Microsoft: War da was?

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Microsoft (WKN: 870747 / ISIN: US5949181045) musste seine Ziele für das laufende vierte Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 (Ende Juni) senken. Am Markt schien dies jedoch keine große Sache zu sein.

Schwieriges Umfeld für Tech- und Wachstumswerte

Die Microsoft-Aktie hat seit Jahresbeginn knapp 20 Prozent an Wert verloren. Damit reiht sich der Softwarekonzern in etwa in die Marktentwicklung ein. Schließlich hat der technologielastige Nasdaq 100 in dieser Zeit eine ähnliche Performance an den Tag gelegt. Bekanntermaßen sind es die Zins- und Inflationssorgen, die Tech- und Wachstumswerte, die Börsen-Highflyer der vergangenen Jahre, belasteten.

Hinzu kamen in jüngster Zeit auch Rezessionsängste, die bei vielen Unternehmenskunden zu Sparmaßnahmen und daher geringeren Bestellungen führen könnten. Im Fall von Microsoft waren es nun negative Wechselkursentwicklungen, die den Konzern zu einer gesenkten Prognose veranlassten. Die ersten Marktreaktionen zeigen allerdings, dass Investoren offenbar darüber nicht besorgt sind.

Gesenkte Prognose

Auf der Umsatzseite wird für den laufenden Dreimonatszeitraum mit Umsatzerlösen in Höhe von 51,94 bis 52,74 Mrd. US-Dollar gerechnet. Ursprünglich hatte sich das Management einen Wert zwischen 52,40 und 53,20 Mrd. US-Dollar vorgenommen. Die Ergebnisziele wurden ebenfalls angepasst. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll im Juni-Quartal in einer Spanne zwischen 2,24 und 2,32 US-Dollar liegen. Zuvor wurden 2,28 bis 2,35 US-Dollar prognostiziert.

Analysten hatten zuletzt beim EPS im Schnitt einen Wert von 2,33 US-Dollar bei Erlösen in Höhe von 52,87 Mrd. US-Dollar vorhergesagt. Begründet wurden die abgesenkten Ziele von Unternehmensseite mit ungünstigeren Wechselkursentwicklungen. Anleger zeigten sich jedoch alles andere als verunsichert. Trotz dieser Nachricht beendete die Microsoft-Aktie den Donnerstaghandel mit einem kleinen Plus von 0,7 Prozent.

Analysten bleiben optimistisch

Auch auf Analystenseite blieb man ruhig. Bei JPMorgan wurde zwar auf die gesenkten Prognosen und die Auswirkungen des starken US-Dollar eingegangen, es bleibt jedoch im Fall der Microsoft-Aktie bei der “Overweight”-Einschätzung und dem Kursziel von 320,00 US-Dollar. Dies würde aktuell einem Kurspotenzial von knapp 17 Prozent entsprechen. Bei JPMorgan sieht man trotz gesenkter Ziele ein gesundes Nachfrageumfeld.

Bei Barclays traut man der Microsoft-Aktie sogar den Sprung auf 363,00 US-Dollar zu, was derzeit einem Kurspotenzial von rund einem Drittel entsprechen würde. Auch hier liegt das Rating trotz gesenkter Prognose weiterhin bei “Overweight”. Zumal diese aus Analystensicht kein Ausdruck einer unternehmensspezifischen Schwäche sei. Außerdem gäbe es ja zum besseren Vergleich auch noch die währungsbereinigten Kennziffern.

Cloud-Geschäft als Wachstumstreiber

Wie gut die die Geschäfte für Microsoft weiterhin laufen, zeigte sich im abgelaufenen März-Quartal. Dabei überzeugt vor allem das Cloud-Geschäft. Dort hat sich Microsoft hinter Amazon (WKN: 906866 / ISIN: US0231351067) Platz zwei gesichert. Die Azure-Plattform legte zuletzt um 46 Prozent zu.

Besonders erfreulich: Trotz des schwierigen Konjunkturumfeldes und vieler anderer Marktunsicherheiten sah Microsoft-CEO Satya Nadella zuletzt keine Anzeichen für Einsparungen bei IT-Ausgaben in Unternehmen. Ganz im Gegenteil.

Laut Nadella könnten Automatisierung und Software helfen, mit den derzeit steigenden Preisen umzugehen. Zudem ist die Digitalisierung in vollem Gange. Kein Unternehmen möchte abgehängt werden, sodass man es sich gut überlegen muss, ob übermäßige Einsparungen im IT-Bereich im Moment der richtige Weg sind.

FAZIT

Microsofts gesenkte Prognosen lösten am Markt lediglich ein Achselzucken aus. Warum auch nicht, wenn man bedenkt, wie gut der Softwarekonzern aufgestellt ist, um von Zukunftstrends wie der Digitalisierung zu profitieren?

Wer nicht nur auf Microsoft, sondern gleich auf fünf Schwergewichte der amerikanischen Technologie-Branche setzen möchte, kann sich das folgende Index-Zertifikat (WKN: DA0AB2 / ISIN: DE000DA0AB22) auf den GAFAM Index anschauen. In diesem Index sind neben Microsoft auch noch Meta Platforms, Alphabet (Google), Apple und Amazon enthalten.

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