Tag Heuer Carrera Plasma: Das Spiel mit Licht

Das Gehäuse der Tag Heuer Carrera Plasma ist mit Diamanten aus dem Labor bestückt. Bildquelle: Tag Heuer

Der Schweizer Uhrenhersteller Tag Heuer hat seine erste Uhr mit Diamanten aus dem Labor vorgestellt: die Carrera Plasma Tourbillon Nanograph. Die technische Neuerung markiert einen Meilenstein in der über 160-jährigen Geschichte des Unternehmens und ermöglicht viele neue Designmöglichkeiten und visuelle Effekte, insbesondere bei dem Spiel mit Licht.

Ein hochkarätiges Gehäuse

Das 44-Millimeter-Gehäuse des Automatik-Chronographen aus sandgestrahltem schwarz eloxiertem Aluminium ist mit 48 im Labor gezüchteten Diamanten besetzt, die insgesamt 4,2 Karat haben.

Außerdem sind die rhodinierten Indizes aus Weißgold mit jeweils einem Lab Grown Diamanten bestückt und die Krone der Uhr besteht aus einem massiven 2,5-Karat-Diamanten, der ebenfalls im Labor gezüchtet wurde. Das Gesamtkaratgewicht der synthetischen Diamanten der innovativen Tag Heuer Uhr beträgt 11,7 Karat.

Das polykristallines Zifferblatt beeindruckt

Das Highlight der Tag Heuer Carrera Plasma ist das Zifferblatt aus polykristallinen Diamanten, bei dem sich viele kleine Kristalle zu einem großen Diamanten verbunden haben.

Polykristalline Diamanten zieren ebenfalls die Chronographen-Zifferblätter bei Stunden- und Minutenzähler, die mit ihren polierten Rhodiumzeigern das Spiel mit dem Licht noch verstärken.

Diamanten zieren die Indizes und das Zifferblatt. Bildquelle: Tag Heuer

Robust durch Carbon und Titan

Der Chronograph wird von Tag Heuers H02 Tourbillon Nanograph-Uhrwerk angetrieben und ist mit einem schwarzen Kalbslederarmband und einer sandgestrahlten Dornschließe aus Titan Grad 2 mit ADLC-Beschichtung ausgestattet.

Das robuste Gehäuse besitzt einen sandgestrahlten Gehäuseboden aus eloxiertem Aluminium mit 4 Titanschrauben, während die sandgestrahlten Druckknöpfe Oberseiten aus schwarzem, ADLC-beschichtetem Stahl aufweisen. Die einzigartige Uhr soll 350.000 Schweizer Franken kosten.

Titan und Carbon sind im Gehäuseboden aus Aluminium verarbeitet. Bildquelle: Tag Heuer

Diamanten versus Labor-Diamanten

Diamanten werden gerne zur Veredelung von Luxusuhren verwendet, denn sie faszinieren schon seit Generationen durch ihre pure Reinheit und ihr schönes Funkeln. Die Edelsteine formen sich tief unter der Erdoberfläche unter extremen Bedingungen wie hohen Temperaturen von mindestens 1.000 Grad Celsius und einem hohen Druck von 100 bis 150 Kilobar.

In einem langsamen Prozess wird aus reinem Kohlenstoff ein Diamant, indem sich die Kohlenstoff-Atome verbinden und ein regelmäßiges Kristallgitter bilden, bekannt als die typische Oktaederform eines Diamanten.

Diamanten entwickeln sich aus reinen Kohlenstoffen. Bildquelle: Pixabay / Peter-Lomas

Die im Labor gezüchteten Diamanten entstehen wie in der Natur, nämlich indem Kohlenstoff-Atome miteinander verbunden werden, um sich zu Diamanten zusammenzusetzen.

Deshalb haben sie dieselbe chemische Zusammensetzung und sind in Struktur und Aussehen mit den natürlichen Diamanten identisch. Der Unterschied: Die Bedingungen, die in der Natur vorherrschen, um Diamanten entstehen zu lassen, werden im Labor künstlich geschaffen.

Chemisches Verfahren lässt Diamanten wachsen

Schon seit den 1950er Jahren werden Diamanten im Labor gezüchtet und mit der HPHT-Technologie (High Pressure High Temperature) hergestellt, doch die daraus entstandenen Diamanten können es mit den echten Edelsteinen nicht aufnehmen, auch wenn viele Hersteller dieses Verfahren heute noch anwenden.

Das neuere fortschrittlichere Verfahren ist die CVD-Technologie (Chemical Vapor Deposition) – die chemische Gasphasenabscheidung. Die Produktion läuft folgendermaßen ab: Man gibt eine Diamantplatte als „Samen“ in eine Vakuumkammer und führt zwei kohlenstoffhaltige Gase ein: Methan und Wasserstoff.

Durch Druck und hohe Temperatur werden die Kohlenstoffelemente aus den Gasen freigesetzt und bilden eine Plasmawolke. Diese Wolke lockert die Kohlenstoffelemente der Diamantplatte auf. Die Atome binden sich allmählich an die Diamantplatte und lassen den Kristall Schicht für Schicht wachsen.

Die Vorteile der Labor-Diamanten

Doch bieten die im Labor gezüchteten Diamanten auch Vorteile? Hier ist vor allem die Vielseitigkeit der Gestaltungsmöglichkeiten für die Uhren- und Schmuckindustrie zu nennen:

Es können Diamanten in allen gewünschten Formen, Qualitäten, Texturen und Graden der Lichtreflexion hergestellt werden, dazu alle möglichen Farben, von klar über bunt bis schwarz. Hinzukommt, dass die Herstellung durch einen präzise gesteuerten Fertigungsprozess stattfinden kann, was sowohl in der Edelstein- als auch in der Hightech-Industrie von Vorteil ist.

Schmuckstücke und Uhren mit Diamanten sind begehrte Luxusgüter. Bildquelle: Pixabay / Engin-Akyurt

Diamanten in der Zukunft

Der Diamant – ob natürlich oder synthetisch hergestellt – wird auch in Zukunft nichts von seiner Einzigartigkeit einbüßen: Einerseits hat er hervorragende Eigenschaften wie Härte, Transparenz und Wärmeleitfähigkeit, andererseits wird das Tragen von Diamanten immer ein Luxus-Statement sein.

Bildquelle: Tag Heuer