Abo-Modelle pushen GK Software

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Subskriptions- beziehungsweise Abo-Modelle werden von immer mehr Unternehmen erfolgreich genutzt. Ein Paradebeispiel hierfür ist der US-Konzern Adobe. Der Strategiewechsel vom reinen Software-Verkauf hin zu Abo-Modellen erwies sich in den vergangenen Jahren als maßgeblicher Erfolgsfaktor. Auch hierzulande sind Subskriptions-Modelle auf dem Vormarsch.

Ein deutsches Unternehmen, das sehr erfolgreich auf dieses Geschäftsmodell setzt, ist der Einzelhandels-Software-Experte GK Software (WKN: 757142 / ISIN: DE0007571424).

Im Interview mit marktEINBLICKE erklärt Dr. René Schiller, Director Communications & Investor Relations bei GK Software, welche Vorteile die sogenannten „Software-as-a-Service (SaaS)”-Modelle bieten und warum die Geschäftsentwicklung im ersten Quartal diesmal sogar noch erfolgreicher verlief als gewöhnlich.

Herr Dr. Schiller, GK Software macht seit Jahren große Fortschritte in der Cloud-Transformation. Welche Vorteile eröffnen sich durch die „Software-as-a-Service (SaaS)”-Modelle, bei denen Software-Anwendungen über das Internet angeboten werden, im Vergleich zu klassischen Lizenz-Verträgen?

Unsere Lösungen sind technisch seit Jahren Cloud-Lösungen und werden von unseren Kunden auch so eingesetzt. Seit 2019 und danach entscheiden sich jedoch zunehmend mehr Kunden dafür, anstelle von Einmallizenzen Software-as-a-Service (SaaS)-Verträge mit uns abzuschließen.

Mit SaaS können die Händler sich mehr auf ihre Kernaufgaben konzentrieren, indem der Betrieb der notwendigen IT-Infrastruktur und -Lösungen auf GK übertragen wird. Dadurch kommt der Händler zu einer anfänglich geringeren Kapitalbindung mit einer deutlichen Reduzierung von Betriebs- und Personalkosten in einem aus Sicht des Händlers Nebenstrang seines Handelns, ohne dabei seine Innovationsfähigkeit für die Geschäftsprozesse zu verlieren.

Für GK resultiert daraus zunächst natürlich eine Verschiebung der Erzielung der Lizenzentgelte in die nächsten Jahre. Diese fließen gemeinsam mit Wartungs- und Betriebskosten für die Cloudlösung in die Subskriptionseinnahmen ein und verstetigen so die Umsatzentwicklung im Vergleich zu den von einzelnen vertrieblichen Ereignissen abhängigen bisherigen klassischen, einmaligen Lizenzeinnahmen.

Wir befinden uns gegenwärtig im Übergang zu Subskriptionsverträgen, werden aber auch in den nächsten Jahren noch eine Mischung aus klassischen und SaaS-Umsätzen sehen, wobei erstere einen immer geringeren Anteil haben werden. Sowohl wir als auch unsere Kunden erwarten weiterhin Investitionszyklen von zirka zehn Jahren, und entsprechend langfristig sind daher auch die SaaS-Verträge ausgelegt.

Normalerweise ist das vierte Quartal bei GK-Software das stärkste Quartal des Jahres. In den vergangenen Jahren war dementsprechend der Umsatz im ersten Quartal nie höher als im vorherigen Schlussquartal. Doch mit 39,8 Mio. Euro fiel der Umsatz im ersten Quartal 2022 diesmal deutlich höher aus als im vorangegangenen Schlussquartal (Q4 2021: 35,1 Mio. Euro). Was ist der Grund für das diesmal besonders starke Q1-Ergebnis?

Wir haben sowohl im letzten Jahr als auch bereits im laufenden Geschäftsjahr die erfreuliche Entwicklung gesehen, dass größere Lizenzverträge nicht erst zum Jahresende geschlossen worden sind. Für SaaS-Verträge sehen wir ohnehin die Tendenz, uns aus der in der Branche sehr verbreiteten Q4-Saisonalität zu lösen.

Entsprechend konnten wir im ersten Quartal 2022 bereits einen erfreulichen klassischen Lizenzvertrag abschließen, der sich entsprechend in den Zahlen widerspiegelt.

Analog zum sehr starken Q2 im letzten Jahr ist aber darauf hinzuweisen, dass nun nicht einfach linear auf das Jahresende hochgerechnet werden darf. Der erfolgte Abschluss gibt uns einfach früher die Sicherheit, dass wir im Hinblick auf unsere Prognose 2022 auf einem sehr guten Weg sind. Und eines ist sicherlich richtig: Wir werden unsere vertrieblichen Bemühungen deswegen nicht einstellen: Neue Chancen wollen ebenfalls genutzt werden.

Herr Dr. Schiller, vielen Dank für das kurze Interview.

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