Inflations- und Zins-Sorgen sorgen aktuell für kräftigen Verkaufsdruck an den Aktienmärkten. Wie am vergangenen Freitag bekanntgegeben worden ist, lag die Teuerungsrate in den USA im Mai im Jahresvergleich bei +8,6 Prozent. Deshalb wird mit einer längeren Serie von kräftigen Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed gerechnet. Das dürfte auch zu steigenden Zinsen bei Staatsanleihen führen. Gut möglich ist dementsprechend, dass zunehmend Kapital vom Aktien- in den Bond-Markt umgeschichtet wird. Nichtsdestotrotz sollten die bei vielen Aktien wieder niedrigeren Kurse auch so manche günstige Einstiegsgelegenheit eröffnen.
Dollar Tree
Die extrem hohe Inflation, die in den Vereinigten Staaten für das Gesamtjahr 2022 auf zeitweise 7,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr geschätzt wird, nagt zunehmend an der Kaufkraft der Amerikaner. Viele gehen deshalb derzeit bevorzugt bei der Discount-Gemischtwaren-Kette Dollar Tree (WKN: A0NFQC / ISIN: US2567461080) einkaufen als bei etwas höherpreisigen Konkurrenten wie beispielsweise Walmart.
Das machte sich bei Dollar Tree in starken Geschäftszahlen für das erste Geschäftsquartal 2022 und einer angehobenen Prognose bemerkbar. Erwartet werden für das laufende Geschäftsjahr Erlöse zwischen 27,76 und 28,14 Mrd. US-Dollar (2021: 26,3 Mrd. US-Dollar), nachdem die Prognose-Spanne zuvor in der Spanne 27,22 bis 27,85 Mrd. US-Dollar lag.
An der Börse hat sich der Aktienkurs von Dollar Tree seit dem März-2020-Tief bei 60 Dollar bis heute zwischenzeitlich mehr als verzweieinhalbfacht. Das nächste Kursziel ist das April-2022-Rekordhoch bei 177 Dollar. Oberhalb würde die 200er-Marke in den Fokus rücken.
Dollar Tree Unlimited Long | |
WKN | PH8W2U |
ISIN | DE000PH8W2U7 |
Emissionstag | 3. Januar 2022 |
Produkttyp | Hebelzertifikat |
Emittent | BNP Paribas |
Adidas
Lieferketten-Probleme und Corona-bedingte Produktionsausfälle in China sorgten bei der Adidas-Aktie (WKN: A1EWWW / ISIN: DE000A1EWWW0) in den vergangenen Monaten für einen kräftigen Kurseinbruch. Diese Talfahrt sorgte dafür, dass der Sportartikel-Konzern seinen Platz im europäischen Index Stoxx 50 am 20. Juni für den Schweizer Rohstoff-Händler Glencore räumen muss.
Dementsprechend werden ETFs, die das Aktienbarometer real nachbilden, Adidas aus ihren Portfolios nehmen. Die Kursauswirkungen dürften sich aber in Grenzen halten. Schließlich bleibt Adidas im wichtigeren, Eurozone-Index Euro Stoxx 50 weiterhin vertreten. Außerdem sollten für Anleger eher die operativen Aussichten im Fokus stehen, die sich bei Adidas wieder verbessert haben.
Denn in Shanghai wurden zuletzt Corona-Lockdown-Beschränkungen aufgehoben, womit Adidas-Produktionsstätten den Betrieb inzwischen wieder aufnehmen konnten. Bei der DAX-Aktie könnten die vergleichsweisen, niedrigen Kurse deshalb eine günstige Einstiegsgelegenheit eröffnen. Dafür spricht auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von zwischenzeitlich nur 23, das deutlich unter dem der Konkurrenten Puma (KGV: 52) und Nike (KGV: 38) liegt.
Mini-Future Long Open End auf Adidas | |
WKN | DV9LRU |
ISIN | DE000DV9LRU9 |
Emissionstag | 15. Februar 2022 |
Produkttyp | Hebelzertifikat |
Emittent | DZ Bank |
Glencore
Viele Rohstoffpreise kennen seit Monaten nur noch den Weg nach oben. Für den Minenbetreiber und weltweit führenden Rohstoff-Händler Glencore (WKN: A1JAGV / ISIN: JE00B4T3BW64) bedeutet das hervorragende Geschäfte. Analysten rechnen damit, dass die Schweizer den Umsatz im laufenden Gesamtjahr 2022 auf Jahressicht um 27 Prozent auf 280,3 Mrd. US-Dollar steigern werden.
