Die stillen Gewinner des E-Auto-Booms

Bildquelle: Pressefoto Albemarle

Im Zuge des Booms der Elektroautos steigt auch die Nachfrage nach den dafür nötigen Akkus immer weiter an. Schätzungen zufolge könnte der weltweite Umsatz mit Lithium-Ionen-Batterien von rund 40 Mrd. US-Dollar im Jahr 2020 auf rund 90 Mrd. Dollar bis zum Jahr 2026 zulegen.

Lithium: Für die E-Auto-Industrie unverzichtbar

Lithium ist einer der großen Profiteure des Elektroauto-Booms, denn hier kommt das Alkalimetall in großen Mengen bei der Herstellung der nötigen Lithium-Ionen-Batteriezellen zum Einsatz. Außerdem spielt das Alkalimetall auch eine entscheidende Rolle bei stationären Energiespeichern wie beispielsweise für die Zwischenspeicherung aus Windkraft und Photovoltaik, in Anwendungsgebieten also, in denen die Lithium-Nachfrage ebenfalls immer weiter ansteigt.

Eine stark steigende Nachfrage muss aber natürlich nicht immer zu steigenden Preisen führen, zumindest dann nicht, wenn das Angebot in der gleichen Größenordnung zunimmt. Das ist aber bei Lithium eben nicht der Fall. Schätzungen zufolge könnte die Lithium-Nachfrage die globalen Produktionskapazitäten Ende dieses Jahrzehnts um mindestens 60 Prozent übersteigen. Aus diesem Grund dürfte der Lithium-Preis in den kommenden Jahren stark steigen.

Durch den Elektroauto-Boom dürfte die Nachfrage nach Lithium, einem Basismaterial zur Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien, in den kommenden Jahren immer weiter steigen. Davon sollte besonders Albemarle profitieren, einer der Big Player unter den Lithium-Förderern. (Bildquelle: Pressefoto Albemarle)

Herausragende Marktstellung bei Albemarle

Von dieser Entwicklung sollten Lithium-Förderer wie zum Beispiel Albemarle (WKN: 890167 / ISIN: US0126531013) massiv profitieren. Albemarle ist der unangefochtene Branchenführer aus den USA, der geschätzt Kontrolle über etwa ein Drittel des weltweiten Lithium-Geschäfts hat. In der Sparte Lithium verfügt Albemarle über eigene Minen zur Förderung von Lithiumsalzen, die als Grundstoffe und für Lithium-Ionen-Akkus hergestellt werden.

Der Konzern sollte im laufenden Jahr hervorragende Geschäfte machen. Analysten rechnen für 2022 auf Jahressicht mit einem Umsatzanstieg von 3,3 auf 5,8 Mrd. US-Dollar. Beim Gewinn wird ein Sprung von 4,04 auf 12,46 Dollar je Aktie geschätzt. Die Aktie dürfte den Anfang 2020 gestarteten Aufwärtstrend dementsprechend fortsetzen.

Anleger, die auf steigende Lithiumpreise setzen wollen, aber ein Einzelinvestment scheuen, können sich das Index-Zertifikat auf den Best of Lithium Index (WKN: DA0AAS / ISIN: DE000DA0AAS6) anschauen. Dieser Index bildet die Kursentwicklung von neun Unternehmen dieser Branche ab. Dazu gehören unter anderem Albemarle, Livent und Vulcan Energy Resources.

Potenziell langanhaltender Boom bei Nickel und Kobalt

Industrie- und Spezialmetallen, die für die Elektromobilität wichtig sind, könnte ein langanhaltender Boom bevorstehen. Zu diesem Ergebnis kommt auch eine Studie der Beratungsgesellschaft Boston Consulting Group (BCG). Die jüngste Rohstoff-Rallye „markiert den Anfang eines Superzyklus für Materialien, die für Elektrifizierung von Autobranche und Industrie sowie für erneuerbare Energiequellen benötigt werden“, heißt es im Fazit der Studie.

Die BCG-Rohstoffexperten rechnen neben Lithium auch bei Nickel und Kobalt mit einem besonders starken Nachfragewachstum. Demnach ist eine strukturelle Verschiebung der Nachfrage zu erwarten, ausgelöst durch radikale Klimaschutzpolitik sowie Fiskalprogramme in beispiellosem Umfang. Die Nachfrage nach Kobalt, einem Spezialmetall, das in den meisten der aktuell verbauten Batterietypen verwendet wird, dürfte sich der BCG-Prognose zufolge bis zum Jahr 2030 verdoppeln. Bei Nickel, das ebenfalls in der Batterie-Produktion zum Einsatz kommt, erwarten die Rohstoff-Analysten einen deutlich prozentual zweistellig steigenden jährlichen Bedarf.

Beeindruckende Kursentwicklung bei Vale

Eine Möglichkeit, auf steigende Nickel-Preise zu setzen, ist zum Beispiel ein Aktien-Investment bei Vale (WKN: 897136 / ISIN: BRVALEACNOR0). Der in Rio de Janeiro, Brasilien, beheimatete Bergbau-Konzern ist den meisten Anlegern als Eisenerz-Produzent bekannt. Diese Sparte sorgt bei Vale für etwa 80 Prozent der Umsätze. Rund 18 Prozent der Erlöse werden aber durch die Förderung von nicht-eisenhaltigen Mineralien und Metallen generiert, wozu Edelmetalle, Kupfer, Nickel und Kobalt zählen. Der Rohstoff-Riese ist also breit aufgestellt und verzeichnet seit Jahren ein starkes Umsatzwachstum. Das sorgt dafür, dass die Aktie seit dem Tief von Anfang 2016 im Schnitt um rund 40 Prozent jährlich zulegte.

Glencore ist wieder auf dem Wachstumspfad

Eine ebenfalls aussichtsreiche Anlage in diesem Bereich ist Glencore (WKN: A1JAGV / ISIN: JE00B4T3BW64). Das in Baar, Schweiz, ansässige Unternehmen zählt zu den führenden Rohstoff-Playern der Welt. Produziert und vertrieben werden neben Erdölprodukten, Koks und Kohle auch Mineralien und Metalle, darunter ebenfalls Nickel und Kobalt.

Geschäftlich wurde Glencore im ersten Corona-Jahr 2020 kräftig zurückgeschlagen, doch 2021 wechselte das Unternehmen zurück auf den langjährigen Wachstumspfad. Das schlug sich auch in der Aktienkurs-Entwicklung nieder. Seit dem März-2020-Mehrjahrestief konnte sich der Kurs zeitweise mehr als verfünffachen.

mE-Fazit

Wegen des Elektroauto-Booms wird die Nachfrage nach den in diesem Bereich eingesetzten Technologiemetallen weiter ansteigen. Rohstoff-Experten sehen für einige davon sogar einen langanhaltenden Super-Zyklus voraus. In den kommenden Jahren könnten deshalb unter anderem die Preise für Lithium, Nickel und Kobalt kräftig zulegen. Die Aktien der hier vorgestellten Produzenten sind dementsprechend aussichtsreich.

Bildquelle: Pressefoto Albemarle