Biontech & Moderna: Was kommt jetzt?

(Bildquelle: Pressefoto © BioNTech SE 2020, all rights reserved)

Im Fall von Biontech (WKN: A2PSR2 / ISIN: US09075V1026) und Moderna (WKN: A2N9D9 / ISIN: US60770K1079) fragen sich Anleger weiterhin, wie es nach COVID-19 weitergehen wird.

Biontech verdient prächtig

Mit ihren mRNA-Impfstoffen gegen COVID-19 haben die Biotechnologieunternehmen Biontech aus dem rheinland-pfälzischen Mainz und Moderna aus dem US-Bundesstaat Massachusetts in den vergangenen Jahren für Aufsehen gesorgt. Dabei waren sie zuvor an den Aktienmärkten höchstens einigen Experten bekannt. Inzwischen herrscht allerdings so etwas wie ein Kater nach dem Corona-bedingten Hoch.

Dass die beiden Unternehmen immer noch prächtig an ihren Corona-Impfstoffen verdienen zeigte sich an den neuesten Biontech-Geschäftszahlen. Im ersten Quartal 2022 wurden die Umsatzerlöse im Vorjahresvergleich auf 6,37 Mrd. Euro mehr als verdreifacht. Der Nettogewinn schoss auf 3,70 Mrd. Euro, nach 1,13 Mrd. Euro im Auftaktquartal des Vorjahres.

Was macht China?

Allein für 2022 schätzt man bei Biontech, dass die COVID-19-Impfstoff-Umsatzerlöse bei 13 bis 17 Mrd. Euro liegen werden. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass immer mehr Altersgruppen geimpft werden sollen und das Vakzin auch ein drittes oder sogar viertes Mal verabreicht wird. Zudem bleibt die Möglichkeit, dass der Biontech-Impfstoff vielleicht doch irgendwann auch in China zugelassen wird.

Angesichts der jüngsten Geschäftserfolge versucht man bei Biontech, Anleger weiter bei Laune zu halten. Neben einem auf zwei Jahre angelegten Aktienrückkaufprogramm im Wert von bis zu 1,5 Mrd. US-Dollar soll es zusätzlich eine Sonderdividende geben. Trotzdem haben die Aktien von Biontech und Moderna zuletzt ordentlich Federn lassen müssen.

Schwieriges Umfeld

Die Biontech-Aktie verlor seit Anfang 2022 rund 35 Prozent an Wert. Bei Moderna lag das Kursminus in 2022 bisher sogar bei knapp 48 Prozent. Zwar unternahmen die beiden Titel zuletzt so etwas wie den Versuch einer Bodenbildung. Viele spät eingestiegene Anleger dürften jedoch stark enttäuscht sein.

Zumal Biontech für eine Zeit lang so etwas wie die neue deutsche Volksaktie zu sein schien. Dabei geht es nicht nur um die Frage, was die beiden Unternehmen außer ihren Corona-Impfstoffen noch in der Pipeline haben. Vielmehr ist das Börsenumfeld derzeit sehr schlecht für alles, was irgendwie den Bereichen Technologie oder Biotechnologie zuzuordnen ist.

Aufstrebende Wachstumsunternehmen müssen viel investieren und sich auch frisches Kapital beschaffen. Höhere Zinsen machen die Kapitalbeschaffung jedoch teurer, während zukünftige Gewinnversprechen stärker abgezinst werden.

FAZIT

Nach den zwischenzeitlichen Übertreibungen gilt es nun das Potenzial von Moderna und Biontech nüchterner zu betrachten. Die beiden Vorreiter in Sachen mRNA-Corona-Impfstoffe dürften ihre Erfahrungen nun auch bei der Entwicklung von Vakzinen gegen andere Krankheiten nutzen. Allerdings dürften die Bewertungen der Aktien für Neueinsteiger zu diesem Zeitpunkt immer noch zu hoch sein.

Wer von den Impfstoff-Entwicklern überzeugt ist, allerdings das Einzelaktien-Risiko vermeiden und stattdessen auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von Unternehmen setzen möchte, kann sich das Index-Zertifikat (WKN: DA0AB4 / ISIN: DE000DA0AB48) auf den Pharma Impfstoff- Aktien Index® anschauen. In diesem sind neben Biontech weitere Player aus diesem Bereich wie Moderna, Novavax und Curevac vertreten.

Bildquelle: Pressefoto © BioNTech SE 2020, all rights reserved