ATX-Überflieger AT&S setzt die Messlatte noch höher

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Die Aktie von AT&S (WKN: 922230 / ISIN: AT0000969985) gehörte in den vergangenen beiden Jahren zu den Höhenfliegern im österreichischen Leitindex ATX. Seit dem Zwischentief vom März 2020 bei 9 Euro hat sich der Kurs mehr als verfünffacht, wobei zuletzt im Mai 2022 neue Rekordhochs markiert worden sind.

Weiter auf Wachstumskurs

Grund für die Kurs-Rallye ist, dass der Leiterplatten-Hersteller zu den großen Profiteuren des weltweiten Booms in der Chip-Industrie gehört. Und das zeigte sich wieder einmal in den jüngsten Geschäftszahlen. Der Umsatz legte im Geschäftsjahr 2021/2022 (per Ende März 2022) auf Jahressicht um 34 Prozent auf knapp 1,6 Mrd. Euro zu. Der bereinigte Betriebsgewinn (EBITDA) machte sogar einen Sprung um 48 Prozent auf 378 Mio. Euro nach oben.

Prognose angehoben

Da sich die starke Geschäftsentwicklung auch in den folgenden Wochen fortsetzte, wurde die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2022/2023 (per Ende März 2023) Mitte Juni nach oben angepasst. Erwartet wird nun ein Umsatz von rund 2,2 Mrd. Euro, nachdem zuvor rund 2,0 Mrd. Euro angepeilt worden sind.

Die bereinigte EBITDA-Marge dürfte sich laut der Firmenschätzung auf 27 bis 30 Prozent erhöhen. Die vorherige Schätzung sah noch eine Spanne zwischen 23 bis 26 Prozent vor.

Positive News aus China

Die angehobene Prognose erklärte AT&S damit, dass der Anlauf der neuen Produktionskapazitäten im Werk Chongqing, China, schneller als zuvor erwartet erfolgt. Dabei sollen die aktualisierten Kundenbestellungen einen höherwertigen Produkt-Mix zeigen, der mit einem höheren Umsatz und einer verbesserten Marge einhergeht.

Außerdem erklärte AT&S, dass der Corona-Lockdown in Shanghai, China, in dem dort ansässigen Werk zu deutlich geringeren negativen Auswirkungen als in der bisherigen Planung erwartet, führte. Ebenfalls sollen positive Wechselkursveränderungen zur angehobenen Prognose beigetragen haben.

Starke Mittelfristprognose

Der mittelfristige Ausblick bleibt dementsprechend weiterhin sehr optimistisch. Geplant ist nach wie vor, im Geschäftsjahr 2025/2026 Erlöse von rund 3,5 Mrd. Euro zu erreichen. Bis 2025 will AT&S so zu den drei größten ABF-Substrate-Anbietern weltweit aufsteigen. ABF-Substrate sind die gegenwärtig dominierende Technologie für die Anwendung im Bereich von Hochleistungs-Prozessoren, die unter anderem in den meisten Servern, PCs und 5G-Basisstationen zum Einsatz kommen.

Europäischer Marktführer

AT&S ist im Jahr 1987 aus mehreren österreichischen, verstaatlichten Industrieunternehmen hervorgegangen. Seitdem ist das Unternehmen zu einem der weltweit führenden Leiterplatten-Herstellern und zum europäischen Marktführer in diesem Bereich aufgestiegen, der unter anderem Kunden aus den Branchen Mobilfunk, Automobilelektronik, Industrieelektronik und Medizintechnik beliefert.

Der Konzern verfügt über Produktionsstandorte in Leoben und Fehring in Österreich, Ansan in Südkorea, Nanjangud in Indien sowie Shanghai und Chongqing in China. Außerdem gibt es zahlreiche Vertriebsniederlassungen in Europa, Asien und in den USA. Dabei sind weltweit rund 10.000 Mitarbeiter für die AT&S Gruppe beschäftigt.

Profiteur von Zukunfts-Trends

AT&S gehört als einer der führenden Leiterplatten-Herstellern schon seit vielen Jahren zu den größten Profiteuren von zukunftsweisenden Trends in der Elektronikindustrie wie beispielsweise der zunehmenden Vernetzung von Fahrzeugen, der „Maschine-zu-Maschine“-Kommunikation im Industrie-Segment („Industrie 2.0“) oder der steigenden Nachfrage nach mobilen Anwendungen wie unter anderem Smartwatches.

Hier liegt das nächste Kursziel

An der Börse markierte die Aktie von AT&S im Mai dieses Jahres ein neues Allzeithoch bei 57,30 Euro. Nach einem Rücksetzer auf 44 Euro legten die Notierungen bis Mitte Juni auf zeitweise rund 50 Euro zu. Setzt sich die Kurserholung fort, könnte in Kürze wieder das jüngste Rekordhoch in Angriff genommen werden.

mE Fazit

Als Europas führender Leiterplatten-Hersteller profitiert AT&S von Zukunftstrends wie Industrie 2.0 und der zunehmenden Vernetzung von Fahrzeugen. Die hohe Nachfrage nach Computer-Chips und damit auch nach Leiterplatten schlägt sich bei AT&S in den jüngsten Geschäftszahlen und im sehr positiven Geschäftsausblick nieder. An der Börse dürften bei AT&S neue Rekordhochs in Kürze folgen.

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