Beim Gewinn wird ein Sprung von 0,72 auf 1,35 Dollar je Aktie erwartet. Wegen der schon seit über zwei Jahren starken Kursentwicklung steigt Glencore außerdem am 20. Juni in den europäischen Index Stoxx 50 auf. Das dürfte die Aktie noch stärker in den Blickpunkt internationaler Investoren stellen.
Entsprechende Stoxx-50-ETFs werden den Titel in ihre Portfolios aufnehmen, was für zusätzlichen Kaufdruck auf die Aktie sorgen könnte. Neben dem steilen Kurs-Aufwärtstrend der vergangenen Monate spricht für die Aktie auch eine aktuell attraktive Dividendenrendite von 3,2 Prozent, womit Glencore auch für Dividenden-Sammler interessant ist.
Long Mini Future auf Glencore | |
WKN | VX1M61 |
ISIN | DE000VX1M612 |
Emissionstag | 28. September 2021 |
Produkttyp | Hebelzertifikat |
Emittent | Vontobel |
Deutsche Telekom
Langfristig betrachtet hat die Aktie der Deutschen Telekom (WKN: 555750 / ISIN: DE0005557508) enttäuscht, was sich daran zeigt, dass die ehemaligen Rekordhochs aus dem Jahr 2000 bei über 100 Euro immer noch meilenweit entfernt sind. Kurzfristiger betrachtet hat sich die Charttechnik des DAX-Wertes aber zuletzt deutlich aufgehellt.
Ausgehend vom März-2020-Tief bei 10,40 Euro hat sich der Kurs in einer volatilen Erholungsbewegung bis Anfang Juni 2022 auf 19,30 Euro nach oben gearbeitet. Das bedeutete den höchsten Stand seit dem Jahr 2002 und damit ein starkes, charttechnisches Kaufsignal (aktuell: 18 Euro). Das nächste Kursziel stellt sich damit auf 20 Euro. Im Fall eines Ausbruchs nach oben könnte mittelfristig die 30er-Marke angesteuert werden.
Für Kursfantasie sorgt auf operativer Ebene der Ausbau des neuen Mobilfunkstandards 5G und die sehr starke operative Entwicklung der Tochter T-Mobile US. Dass die Deutsche Telekom auf dem besten Weg ist, die Beteiligung an ihrem Zugpferd auf über 50 Prozent auszubauen, wird dementsprechend von vielen Branchenexperten sehr positiv aufgenommen.
HVB Turbo Bull Open End auf Deutsche Telekom | |
WKN | HZ9KDQ |
ISIN | DE000HZ9KDQ1 |
Emissionstag | 30. April 2020 |
Produkttyp | Hebelzertifikat |
Emittent | UniCredit |
Adobe
Adobe (WKN: 871981 / ISIN: US00724F1012) gehörte über viele Jahre hinweg zu den Höhenfliegern des amerikanischen Aktienmarktes. Dabei ging es für die Aktie immer wieder auf neue Rekordhochs nach oben, so zuletzt im November 2021 (699 US-Dollar). Der Crash bei den Tech-Werten und immer neue Belastungsfaktoren für die Börsen ließen den Kurs im Anschluss bis zum Mai 2022 auf 370 Dollar einbrechen. Seitdem konnten sich die Notierungen aber im Bereich der 400er-Marke stabilisieren.
Gut möglich ist, dass sich hier nun großes Aufholpotenzial eröffnet, denn der bisherige Wachstumskurs von Adobe dürfte sich auch im laufenden Jahr fortsetzen. Branchenexperten rechnen damit, dass der Umsatz 2022 auf Jahressicht um 13 Prozent auf im Schnitt 17,9 Mrd. US-Dollar zulegt. Für 2023 wird ein weiteres Erlös-Wachstum auf 20,5 Mrd. Dollar prognostiziert.
Deutliches Aktien-Gewinnpotenzial sieht beispielsweise auch die Mizuho Financial Group. Der japanische Finanzdienstleister bestätigte jüngst die Kaufempfehlung für die Adobe-Aktie und sieht das nächste Kursziel bei 530 Dollar. Mizuho begründete dies unter anderem mit dem aktuell günstigen Chance-Risiko-Verhältnis der Aktie.
Mini-Future Long auf Adobe | |
WKN | MC7LHM |
ISIN | DE000MC7LHM3 |
Emissionstag | 20. März 2020 |
Produkttyp | Hebelzertifikat |
Emittent | Morgan Stanley |
Bildquelle: Pressefoto Deutsche Telekom