Inflationspanik: Handlungsbedarf für Anleger!

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Die Aktienmärkte gerieten zuletzt unter kräftigen Verkaufsdruck. Schuld daran sind Inflations- und Zinssorgen, die auf die Anlegerstimmung drücken. Wie am vergangenen Freitag verkündet wurde, lag die Teuerungsrate in den USA im Mai auf Jahressicht bei +8,6 Prozent. Dieser hohe Anstieg zeigt, dass die Inflation immer noch nicht ihren Höhepunkt erreicht hat.

Deshalb wird mit einer längeren Serie von kräftigen Zinserhöhungen der amerikanischen Notenbank Fed gerechnet. Das dürfte auch zu steigenden Zinsen bei Staatsanleihen führen. Gut möglich ist dementsprechend, dass zunehmend Kapital vom Aktien- in den Bond-Markt umgeschichtet wird.

Das Inflationsgespenst treibt auch in Europa sein Unwesen

Auch in Europa ist das Thema Inflation in den Medien allgegenwärtig. Im Euroraum lag die Teuerungsrate zuletzt bei zeitweise 8,1 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) leitet deshalb nun eine geldpolitische Wende ein, allerdings sehr langsam und auf niedrigem Niveau. Es wurde jüngst ein Ende der Anleihekäufe ab Juli und eine erste Anhebung des Leitzinses im selben Monat um 25 Basispunkte beschlossen.

Vorerst keine Besserung in Sicht

Mit einer schnellen inflationshemmenden Wirkung der EZB-Maßnahmen ist aber nicht zu rechnen, denn die aktuellen Preissteigerungen lassen sich auf äußere Umstände zurückführen, wozu vor allem die globalen Lieferkettenprobleme und die Folgen des Ukrainekriegs gehören. Faktoren also, die sich durch Zinsanhebungen nur geringfügig oder gar nicht beeinflussen lassen.

Die hohe Inflation wird uns noch lange begleiten. Die EZB-Volkswirte rechnen für das Gesamtjahr 2022 mit einer Teuerung von 6,8 Prozent und für 2023 mit einer Rate von 3,5 Prozent. Da die EZB seit Monaten dazu tendiert, die Inflation zu unterschätzen, könnten die Inflations-Raten aber auch deutlich höher ausfallen.

Aktien als Inflationsschutz

Für Anleger besteht dementsprechend Handlungsbedarf, denn mit Niedrigzinsanlagen wie Tagesgeld, Festgeld, Lebensversicherungen oder Bundesanleihen drohen auch in den kommenden Jahren nach Abzug der Inflation reale Vermögenseinbußen. Gerade in Zeiten hoher Inflation werden deshalb Aktien besonders attraktiv, da sich diese historisch deutlich besser entwickelt haben als alle anderen Anlageformen.

Starke Geschäftsentwicklung bei TotalEnergies

Für Anleger bieten sich derzeit zum Beispiel Aktien von Unternehmen an, die von steigenden Energiepreisen profitieren oder einen besonderen Inflationsschutz bieten. Dazu gehört unter anderem TotalEnergies (WKN: 850727 / ISIN: FR0000120271). Das französische Mineralölunternehmen konnte den Umsatz im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2021 dank gestiegener Rohölpreise auf Jahressicht um 49 Prozent auf 156,2 Mrd. Euro steigern. Dabei wurde ein Gewinn von 13,6 Mrd. Euro (6,14 Euro je Aktie) eingefahren, nach einem Verlust von 6,4 Mrd. Euro im Vorjahr.

Analysten prognostizieren hier einen weiteren Erlös-Anstieg im laufenden Jahr 2022 auf 266,6 Mrd. Euro und einen Gewinn je Aktie von 10,68 Euro. Dementsprechend bestehen gute Chancen, dass sich der Ende 2020 gestartete steile Aufwärtstrend der Aktie weiter fortsetzt.

Ebenfalls im aktuellen Inflationsumfeld besonders aussichtsreich ist beispielsweise die Aktie von Pernod Ricard (WKN: 853373 / ISIN: FR0000120693). Der in Paris ansässige Konzern gehört zu den Weltmarktführern im Spirituosen-Bereich und vereint unter seinem Dach zahlreiche bekannte Marken wie unter anderem „Havana Club“-Rum, „Absolut“-Vodka und „G. H. Mumm“-Champagner.

Der Spirituosen-Gigant Pernod Ricard kann steigende Energie- und Rohstoffkosten auf seine Verkaufspreise aufschlagen. Eine hohe Inflation treibt hier also die Erlöse zusätzlich an. (Bildquelle: Pressefoto Pernod Ricard Deutschland)

Pernod Ricard profitiert von hoher Inflation

Wegen der extrem starken Marktpositionierung und der im Spirituosen-Bereich besonders ausgeprägten Marken-Treue der Kunden hat Pernod Ricard Preissetzungsmacht, kann also höhere Energie- und Rohstoffkosten mittels Preiserhöhungen an die Kunden weiterreichen. Das sorgt dafür, dass eine hohe Inflation die Erlöse zusätzlich ankurbelt.

Aber auch in Zeiten geringer Teuerungsraten zeigt die Umsatz- und Gewinnentwicklung einen kontinuierlichen Aufwärtstrend, der sich auch im laufenden Geschäftsjahr fortsetzen dürfte. Analysten erwarten für das Geschäftsjahr 2021/2022 (per Ende Juni 2022) einen Umsatz von 10,4 Mrd. Euro (Vorjahr: 8,8 Mrd. Euro) und einen Gewinn je Aktie von 7,80 Euro (Vorjahr: 5,93 Euro).

Wer sich an der Börse mit einem Investment gegen die steigenden Teuerungsraten wappnen will, kann sich zum Beispiel das folgende Indexzertifikat (WKN: DA0ABD / ISIN: DE000DA0ABD6) auf den Europa Inflation Index näher ansehen. In diesem Index sind neben TotalEnergies und Pernod Ricard noch sieben weitere Aktien enthalten, die einen Schutz vor hoher Inflation bieten können. Dazu gehören beispielsweise auch RWE und die Deutsche Bank. Außerdem ist im Index das Zertifikat Xetra-Gold enthalten, das vollständig mit physischem Gold hinterlegt ist.

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