Zinswende: Was Bankkunden gegen steigende Dispozinsen tun können

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Die Ankündigung der EZB den Leitzins im Juli zum ersten Mal seit März 2016 auf 0,25 Prozent anzuheben, wird für viele Deutsche teuer. Denn steigt der Leitzins, könnte der Dispozins im Schnitt von derzeit 9,43 Prozent auf 10 Prozent und mehr steigen.

Einer Umfrage zufolge, die smava in Auftrag gegeben hat, befinden sich derzeit durchschnittlich 6 Millionen Deutsche im Dispo. Dabei ist jeder dritte Disponutzer (34,9 Prozent) mit mehr als 2.000 Euro im Kontominus.

Überblick über die Stände der Disponutzer.
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Durch die angekündigte Erhöhung des Leitzinses durch die EZB, wird der ohnehin schon teure Dispokredit noch teurer, der Dispozins könnte auf rund 11 Prozent ansteigen – zumindestens war dies der Fall, als der Leitzins beim letzten Mal bei 0,25 Prozent bis 0,5 Prozent lag.

Zwar beschweren sich Verbraucherschützer schon seit Jahren über die hohen Dispozinsen geändert hat sich bisher aber nichts. Der Bundestag diskutiert zwar schon seit 2014 über eine Deckelung der Dispozinsen, ist bisher aber noch zu keiner Entscheidung gekommen.

„Wer sich vor hohen Dispozinsen schützen will, muss selbst aktiv werden und sich eine günstigere Alternative wie einen Ratenkredit suchen“, sagt Alexander Artopé, Geschäftsführer des Kreditportals smava. ­

Dispozinsen orientieren sich am EZB-Leitzins oder 3-Monats-Euribor.
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Es gibt günstigere Alternative zum Dispokredit

Die Höhe der Dispozinsen orientierten sich üblicherweise am EZB-Leitzins oder am sogenannten 3-Monats-Euribor. Das ist der Zinssatz, zu dem sich Banken untereinander Geld leihen. Dieser entwickelte sich in der Vergangenheit ähnlich wie der EZB-Leitzins.

Wird der Leitzins erhöht, wie von der EZB angekündigt erhöht, könnten folglich bei den Banken, die ihre Dispozinsen am Leitzins ausrichten, auch die Dispozinsen steigen. Gleiches gilt für die Banken, die ihre Dispozinsen am 3-Monats-Euribor ausrichten, da sich der 3-Monats-Euribor in der Vergangenheit ähnlich wie der Leitzins verhielt.

Wer diese drohende Dispozinserhöhung umgehen möchte, muss handeln und eine günstigere Alternative zum Dispokredit nutzen. ­

„Sobald sich abzeichnet, dass ich mein Konto nicht innerhalb von 2, vielleicht 3 Monaten ausgleichen kann, sollte ich realistisch sein und zu einer günstigeren Alternative wechseln. Das kann zum Beispiel ein Ratenkredit sein“, rät Alexander Artopé.

Zeitraum in dem Disponutzer im Kontominus sind.
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Ein Ratenkredit kostet im Bundesdurchschnitt rund 5,5 Prozent Zinsen. Er ist damit rund 42 Prozent günstiger als der Dispo. Über ein Kreditportal wie smava sind Ratenkredite sogar nochmal deutlich günstiger. Hier liegen die Zinsen für Ratenkredite im Schnitt deutlich unter 4 Prozent. Zudem sind die Zinsen beim Ratenkredit für die vereinbarte Kreditlaufzeit festgeschrieben. Egal, wie sich der EZB-Leitzins und der 3-Monats-Euribor verändern, Ratenkreditnehmer zahlen ihre Schulden zum vereinbarten Zinssatz zurück.

Konto wenn möglich nur kurze Zeit überziehen

Im Schnitt befinden sich 8,7 Prozent der Deutschen (6 Millionen) im Kontominus. Dafür zahlen sie hohe Zinsen. Die Kontoüberziehung ist eine der teuersten Arten sich Geld zu leihen.

Das Konto sollte daher nur für kurze Zeit überzogen werden. 74,8 Prozent der Disponutzer machen das und gleichen ihr Konto innerhalb von bis zu 3 Monaten aus. Ein Viertel der Disponutzer, 25,2 Prozent,  braucht jedoch deutlich länger, teilweise bis zu einem Jahr und mehr. Bis das Konto ausgeglichen ist, zahlen sie aktuell im Schnitt 9,43 Prozent Zinsen. Das ist unnötig viel Geld, das sich leicht, zum Beispiel durch den Wechsel vom Dispo- zum Ratenkredit, sparen lässt.

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