So profitieren Anleger vom grünen Kraftwerk Europas

Bildquelle: Pressefoto Ørsted

Der anhaltende Ukraine-Krieg führt dazu, dass die Energiewende beschleunigt werden soll. Denn das erklärte Ziel ist es, möglichst schnell unabhängig zu werden von den Gas- und Öl-Importen aus Russland, zumal auch die hohen Energiepreise zu einer immer stärker werdenden Belastung für die deutsche Wirtschaft werden.

Die Pläne des Wirtschaftsministeriums sehen eine klimaneutrale Stromversorgung bereits bis zum Jahr 2035 vor. Die neue Bundesregierung hatte den Ausbau erneuerbarer Energien zu einem ihrer wichtigsten Ziele erklärt. So will die Bundesrepublik bis zum Jahr 2026 rund 200 Mrd. Euro in den Klimaschutz investieren.

Die Nordsee: Das grüne Kraftwerk Europas

Dementsprechend rücken alternative Energien, von Solarenergie über Geothermie und Biogas bis hin zu Wasserstoff und Windkraft, verstärkt in den Blickpunkt. Gerade dem letztgenannten Bereich wird eine besonders große Bedeutung beigemessen. Bundeskanzler Olaf Scholz unterzeichnete gemeinsam mit den Regierungschefs von Dänemark, Belgien und den Niederlanden Mitte Mai eine Erklärung, laut der die vier Nordsee-Staaten ihre Offshore (außerhalb von Küstengewässern)-Windenergie-Leistung bis 2030 auf mindestens 65 Gigawatt (GW) vervierfachen wollen.

Bis zum Jahr 2050 soll die Leistung auf 150 Gigawatt ansteigen, was verglichen mit heute eine Verzehnfachung bedeuten würde. Dazu müssen Milliarden Euro in den Ausbau der Windparks investiert werden. Außerdem sieht die gemeinsame Erklärung eine Zusammenarbeit bei der zukünftigen Erzeugung von grünem Wasserstoff aus Offshore-Windenergie vor, bei dessen Gewinnung keine Treibhausgase emittiert werden.

Ørsted: Großer Profiteur der Energiewende

Ein großer Profiteur des Energie-Vorhabens dürfte Ørsted (WKN: A0NBLH / ISIN: DK0060094928) sein. Zu den wichtigsten Geschäftsfeldern des dänischen Unternehmens zählen nämlich der Betrieb von Offshore-Windkraftanlagen und die Erzeugung von grünem Wasserstoff, der aus Windenergie gewonnen wird.

Ørsted verfolgt ehrgeizige Ziele. Zum Jahresende 2021 verfügte der Energiekonzern über Windparks mit einer Erzeugungskapazität von 26,1 GW, was einen Jahresanstieg um 5,7 GW bedeutete. Bis 2030 sollen es 50 GW werden. Um das zu erreichen, soll künftig auch auf sogenannte Floater gesetzt werden. Dabei handelt es sich um neuartige, schwimmende Windräder, die im Gegensatz zu den herkömmlichen nicht fest auf dem Meeresboden verankert werden. Dadurch ist es möglich, sich weit von den flachen Küstengewässern zu entfernen und so die stürmischeren Windverhältnisse zu nutzen.

Der dänische Energiekonzern Ørsted will künftig verstärkt auf sogenannte Floater setzen. Dabei handelt es sich um neuartige, schwimmende Windräder, die im Gegensatz zu den herkömmlichen nicht fest auf dem Meeresboden verankert werden. (Bildquelle: Pressefoto Ørsted)

Starker Umsatzanstieg

Ørsted blickt auf ein wachstumsstarkes Jahr zurück. Der Umsatz legte 2021 auf Jahressicht um 55 Prozent auf 77,7 Mrd. Dänische Kronen zu (Gewinn: 10,9 Mrd. Kronen, 2020: 15,5 Mrd. Kronen), wobei ein Teil des Erlöszuwachses auf den Teilverkauf einiger Offshore-Windparks zurückging. Während das Kerngeschäft des Unternehmens, der Verkauf von grünem Strom, sich wegen ungünstiger Windverhältnisse etwas schwächer entwickelte als erwartet, kamen Ørsted die guten Erzeugungsleistungen der Blockheizkraftwerke und das weiterhin florierende Gasgeschäft zugute. Der Anteil der erneuerbaren Energien lag Ende 2021 bei 90 Prozent an der Gesamt-Erzeugungsleistung.

Positive Prognose

Analysten sind zuversichtlich, dass sich der Wachstumskurs bei Ørsted auch im laufenden Jahr fortsetzt. Der Umsatz dürfte den Prognosen nach im Gesamtjahr 2022 im Vergleich zu 2021 um sechs Prozent auf 82,6 Mrd. Kronen steigen. Beim Gewinn wird mit einem Plus von 27 Prozent auf 30,82 Kronen je Aktie gerechnet.

Wer gleich auf zehn Aktien setzen möchte, die im Bereich der erneuerbaren Energien engagiert sind, kann sich das folgende Index-Zertifikat (WKN: DA0ABG / ISIN: DE000DA0ABG9) auf den Energiewende Index anschauen. Neben Orsted sind in diesem Barometer beispielsweise auch noch Encavis, Vestas Wind und Verbio enthalten.

Bildquelle: Pressefoto Ørsted