Investoren setzen auf „grüne“ Technologien

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Statistiken des Forums Nachhaltige Geldanlagen e.V. (FNG) zeigen, in welchen Umfang nachhaltige Investments zuletzt an Bedeutung gewonnen haben.

Run auf nachhaltige Geldanlagen

Per Ende 2021 ist das nachhaltig angelegte Kapital in Deutschland gegenüber dem Vorjahr um rund 230 Prozent angestiegen. Rund 131,2 Mrd. Euro oder etwa 36 Prozent der nachhaltigen Anlagen hielten Privatanleger. 64 Prozent des unter Berücksichtigung von strengen umweltbezogenen, sozialen und auf eine verantwortungsvolle Unternehmensführung bezogenen Kriterien verwalteten Kapitals wurden zum Stichtag 31. Dezember 2021 laut FNG von institutionellen Anlegern investiert. Der Marktanteil nachhaltiger Geldanlagen am Gesamtmarkt sei zudem von 6,4 auf 9,4 Prozent gesprungen. Auf diese Weise können Anleger nicht nur von renditeträchtigen Anlagen profitieren. Sie tragen mit ihren Investments auch dazu bei, dass die Energiewende Fortschritte macht.

Schließlich sind enorme Investitionen vonnöten, wenn die ambitionierten Klimaziele erreicht werden sollen. Besonders im Fokus steht dabei das globale Klimaschutzabkommen, das im Dezember 2015 in Paris zustande kam. Es trat am 4. November 2016 in Kraft und soll beispielsweise die Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf „deutlich unter“ 2 Grad Celsius begrenzen. Zudem sollen Anstrengungen unternommen werden, um eine Begrenzung auf 1,5 °C hinzubekommen. In der Europäischen Union (EU) ist die Klimaneutralität für das Jahr 2050 angedacht. Schon 2030 sollen 55 Prozent weniger Treibhausgase gegenüber dem Vergleichsjahr 1990 ausgestoßen werden.

EU macht ernst

Die europäischen Klimaziele sollen beispielsweise dank Neurungen beim Emissionszertifikatehandel erreicht werden. Nach und nach sollen der Luftverkehr, die Schifffahrt sowie ab 2026 auch die Bereiche Gebäude und Verkehr einsteigen. Ein wichtiger Bereich ist zudem der Straßenverkehr. Das EU-Parlament hat für 2035 das Ende des Verbrennungsmotors bei Autos und Transportern eingeläutet. Ab diesem Zeitpunkt dürfen nur noch Neuwagen ohne CO2-Ausstoß, also batterieelektrische Fahrzeuge oder Wasserstoffautos, zugelassen werden.

Dies bedeutet jedoch, dass die entsprechende Infrastruktur zum Aufladen dieser Fahrzeuge vorhanden sein muss. An den großen Verkehrsstraßen sind alle 60 Kilometer für Elektroautos und alle 150 km für Wasserstofffahrzeuge Tank- und Ladestationen vorgesehen. In den vergangenen Monaten ist die Notwendigkeit sogar noch angestiegen, die entsprechende Infrastruktur noch schneller bereitzustellen und die Energiewende voranzutreiben. Infolge des Ukraine-Russland-Krieges will sich Europa von russischen Erdgasimporten unabhängig machen.

Mithilfe der erneuerbaren Energien geht dies besonders elegant, da man auf diese Weise gleichzeitig auch etwas für den Klima- und Umweltschutz tut. In dieser Hinsicht kann der Krieg in der Ukraine der Energiewende sogar neuen Schwung verleihen. Die Notwendigkeit der schnelleren Errichtung von Windrädern oder Solaranlagen sowie Fortschritten beim Netzausbau könnten dafür sorgen, dass regulatorische Hürden abgebaut und Genehmigungsverfahren deutlich verkürzt werden. Daher ergeben sich auch für Investoren neue Chancen im Bereich der erneuerbaren Energien.

Vontobel Green Technology Strategy Index

Damit die Energiewende gelingt, sind verschiedene Technologien vonnöten. Welche dazugehören, können Anleger beispielsweise anhand des Vontobel Green Technology Strategy Index sehen. Dieser investiert in Aktien von Unternehmen, die Lösungen und Technologien zur Bewältigung großer globaler Umweltprobleme anbieten und somit den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft ermöglichen oder erleichtern können.

Im Fokus stehen Unternehmen, die einen erheblichen Anteil ihres Umsatzes mit der Produktion von erneuerbaren Energien wie Solar, Wind und Wasserstoff, Energiespeichersystemen, Produkten und Dienstleistungen zur Steigerung der Energieeffizienz, zur Vermeidung von Umweltverschmutzung oder zur Bewältigung der Knappheit natürlicher Ressourcen wie Wasser erwirtschaften.

Hinzu kommen Unternehmen, die landwirtschaftliche Produkte unter Verwendung nachhaltiger oder ökologischer Verfahren produzieren, aber auch Firmen, deren Geschäftsmodell auf einer Kreislaufwirtschaft basiert. Abgerundet wird der Index mit Unternehmen aus den Bereichen Recycling oder Abfallbehandlung. Zu den Indexvertretern zählen derzeit Firmen wie Siemens Gamesa, SolarEdge Technologies oder EDP Renovaveis.

Diese beschäftigen sich unter anderem mit der Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen. Vertreten sind aber auch Elektroautohersteller wie die chinesischen Branchenvertreter Li Auto und NIO (WKN: A2N4PB / ISIN: US62914V1061). Diese sollen neben anderen Hersteller dabei helfen, eine emissionslose Mobilität zu ermöglichen. Die Indexaufnahme von Umicore, einem Spezialisten in den Bereichen Materialtechnologie und Recycling sowie dem Agri-Food-Spezialisten Darling Ingredients zeigt, welch große Bandbreite der Index abgedeckt.

FAZIT

Politik und der Privatsektor müssen enorme Investitionen leisten, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. In vielen Bereichen werden neue Technologien entwickelt, sodass sich auch für Anleger viele Möglichkeiten auftun.

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