Ein perfekter Sturm?

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

Liebe Leserinnen und Leser,

eigentlich ist „Der perfekte Sturm“ ja der Titel eines Romans, „The Perfect Storm“ im Original. Geschrieben hat diesen Bestseller mein Namensvetter Sebastian Jungers, und er beschreibt darin den Untergang des Fischfangschiffes „Andrea Gail“, der einem außergewöhnlichen Sturmereignis vor der US-amerikanischen Ostküste im Jahr 1991 geschuldet war. Längst gilt „der perfekte Sturm“ aber auch als Metapher für die maximale Katastrophe, wie Wikipedia weiß.

Gerade an den Börsen wird dieses Sprachbild daher immer wieder verwendet, um zu verdeutlichen, dass die Lage alles andere als rosig ist. So wie jetzt, beispielsweise. Denn da sieht es sowohl für Aktien als auch für Anleihen ebenso wie für Gold oder Kryptos ziemlich mau aus. Der Krieg, die Pandemie, das Lieferketten-Chaos, die Inflation, vor allem, aber eben nicht nur bei den Energiepreisen – das sind die Faktoren, die möglicherweise einen perfekten Sturm auslösen. Und:

(K)Ein Aber

Die Negativserien bei DAX, Dow Jones & Co werden immer länger. Der besonders rückschlaganfällige Nasdaq 100 vollendete am vergangenen Freitag die fünfte Verlustwoche in Folge, macht in Summe die längste Abwärtsstrecke seit November 2012.

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

Wobei diese Angaben heute Abend schon wieder Makulatur sein dürften, denn aktuell liegt der Tech-Index auch in der zweiten Mai-Woche mit 5,9% hinten – kaum vorstellbar, dass die ehemaligen Big Tech dieses Minus bis zum heutigen Börsenschluss in den USA ins Positive umkehren können.

Ebenfalls tiefrot, wenngleich nicht ganz so gebeutelt, präsentiert sich aktuell auch der deutsche Leitindex. Für die heimischen Blue Chips ging es in dieser Woche bis auf 13.381 Punkte zurück, womit ein Test der Volumenspitze bei 13.240/13.200 immer wahrscheinlicher wird. Aber:

Bewegungsfreudig

In der Gegenrichtung war ebenfalls viel Bewegung im Spiel. Im Top kletterten die Kurse dabei offiziell bis auf 13.839 (Tages- und Wochenhoch bei Redaktionsschluss), inoffiziell (vorbörslich im frühen Handel am Freitag) kratzten die Notierungen sogar schon an der 14.000er-Schwelle.

Die kann daher auch getrost als erstes Kursziel auf der Oberseite vermerkt werden – vorausgesetzt, die Volumenspitze bei 13.925/13.950 wird zuvor überboten. Oberhalb von 14.000 Punkten wäre dann übrigens Platz bis an die Eindämmungslinien bei 14.187 bzw. 14.200, bevor es erneut um die extra-knifflige Hürde bei 14.550 gehen würde.

Damit ist ausreichend Kurspotenzial vorhanden – allerdings auf beiden Seiten, was die kommende(n) Wochen(n) kaum spannungsärmer werden lässt!

 

Ein Beitrag von Sebastian Jonkisch von Prime Quants

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