Deutsche Post: Warum der nachlassende Paket-Boom kein Problem ist

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Post

Die Deutsche Post (WKN: 555200 / ISIN: DE0005552004) gehörte in den vergangenen beiden Jahren zu den großen Profiteuren der Corona-Pandemie. Denn wegen der vorübergehenden Lockdowns im Einzelhandel und Social Distancing hat der ohnehin seit Jahren boomende Online-Handel einen zusätzlichen Schub verpasst bekommen und dem DAX-Konzern glänzende Geschäfte beschert.

Rekordumsatz im Jahr 2021

Das belegen die kräftigen Umsatzanstiege in den vergangenen beiden Jahren, wobei 2021 ein Rekorderlös von 81,7 Mrd. Euro verbucht werden konnte. Der Wachstumskurs bleibt nach wie vor intakt, wie die neuesten Geschäftszahlen belegen, die Anfang Mai veröffentlicht worden sind.

Starker Jahresauftakt

Die Erlöse legten im ersten Quartal 2022 auf Jahressicht um 19,8 Prozent auf 22,6 Mrd. Euro zu. Dabei verbesserte sich der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1,9 Mrd. Euro im Vorjahr auf 2,2 Mrd. Euro.

Der durch die Corona-Pandemie befeuerte Paket-Boom verliert inzwischen deutlich an Dynamik. Dank der starken Geschäfte im Fracht-Bereich bleibt die Deutsche Post trotzdem auf dem Wachstumskurs. (Bildquelle: Pressefoto Deutsche Post)

Neues Zugpferd Fracht-Sparte

Befeuert wurden die Geschäfte vor allem durch die starke Entwicklung in der Fracht-Sparte, während das Paket-Geschäft nach dem beeindruckenden Wachstum der zurückliegenden Jahre an Wachstums-Tempo verlor.

Laut dem Vorstandsvorsitzenden Frank Appel ist die erwartete Normalisierung im Online-Handel im ersten Quartal eingetreten. Diese konnte das Unternehmen Appel zufolge aber mit starken Ergebnissen in den globalen Logistik-Aktivitäten überkompensieren.

Im ersten Quartal profitierte die Deutsche Post von den Folgen der global gestiegenen Frachtraten. Im Fracht-Geschäft ging es für die Erlöse um 55 Prozent auf 7,4 Mrd. Euro nach oben. Das operative Ergebnis wurde gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres sogar fast verdreifacht. Demnach entwickelten sich Preise und Gewinnmargen wegen der knappen Frachtkapazitäten dynamisch.

2022er-Prognose bestätigt

Ungeachtet der wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs und der Corona-Lockdowns in chinesischen Metropolen hält der CEO weiter an den Zielen für 2022 fest. Appel rechnet mit einem stagnierenden Betriebsgewinn (EBIT) von 8 Mrd. Euro, wobei es eine mögliche Abweichung von fünf Prozent nach oben oder nach unten geben kann.

Berg-und-Tal-Fahrt an der Börse

An der Börse verzeichnete die Post-Aktie in den vergangenen Jahren eine Berg-und-Tal-Fahrt. Nach dem März-2020-Rückschlag auf 19 Euro ging der Kurs in einen steilen Höhenflug über und stieg bis zum August 2021 auf ein neues Rekordhoch bei 61,38 Euro.
Nach einem mehrmonatigen Seitwärtslauf ging es dann für die Notierungen in Folge des Ausbruchs des Ukraine-Kriegs wieder steil nach unten. Die Post-Aktie fiel dabei bis zum März 2022 bis knapp über die 38er-Marke, konnte sich aber inzwischen im Bereich der 40er-Marke stabilisieren.

Auf diese Kursmarken kommt es jetzt an

Auf der Unterseite kommt es jetzt darauf an, dass die Post-Aktie nicht unter das März-Tief bei 38,49 Euro fällt, um ein Verkaufssignal zu vermeiden. Im Fall einer Kurserholung würde es dagegen ein Kaufsignal geben, wenn der Ausbruch über das März-Hoch bei 47,34 Euro gelingt. Die nächsten Kursziele würden sich dann auf 57,79 Euro (Januar-2022-Top) und 61,38 Euro (August-2021-Allzeithoch) stellen.

Analysten sehen kräftiges Aufholpotenzial

Die Analysten-Einschätzungen für die Post-Aktie fallen derzeit größtenteils positiv aus. JPMorgan beispielsweise spricht eine Kaufempfehlung aus und sieht das nächste Kursziel bei 59,80 Euro. Die Analysten von Bernstein Research raten ebenfalls zum Kauf und taxieren das nächste Kursziel auf 65 Euro.

Anleger, die von einer neuen Aufholbewegung bei der Deutsche-Post-Aktie überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MD20VN / ISIN: DE000MD20VN1) gehebelt von Kursgewinnen profitieren.

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