Gerresheimer und die Preissetzungsmacht

Bildquelle: Pressefoto Gerresheimer AG

Der Düsseldorfer Konzern Gerresheimer (WKN: A0LD6E / ISIN: DE000A0LD6E6), der sich auf Spezialverpackungen spezialisiert hat, bleibt auf dem Wachstumskurs, wie die neuesten Geschäftszahlen zeigen. Der Umsatz lehnte im ersten Quartal 2022 auf Jahressicht organisch um 19,1 Prozent auf 371 Mio. Euro zu.

Laut Gerresheimer zahlte sich der Fokus auf Investitionen in wichtige Wachstumstreiber wie High Value Solutions für Pharma und Beauty, regionale Expansion und Auftragsfertigung aus. Demnach wuchsen alle Geschäftsbereiche prozentual zweistellig. Dabei soll das Umsatzwachstum auch durch das derzeit dynamische Preisumfeld unterstützt worden sein.

Der bereinigte Betriebsgewinn (EBITDA) verbesserte sich im ersten Quartal 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum organisch um 10,6 Prozent 62 Mio. Euro. Unter dem Strich wurde ein bereinigter Gewinn je Aktie von 0,64 Euro erzielt, womit sich ein bereinigtes Plus von 8,5 Prozent errechnete.

Langfristig angelegte Absicherungsstrategie

Wie Gerresheimer erklärte, bewegt sich das Unternehmen weiterhin erfolgreich in einem von Inflation geprägten Geschäftsumfeld. Dabei nutze der Konzern seine Preissetzungsmacht und profitiert von seiner langfristig angelegten Absicherungsstrategie gegen volatile Energiepreise. Gleichzeitig arbeitet Gerresheimer im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie an der Verbesserung des Energie-Mixes in den Werken.

„Gerresheimer ist auf einem guten Weg, ein weiteres Rekordjahr zu erzielen“
Dietmar Siemssen, CEO

Umsatzprognose angehoben

Laut dem Vorstandsvorsitzenden Dietmar Siemssen ist der Auftragsbestand hoch, und das Unternehmen erlebt eine weiter steigende Nachfrage nach bestehenden und neuen Produkten und Lösungen. Dem CEO zufolge kann wegen dieser Entwicklung die Umsatzprognose 2022 auf ein zweistelliges prozentuales, organisches Wachstum angehoben werden. Zuvor wurde noch ein Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich angepeilt. Der bereinigte Gewinn je Aktie dürfte unverändert im hohen einstelligen Prozentbereich liegen.

Die Mittelfristziele wurden bestätigt. Der Umsatz soll organisch im hohen einstelligen Prozentbereich jährlich wachsen. Für den bereinigten Gewinn je Aktie dürfte es laut der Firmenprognose mittelfristig um jährlich über zehn Prozent nach oben gehen.

Aktie auf Erholungskurs

An der Börse kletterte die Aktie von Gerresheimer im November 2020 auf ein neues Rekordhoch bei 103,70 Euro, woraufhin zunächst ein Seitwärtslauf und in den vergangenen Monaten dann eine scharfe Korrektur folgte. Dabei brach der Kurs bis zum März dieses Jahres auf 53 Euro ein, konnte sich inzwischen aber wieder auf zeitweise knapp über 70 Euro erholen.

Setzt sich die jüngste Aufholbewegung fort, gilt es als Nächstes, die bei 80 Euro verlaufende 200-Tage-Linie zurückzuerobern, um in den Aufwärtstrend zu wechseln. Die nächsten Kursziele wären dann das 2021er-Jahreshoch vom Juli bei 99 Euro und das 2020er-Rekordhoch bei rund 104 Euro.

Goldman Sachs sieht großes Gewinnpotenzial

Nach der Bekanntgabe der Zahlen zum ersten Quartal und der angehobenen 2022er-Umsatzprognose hat Goldman Sachs die Kaufempfehlung für die Gerresheimer-Aktie und das bisherige Kursziel von 110 Euro bestätigt.

Laut der US-Investment-Bank sei das erste Quartal dank des starken Umsatzwachstums besser als erwartet ausgefallen. Demnach untermauerten die Nachrichten ergänzt um den erhöhten Umsatzausblick die Aktien-Kaufempfehlung.

Anleger, die auf eine Fortsetzung der jüngsten Aufholbewegung bei der Gerresheimer-Aktie setzen möchten, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA4E50 / ISIN: DE000MA4E504) gehebelt von Kursgewinnen profitieren. Skeptiker können dagegen zu passenden Short-Zertifikaten greifen (WKN: MA7XMQ / ISIN: DE000MA7XMQ1).

Bildquelle: Pressefoto Gerresheimer AG