Welche Anleger jetzt auf Kryptowährungen setzen

Bildquelle: Pixabay / WorldSpectrum

Das Thema Kryptowährungen ist und bleibt hipp. Traditionelle Anleger und Investoren stehen Kryptowährungen zwar weiterhin kritisch gegenüber, doch besonders private und junge Anleger investieren kräftig in Bitcoin und Co.

Nach den Ergebnissen einer Postbank-Vergleichsumfrage hat sich die Zahl der Anleger in Kryptowährungen innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt. Während im Jahr 2021 nur drei Prozent der Befragten angaben Geld in Kryptowährungen investiert zu haben, sind es im Jahr 2022 dagegen schon sieben Prozent. Besonders junge Anleger haben in Kryptowährungen investiert.

Laut Postbank Umfrage handeln unter den 25- bis 34-Jährigen 17 Prozent und unter den 18- bis 24-Jährigen zwölf Prozent mit Kryptowährungen.

Katrin Chrambach von der Postbank erklärt dies vor allem damit: „Menschen, die von Kindheit an mit digitalen Technologien aufgewachsen sind, stehen digitalen Produkten in der Regel viel aufgeschlossener gegenüber als viele Ältere.“

Vor allem junge Anleger haben Interesse an Kryptowährungen. Bildquelle: Unsplash_Kanchanara

Erholung auf dem Kryptomarkt

Zuletzt zeichnet sich trotz oder gerade wegen der aktuellen geopolitischen Lage ein Kurs der Erholung auf dem Kryptomarkt ab. Der Bitcoin-Kurs stieg um mehr als 16 Prozent und hat inzwischen die Kursmarke von 47.000 Dollar geknackt und markiert damit einen neuen Höchststand in diesem Jahr.

Leena ElDeeb, von Krypto-Spezialisten 21Shares, meinte jüngst „diese Entwicklung könnte darauf hindeuten, dass institutionelle Investoren und vermögende Privatpersonen das aktuelle Preisniveau im Bereich von 38.000 bis 42.000 Dollar nutzen, um BTC-Bestände zu kaufen und langfristig zu halten. Dieses Phänomen ist oft vor einer Rallye zu beobachten, wie wir sie auch im November 2020 und September 2021 erlebten.“ Diese Aussage scheint sich nun zumindest kurzfristig als richtig herauszustellen.

Der steigende Kurs wird zusätzlich durch Aussagen von Betreibern von bekannten Hedgefonds angetrieben.

Unter anderem gab der Bridgewater-Fonds von Ray Dalio an, “aufgrund der durch den Ukraine-Konflikt verschärften wirtschaftlichen Risiken in externe Vehikel zu investieren, die am Kryptomarkt beteiligt sind.” Zusätzlich wollen einer Umfrage zufolge 60 Prozent der Investoren von Goldman Sachs ihre Krypto-Bestände im kommenden Jahr erhöhen, nach dem Goldman Sachs ihren ersten erfolgreichen außerbörslichen Handel mit BTC-Optionen in Zusammenarbeit mit der Managementfirma Galaxie Digital durchführte.

Neben diesen Aussagen sorgen die Handlungen von Do Kwon, Gründer des Blockchain-Protokolls Terra, für einen zusätzlichen Kaufdruck. Kwon kaufte Bitcoins im Wert von 125 Millionen Dollar, um damit die Terra USD-Reserven stärken und so die beabsichtigte Preisbindung der Stablecoin zu sichern.

Der aktuell steigende Bitcoin-Kurs befeuert auch den restlichen Kryptomarkt, so stieg unter anderem Ethereum auf über 3.400 Dollar. Dies bedeutet einen Kursanstieg von rund 33 Prozent in den letzten zwei Wochen.

Kryptowährungen bleiben weiterhin spekulativ

Trotz der leicht optimistischen Zeichen ist der Kryptomarkt weiterhin mit Vorsicht zu genießen. „Einige Kryptowährungen konnten in der Vergangenheit fantastische Wachstumsraten verzeichnen – allerdings auch beispiellose Kursabstürze. Dies macht digitale Währungen zu hochspekulativen Anlageobjekten mit einem erheblichen Verlustrisiko“, meint Katrin Chrambach von der Postbank.

Bitcoin-Chart (Quelle: CoinGecko)

Spannende Charttechnik beim Bitcoin

Die Kursentwicklung des Bitcoins glich in den vergangenen beiden Jahren einer regelrechten Achterbahnfahrt. Nach einem Rücksetzer im März 2020 unter die 4.000-Dollar-Marke wechselte der Kurs in einen steilen Höhenflug. Dabei konnte sich der Kurs in den folgenden 13 Monaten versechzehnfachen und erreichte im April 2021 ein neues Rekordhoch bei rund 64.900 US-Dollar.

Es folgten ein Rückschlag bis zum Juni 2021 auf 28.600 Dollar und die nächste Kurs-Rallye, in deren Zuge im November 2021 ein neues Allzeithoch bei 69.000 Dollar markiert wurde. Nach einer erneuten scharfen Korrektur bis zum Januar 2022 auf 33.000 Dollar konnte sich der Bitcoin-Kurs bis Ende März auf zeitweise rund 47.500 Dollar erholen.

Damit steht jetzt die 200-Tage-Linie (48.300 Dollar) im Fokus. Ein Ausbruch nach oben würde ein neues Kaufsignal bedeuten. In diesem Fall stellt sich das nächste Kursziel auf das November-2021-Rekordhoch bei 69.000 Dollar. Oberhalb könnte mittelfristig die runde 100.000er-Marke angesteuert werden.

Bildquelle: Pixabay / WorldSpectrum