Evotec setzt voll auf Wachstum

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Das Hamburger Wirkstoffforschungs-Unternehmen Evotec (WKN: 566480 / ISIN: DE0005664809) setzte den Wachstumskurs im vergangenen Jahr fort. Die Erlöse legten 2021 auf Jahressicht um 23 Prozent auf 618 Mio. Euro zu, womit die Firmenprognose übertroffen wurde.

Beeindruckender Gewinnsprung

Den starken Umsatzanstieg erklärte Evotec mit Fortschritten bei Forschungspartnerschaften. Auch die US-Tochtergesellschaft Just – Evotec Biologics soll für höhere Erlösbeiträge gesorgt haben.

„2021 war für Evotec ein weiteres, sehr erfolgreiches Jahr und das zehnte Jahr in Folge mit zweistelligem Wachstum.“ (Dr. Werner Lanthaler, CEO)

Beim bereinigten Betriebsgewinn (EBITDA) wurde 2021 ein kleines Plus von einem Prozent auf 107,3 Mio. Euro verbucht. Laut Evotec wurde das Betriebsergebnis durch höhere Kosten für Forschung, Entwicklung und die Verwaltung sowie dem Anlauf einer neuen Produktionsanlage belastet.

Unter dem Strich wurde aber ein beeindruckender Gewinnsprung von 6,3 Mio. Euro im Jahr 2020 auf 215,5 Mio. Euro verzeichnet. Dieser soll aus hohen Bewertungserträgen aus Beteiligungen resultiert haben.

Positive Prognose

Auch der weitere Ausblick fällt positiv aus. Für 2022 werden Erlöse von 700 bis 720 Mio. Euro angepeilt. Das bereinigte EBITDA dürfte laut der Firmenprognose bei 105 bis 120 Mio. Euro liegen. Dass die Betriebsgewinn-Prognose nicht noch besser ausfällt, liegt laut Evotec an höheren Investitionen unter anderem in Forschung und Entwicklung, den Ausbau der Kapazitäten und den weiteren Aufbau des Geschäfts von Just – Evotec Biologics.

Evotec hatte zum Beispiel im Sommer 2021 unter Federführung der US-Tochter in Redmont, USA, eine Produktionsanlage für biologisch produzierte Substanzen in Betrieb genommen. Evotec verspricht sich hierbei hohe Preisvorteile für die Industrie. Eine ähnliche Anlage ist in Toulouse, Frankreich, in Planung.

Dem Evotec-CEO Dr. Werner Lanthaler zufolge eröffnet das profitable Basisgeschäft die Möglichkeit, die Erlöse in die datengetriebenen Plattformen zu investieren, um ein nachhaltiges Wachstum zu erreichen.

Evotec setzt auf Präzisionsmedizin der Zukunft

Laut dem CEO befindet sich Evotec mit dem Kernprinzip, Daten, künstliche Intelligenz und menschliche Krankheitsmodelle zur Verbesserung der Erfolgswahrscheinlichkeiten einzusetzen, in einer idealen Position, um den Wandel der Branche zu wirksamer Präzisionsmedizin der Zukunft anzuführen und am Erfolg dieses Paradigmenwandels zu partizipieren.

Spannende Charttechnik

An der Börse kletterte die MDAX- und Tec-DAX-Aktie im September 2021 auf 45,83 Euro und damit auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2000. Im Zuge des Technologie-Aktien-Crashs und des Ausbruchs des Ukraine-Kriegs brachen die Notierungen bis zum Februar 2022 auf 23,26 Euro ein, woraufhin sich der Kurs bis zum April zeitweise im Bereich der 25er-Marke stabilisieren konnte.

Charttechnisch ist die Lage damit aktuell noch angespannt. Auf der Unterseite kommt es darauf an, dass das Februar-Tief bei 23,26 Euro nicht unterschritten wird, um ein neues Verkaufssignal zu vermeiden.

Im Falle wieder steigender Kurse würde es dagegen ein neues Kaufsignal geben, wenn der Ausbruch über das Top von Anfang April bei 29,20 Euro gelingt. Oberhalb könnte dann in den kommenden Monaten wieder das Mehrjahreshoch vom September 2021 (45,83 Euro) angesteuert werden.

Jefferies sieht kräftiges Aufholpotenzial

Was die weitere Kursentwicklung der Evotec-Aktie anbelangt, sind die Analysten mehrheitlich optimistisch gestimmt. Dazu gehört beispielsweise auch Jefferies. Die US-Investment-Bank spricht eine Kaufempfehlung aus und sieht das nächste Kursziel bei 55 Euro, was mehr als ein Verdoppelungspotenzial bedeuten würde.

Anleger, die auf eine neue Aufholbewegung bei der Evotec-Aktie rechnen, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MC7HJ2 / ISIN: DE000MC7HJ27) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Skeptiker können dagegen zu passenden Short-Zertifikaten greifen (WKN: MD1ZJW / ISIN: DE000MD1ZJW0).

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