Von den Eiern und dem einen Korb

Bildquelle: markteinblicke.de

Der Ukraine-Krieg und die noch nicht im Detail sichtbaren Folgen stellen für Anleger eine neue Herausforderung dar. Ähnlich wie in anderen Krisen zuvor, zuletzt die Finanz- und Eurokrise sowie die Corona-Pandemie haben zu ganz eigenen Anlageentscheidungen führen müssen. Welche das aktuell sind und welche Strategie am Ende verfängt, ist jedoch noch längst nicht ausgemacht. Diversifikation ist dabei das Schlagwort der Stunde.

Die Diversifikation ist Alltag

Das Anlegersprichwort “Man soll nicht alle Eier in einen Korb legen” verdeutlicht das von Harry Markowitz erkannte Prinzip der Diversifikation eines Investmentportfolios ganz gut. Daher wundert es nicht, dass sich dieses Sprichwort auch bei vielen Anlegern bereits in echte Handlungen niedergeschlagen hat – sprich in ein breit gemischtes Anlageportfolio.

Deutlich wird dies aktuell durch eine spannende Umfrage des Asset Managers Assenagon. So vertrauen Anleger in Deutschland angesichts der geopolitischen Lage, der erhöhten Inflation und der erwarteten Zinssteigerungen am ehesten auf die Anlageformen Gold (28 Prozent), Immobilien (26 Prozent) und Fonds/ETFs (20 Prozent).

Aktien werden von wei­teren 15 Prozent als eine von bis zu drei Anlageformen genannt, während klassische zinsgebundene Anlageformen wie Tagesgeld/ Festgeld (12 Prozent), Sparbuch (10 Prozent) oder Staatsanleihen (5 Prozent) kaum eine Rolle spielen.

Der aktuelle Konflikt im Osten Europas hat indes nur geringe Aus­wirkungen auf das Anlageverhalten der Deutschen.

Ein rationales Risikoverhalten

Gut ein Viertel der Befragten geben an, überhaupt nicht auf geopolitische Risi­ken zu reagieren. Weitere 6 Prozent fokussieren sich nur auf si­chere Anlageformen wie beispielsweise Gold.

Lediglich 5 Prozent ändern ihre Portfoliozusammensetzung grundsätzlich und redu­zieren Aktien generell. Weitere 8 Prozent passen ihr Portfolio hin­sichtlich Aktien der betroffenen Regionen an. Damit zeigen sich die Deutschen überraschend “cool” angesichts der aktuellen Lage und sehen sich gut in ihrer Geldanlage aufgestellt.

… dann ist da noch das Thema Inflation

Diese Entspanntheit verfliegt jedoch beim Blick auf die aktuellen Inflationsdaten. Auf die Frage, wie stark sie die Inflation in ihrem täglichen Leben spüren, geben auf einer Skala von 1 (gar nicht) bis 10 (sehr stark) immerhin 40 Prozent Werte zwischen 8 und 10 an. Weitere 17 Prozent geben einen Wert von 7 an.

Damit spürt ei­ne deutliche Mehrheit der Deutschen die aktuelle Teuerung stark bis sehr stark. Lediglich eine Minderheit von 7 Prozent spürt die Inflation nicht und gibt Werte zwischen 1 und 3 an. Die gespürte Inflation hat daher auch Folgen für die Geldanlage. Immerhin 19 Prozent der Befragten haben bereits reagiert und wollen ihre bisherige Anlagestrategie weiter anpassen. Weitere 15 Prozent denken gerade über eine Anpassung der Anlagestrate­gie nach.

Die Deutschen sind offenbar deutlich entspannter über die Jahre und Krisen geworden.

Unser Fazit

Dennoch sollte man auch die aktuelle Krise nicht unterschätzen. Noch längst sind die wirtschaftlichen Folgen nicht absehbar. Zudem spielt das Thema Inflation und die notwendigen Zinsschritte der Notenbanken in nächster Zeit eine größere Rolle, als viele derzeit auf dem Schirm haben. Daher ist Diversifikation sicher der beste Weg, um mit soliden Renditen am Ende des Jahres dazustehen.

In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage

Ihre marktEINBLICKE-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt

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