 Prozent Balkon bzw. 59 Prozent Garten).

„Die Ausstattungswünsche rund um Garten und Balkon sind für Kapitalanleger und Selbstnutzer recht ähnlich.”

„Das verwundert nicht, sind doch gerade Balkone ein wertsteigernder und damit auch mietsteigernder Faktor”, erklärt Fabian Henning. Knapp 60 Prozent der Befragten gaben an, dass Umwelt- und Klimaschutzgründe beim Immobilienerwerb wichtig seien. Dabei sind neben der grauen Energie beim Bau einer Immobilie vor allem die Energieeffizienz und die Betriebskosten wichtig.

Viele Kaufinteressenten wollen trotz Internet und Apps bei der Immobiliensuche nach wie vor eine gute Beratung durch einen Makler. (Bildquelle: Pixabay / MichaelGaida)

Wer sucht, der findet …

Gefragt nach dem Ablauf des Immobilienkaufs, gaben zudem 81 Prozent der Befragten an, dass ein reibungsloser Ablauf und eine stressfreie Abwicklung des Immobilienkaufs für sie am wichtigsten seien. Danach folgen das Erzielen eines günstigen Kaufpreises (76 Prozent) sowie eine sehr gute Beratung durch einen Makler (75 Prozent).

Die Wohnungssuche findet vorrangig digital statt.

Beliebte Kanäle sind Immobilienportale (61 Prozent), Suchmaschinen im Internet (50 Prozent) und Makler-Websites (37 Prozent). Ist die Immobilie gefunden, spielt die Vor-Ort-Besichtigung weiterhin die entscheidende Rolle für den Kauf. 81 Prozent der Befragten möchten sich ein eigenes Bild von der Immobilie machen. Aber immerhin: Online-Besichtigungen stehen hoch im Kurs.

Kein Kauf ohne “live”-Besichtigung

Bereits fast jeder Zweite möchte sich zusätzlich zunächst einen virtuellen Eindruck verschaffen. Auch digitale Unterlagen werden zunehmend gewünscht (77 Prozent). Unterlagen in gedruckter Form sind nur für 59 Prozent wichtig. Nur noch jeder zweite Jüngere (25 bis 39 Jahre) verlangt analoge Unterlagen, hingegen 70 Prozent der Älteren (50 bis 69 Jahre), so die Umfrage weiter.

„Die Digitalisierung spielt bei der Immobiliensuche eine große Rolle“, sagt Müller. „Von Immobilienportalen im Internet über Google-Suchen bis hin zu Apps für das Smartphone – die Deutschen wollen viel Auswahl und sämtliche Informationen von der heimischen Couch aus sehen und verstehen können. Doch den Kauf, ohne eine Live-Besichtigung der Immobilie abzuwickeln, kommt weiterhin für die wenigsten in Frage.“

Bildquelle: Pixabay / 13902