Keine Langeweile im Bärenmarkt

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Nachdem vor allem junge Anlegende in den zurückliegenden Jahren nur Aufwärtsbewegungen an den Märkten mitgemacht haben, folgt nun also die oftmals bittere Erfahrung, dass es auch über einen längeren Zeitraum abwärtsgehen kann, und zwar nicht zu knapp.

Ein sogenannter Bärenmarkt liegt vor, wenn die Kurse der wichtigsten Indizes, wie dem DAX 40 oder dem amerikanischen S&P 500 um mindestens 20 Prozent im Vergleich zum letzten Höchststand fallen. Was zunächst wie eine normale Korrektur ausschaut, entpuppt sich dann aber als anhaltendes Phänomen. Ein Bärenmarkt führt zu einem durchschnittlichen Rückgang von mehr als 30 Prozent gegenüber dem letzten Höchststand; und dauert der Statistik zufolge rund anderthalb Jahre.

Bevor also Anlegende gleich in Angst und Panik verfallen, sei klargestellt, dass sowohl Bullen- als auch Bärenmarkte normale Bestandteil des Lebenszyklus an Aktienmärkten sind. Die Ursachen für einen Bärenmarkt liegen häufig in einer sich abschwächenden Wirtschaft. Die Anlegerinnen und Anleger sind während dieser Zeiten mehrheitlich pessimistisch.

Ein Bärenmarkt deutet nicht unbedingt auf eine bevorstehende Rezession hin. Allerdings ist es in ungefähr 70 Prozent der Fälle vorgekommen. Dieses Mal sprechen einige Volkswirte und Analysten sogar von einer Stagflation. Auf diversen Wissensplattformen mag man nachlesen, wie eine Stagflation exakt definiert ist.

Für Anlegende bleibt vor allem eines wichtig: Sie ist Renditegift für jedes ungeschützte Depot. Selbst wer es schafft, der Inflation ein Schnippchen zu schlagen, was bei einer stagnierenden oder gar rückläufigen Wirtschaft alles andere als leicht ist, bei dem hält dann auch noch der Fiskus die Hand auf – und besteuert im wesentlichen Scheingewinne.

Die Inflation im Euroraum mag durch eine Zinserhöhung der EZB zurückgehen. Allerdings würden dann die Konsumenten anfangen, sich ebenfalls zurückzuhalten. Die Industrieproduktion käme ins Stottern, die Wirtschaftsleistung sänke, Unternehmer führten Investitionen zurück und die Arbeitslosigkeit stiege.

Aber wenn man weiß, was da auf einen zukommt, kann man das bei den eigenen Anlageentscheidungen berücksichtigen. Und gerade hier spielen breitaufgestellte Depots ihre Vorteile aus. Jetzt gilt es, nicht nur die richtigen Aktien im Depot zu haben, sondern die Risiken weiter zu reduzieren; dort, wo es notwendig erscheint, und andererseits Marktopportunitäten für sich zu nutzen. Das gelingt am Ehesten mit einer Kombination aus Direktanlagen und strukturierten Wertpapieren. Kein Wunder also, dass erfahrene Selbstentscheider derzeit vermehrt zu klassischen Teilschutzprodukten neigen.

In Anbetracht der Wahrscheinlichkeit, dass wir also noch eine ganze Zeit lang schwache Märkte mit pessimistischen Anlegenden sehen werden, sollte sich jeder und jede Einzelne im Depot entsprechend aufstellen. An sinnvollen Produkten mangelt es jedenfalls nicht.

DDV, Lars BrandauEin Beitrag von Lars Brandau

Er ist seit Gründung des Deutschen Derivate Verbands (DDV) im Jahr 2008 dessen Geschäftsführer und vertritt den DDV auch in den Arbeitsgruppen des europäischen Dachverbands EUSIPA. Der DDV ist die Branchenvertretung der führenden Emittenten strukturierter Wertpapiere in Deutschland. Außerdem unterstützen mehr als 20 Fördermitglieder die Arbeit des Verbandes. Brandau ist studierter Germanist und Politologe und gilt als ausgewiesener Kommunikationsprofi. Weitere Informationen unter: www.derivateverband.de

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