Home-Office im Sommer: Coole Tipps gegen die Hitze

Verstärkt durch den Klimawandel stellt sich vielen Menschen jeden Sommer die gleiche Frage: Wie schaffe ich es meine Wohnung, bzw. meinen Home-Office Büro im Sommer kühl zu halten? Besonders Menschen, die im Dachgeschoss wohnen haben jedes Jahr aufs Neue mit der Hitze zu kämpfen. Home-Office wird so oftmals mehr zu einer Sauna-Dauer-Session, als zu einem produktivem Arbeitsplatz.

„Heiße Sommer sind keine Seltenheit mehr in Europa. Deshalb ist eine gut geplante Vorbereitung essenziell,“ meint Andreas Habermehl vom Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH). Weiter erklärt er, „Der Wohnraum kann auf unterschiedliche Weisen kühl gehalten werden. Die Bandbreite reicht von richtigem Lüften über eine sonnenlichtabhängige Rollladenautomation bis hin zu Wärmepumpen, die auch kühlen können.“

Während der Arbeitgeber im Büro Maßnahmen ergreifen soll, wenn die Büro-Temperatur über 26 Grad steigt und dazu verpflichtet ist, wenn die Temperatur über 30 Grad steigt ist es im Home-Office anders. Der Arbeitgeber ist laut Arbeitsstättenverordnung lediglich für Bildschirmarbeitsplätze verantwortlich. Die Vorgaben zur Raumtemperatur gelten nicht, aus diesem Grund kann der Arbeitnehmer auch keine Schutzmaßnahmen fordern, erklärt Nathalie Oberthür, Fachanwältin für Arbeitsrecht.

Unterschiedliche Möglichkeiten, um die Temperaturen zu regulieren

Eine Möglichkeit um für etwas kühlere Luft im Homeoffice zu sorgen ist das regelmäßige Stoßlüften am frühen Morgen und späten Abend. Tagsüber sollten die Fenster dagegen geschlossen bleiben, um die warme Luft nicht in das Haus zu lassen. Zudem gibt es die Möglichkeit feuchte Bettlaken vor die Fenster zu hängen und damit für etwas kühlere Luft zu sorgen.

Nur die wenigsten können es sich leisten, im Sommer über eine lange Zeit hinweg, am Strand & Co zu arbeiten. Da müssen dann doch andere Mittel und Wege her. Bildquelle: Pixabay / Pexels

Wer nicht das Geld für eine Klimaanlage ausgeben will oder kann, für den bieten Rollladenautomaten eine kostengünstige Alternative. Diese ist nicht nur günstiger, sondern auch energiesparender. Der Sinn der Rollladenautomaten ist, dass die Rollläden entweder zu einer festen Uhrzeit oder abhängig vom Sonnenstand automatisch hoch- bzw. herunterfahren und damit die Räume kühl halten.

Die einfachste Möglichkeit bietet dabei die Verbindung aus einem elektrischen Gurtwickler mit einer Zeitsteuerung oder einem Rollladenmotor, zusammen mit einem Sonnensensor.

Wenn es jedoch in Richtung Hochsommer geht, reichen diese „einfachen“ Tipps oftmals nicht mehr aus. Deshalb kommt man heutzutage kaum noch um den Kauf eines Klimagerätes herum, um die Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit zu steuern.

Eine Lüftungsanlage als Alternative

Wichtig ist bei einer bereits vorhandenen Klimaanlage die regelmäßige Kontrolle durch einen Fachbetrieb, um die störungsfreie Nutzung im Hochsommer zu garantieren.

Eine Alternative stellt die automatische Lüftungsanlage dar. Durch das System werden die Innenräume durchgängig mit Frischluft versorgt, wodurch auch die Bildung von Feuchtschäden und Schimmel verhindert wird.

Zusätzlich kann die Lüftungsanlage mit einem Filter versehen werden, womit Pollen und Staub keine Chance haben in die Wohnräume zu gelangen. Besonders für Allergiker ist das eine große Erleichterung im Hochsommer.

Bei Neubauten gibt es die Option Wärmepumpe

Auch die Verwendung einer Wärmepumpe kommt in Frage. Es mag zwar zunächst komisch klingen, eine Wärmepumpe im Sommer zu benutzen, doch viele Wärmepumpen-Modelle können nicht nur heizen, sie verfügen auch über eine aktive oder passive Kühlfunktion.

Die Wärmepumpe, eine Möglichkeit das Haus bzw. die Wohnung zu kühlen.
Bildquelle: Pixabay

Bei der aktiven Kühlfunktion wird die Wärme aus den Wohnräumen abgezogen und ins Erdreich oder Grundwasser geleitet. Die passive Kühlfunktion dagegen zieht die Kühle aus dem Erdreich oder dem Grundwasser und leitet diese über die Fußbodenheizung oder Gebläse-Konvektoren in die Wohnräume. Die beiden Prinzipien funktionieren als genau entgegengesetzt.

Andreas Habermehl empfiehlt: „Bei einer Aufrüstung von Bestandsgebäuden oder bei Neubauten sollte darauf geachtet werden, eine Wärmepumpe einzubauen, die auch kühlen kann. Langfristig ist das Gerät so ein Zugewinn im Winter wie im Sommer.“

Im Moment wird die Option Wärmepumpe noch nicht richtig genutzt. Doch durch die Förderung der Bundesregierung soll sich dies in Zukunft ändern. Die Zahl der Wärmepumpen soll sich bis zum Jahr 2030 in Deutschland vervielfachen, um die Klimaziele zu erreichen.

Ob sich die Nachrüstung mit einer Wärmepumpe jedoch wirklich lohnt, ist fraglich, da laut Dietmar Walberg, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen (Arge) die Mehrheit des Gebäudebestands für Wärmepumpen nicht geeignet ist.

Alternativen zu Klimaanlagen oder Wärmepumpen

Neben den erwähnten Möglichkeiten gibt es noch alternativen das Home-Office in der Sommerhitze angenehmer zumachen. Hier ein paar Vorschläge:

  • Wer mit einer Gleitzeitregelung arbeitet sollte diese nutzen. Denn je früher man anfängt zu arbeiten, desto mehr produktivere Stunden gibt es zur kühleren Zeit des Tages.
  • Statt einer deftigen Mahlzeit lieber zu Obst und Gemüse greifen. Denn schwere Speisen belasten den Körper während der Hitze zusätzlich.
  • Viel trinken. Am besten jedoch nicht nur eiskalte Getränke, denn diese bringen den Körper dazu sich danach wieder aufzuwärmen. Auch zu viel Kaffee ist nicht gut, denn das Koffein belastet den Kreislauf mehr bei der Hitze.
  • Ventilatoren richtig einsetzen. Am besten den Ventilator nicht direkt auf einen richten, auch wenn es verlockend ist den frischen Luftzug zu spüren. Es besteht die Gefahr von Verspannungen und die Augen können austrocknen.
  • Die Füße in eine Schüssel mit Wasser stellen. Was im Büro nicht so einfach umsetzbar ist, stellt im Home-Office kein Problem dar und sorgst so für eine angenehme Erfrischung.

Das mE-Fazit

Egal für welche Möglichkeit man sich entscheidet – wichtig ist die frühzeitige Planung, um im Home-Office eine Sauna-Dauer-Session zu vermeiden und sich so einen produktiven Arbeitsplatz zu schaffen.

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