Sicher in den Ruhestand: Wie sich Anleger rüsten können

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Andere Länder machen vor, wie einfach attraktive Altersvorsorgelösungen aussehen könnten. Daran sollten sich auch deutsche Anleger schon heute orientieren.

Vorbehalte gegenüber Aktieninvestments

Wenn es unruhig wird an den Kapitalmärkten wie jüngst anlässlich des Ukraine-Kriegs oder auch zu Beginn der Corona-Pandemie, fühlen sich viele Deutsche bestätigt: Vor allem Anlagen an den Aktienmärkten seien für den Aufbau einer soliden Altersvorsorge nicht geeignet – zu hoch die Schwankungen, zu groß die Verlustrisiken, um einigermaßen planungssicher Kapital für den Ruhestand anzusparen.

Grundsätzlich ist den meisten Bundesbürgern mittlerweile zwar durchaus bewusst, dass sie ohne private Vorsorge ihren Lebensstandard im Alter kaum werden halten können; bei der Umsetzung allerdings hapert es erheblich, und um die Kapitalmärkte machen viele einen Bogen.

Nur rund die Hälfte der Deutschen spart konsequent für den Ruhestand. Dabei sind die beliebtesten Produkte weiterhin Sparanlagen, Versicherungen und Immobilien. Erst dann kommen Fonds und Aktien: Laut dem deutschen Aktieninstitut waren 2021 in Deutschland knapp 12,1 Millionen Anleger in Aktien, Aktienfonds oder aktienbasierte ETFs investiert. Das sind gerade rund 17 Prozent der Bevölkerung über 14 Jahren.

Laut dem deutschen Aktieninstitut waren 2021 in Deutschland knapp 12,1 Millionen Anleger in Aktien, Aktienfonds oder aktienbasierte ETFs investiert; Bildquelle: markteinblicke.de

Der direkte Weg

Nicht einmal jeder Fünfte nutzt also die Chancen, die die Aktienmärkte bieten. Stattdessen stehen Garantieprodukte hoch im Kurs – nicht zuletzt aufgrund der staatlichen Förderung entsprechender Instrumente wie der Riester-Rente. Hier machen die vorgeschriebenen Garantiemechanismen ein Investment in renditestarken Anlageklassen wie Aktien aber nur sehr begrenzt möglich. Zudem belasten hohe Abschluss- und Verwaltungsgebühren die ohnehin bescheidenen Renditen.

Wenn es darum geht, das Ersparte nicht nur zur Seite zu legen, sondern auch zu vermehren, sollten Anleger daher den direkten Weg gehen und in nennenswertem Umfang an den Aktienmärkten investieren. Ein Blick in andere Länder zeigt, wie Rahmenbedingungen aussehen können, die Anlegern nicht nur ihre Kapitalmarktskepsis nehmen, sondern auch entsprechende Ertragschancen eröffnen.

Wichtige Anreize

In den USA beispielsweise begünstigt der Staat das Fondssparen im Rahmen der so genannten 401(k)-Pläne, ohne Anlegern und Anbietern teure Garantiezusagen aufzubürden. Beim 401(k)-Programm, das der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) zuzurechnen ist, liegen die möglichen steuerfreien Einzahlungen der Arbeitnehmer zudem insgesamt deutlich über den steuerbegünstigten Einzahlungen, die im Rahmen einer Riester-Rente oder einer bAV in Deutschland möglich sind.

Darüber hinaus können einfache, leicht verständliche Produkte Anlegern den Weg an den Kapital- und speziell den Aktienmarkt ebnen. Indexfonds, in den USA längst weit verbreitet, erfüllen dabei alle Anforderungen an ein zeitgemäßes Altersvorsorgeprodukt:

Sie streuen breit und senken damit das Risiko. Sie sind einfach zu handhaben, transparent und bedürfen anders als aktiv verwaltete Fonds keiner laufenden Überprüfung in Bezug auf den Anlagestil, Fondsmanagerwechsel oder ähnlichem. Zudem sind sie deutlich kostengünstiger, was sich gerade langfristig auszahlt. Schließlich schmälert jeder Cent an Gebühren nicht nur den Ertrag, er steht auch nicht für die Wiederanlage zur Verfügung.

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Ein Beitrag von Jesper Wahrendorf

Er ist Head of Vanguard Invest, der digitalen Anlageplattform von Vanguard.

 

 

 

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