Dieses Hemd macht Laune: Aloha Hawaiihemd!

Hawaiihemden liegen dieses Jahr voll im Trend. Bildquelle: Pexels / Mich Eleazar

Optimal für warme Tage und nichts für Zugeknöpfte. Die Rede ist vom farbenfrohen Hawaiihemd, dem lässigsten Trend-Piece für diesen heißen Sommer – auch Aloha Shirt oder Hawaiian Shirt genannt. Das luftige Kleidungsstück für den Mann, und mittlerweile auch für die Frau, erfährt gerade ein enormes Revival. Von wegen Touri-Hemd, nein, das würde dem Hawaiihemd wirklich nicht gerecht, denn es ist weit mehr als das und in jedem Fall gesellschaftsfähig.

In Honolulu begann die Geschichte des Hawaiihemds. Bildquelle: Pixels / Rondnae Productions

Vorbilder kommen aus Asien

Hawaiihemden stammen tatsächlich von der Insel Hawaii, denn schon im 19. Jahrhundert trugen dort junge Menschen auf den Straßen Honolulus weite Hemden, die lässig über der Hose getragen wurden, was bisher so nicht üblich war, denn ein Hemd gehörte zu dieser Zeit noch brav in die Hose gesteckt.

Doch die Einwanderer aus Japan und den Philippinen auf Hawaii machten es anders vor. Das Hawaiihemd hat gleich zwei Vorbilder, zum einen das Palaka, ein aus Japan stammendes dickes blau-weiß kariertes Hemd aus Baumwolle, das die polynesischen Arbeiter als Arbeitskittel trugen. Zum anderen das Bayan, oder auch Barong Tagalog, die Nationaltracht der Philippinen, ein Hemd, das lose über der Hose getragen wurde.

Das Aloha Shirt ist Ausdruck eines Freiheitsgefühls. Bildquelle: Pixels / Rodnae Productions

Geschütztes Warenzeichen

Bekannt wurde das erste Hawaiihemd durch James P. Kneubuhl aus Samoa, der in einem Tanzkurs auf Honolulu ein Hemd mit traditionellen Mustern seiner Heimat trug. Dies gefiel so gut, dass die ganze Tanzschulklasse damit ausgestattet wurde.

Hinter der Produktion der ersten Kleinserie von Hemden steckte die Schneiderei Musa-Shiya Shoten Ltd. in Chinatown von Honolulu, die im Jahr 1935 erstmals öffentlich die Werbetrommel mit einer Anzeige für ihre Aloha Shirts rührte und dadurch einen Run auf die neuartigen Hemden auslöste.

Auf diesen Trend und die Anzeige wurde wiederum der Wirtschaftswissenschaftler Ellery J. Chun aufmerksam, der zum ersten Großproduzenten von Hawaiihemden wurde. Im Jahr 1937 ließ Chun die Bezeichnung Aloha Shirt als festes Warenzeichen schützen.

Bei jungen Männern ist das Aloha Shirt beliebt. Bildquelle: Unsplash / Nima Mot

Berühmte Träger machen’s vor

Das Hawaiihemd, das nicht nur bei den Bewohnern von Hawaii und bei dort stationierten US-Soldaten, sondern auch bei großen Stars, wie Elvis Presley und berühmten Sportlern beliebt war, verkörperte das leichte Lebensgefühl der Insel Hawaii und war heiß deshalb begehrt.

Die Produktion von Hawaiihemden erreichte 1950 ihren ersten Höhepunkt. Im Jahr 1966 wurde der Aloha Friday auf der Insel eingeführt, der das Aloha Shirt auch außerhalb der Freizeit offiziell tragbar machte. Nebenbei: hieraus hat sich der Casual Friday entwickelt.

In der Freizeit gibt es nichts lässigeres als ein Hawaiihemd. Bildquelle: Pixels / Javon Swaby

Weltweit bekannt wurde das Hawaiihemd durch Duke Kahanamoku, den dreimaligen Schwimm-Olympiasieger und Begründer des Wellenreitens. Bekennende Hawaiihemden-Fans waren außerdem der US-Schauspieler und Sänger Bing Crosby und Tom Selleck alias Magnum.

Zu den Filmikonen, die in ihren Filmen in Hawaiihemden auftraten, zählen Namen wie Tom Cruise, Brad Bitt, Johnny Depp und Leonardo DiCaprio – nur um nur einige zu nennen. Sie spielten in ihren Filmen aber keineswegs Touristen in Badeschlappen, sondern Freigeister, Rebellen oder verrückte Aussteiger. In Deutschland hat sich der Komiker Jürgen von der Lippe das auffallende Hemd zum Markenzeichen gemacht.

Daran erkennt man ein echtes Hawaiihemd

In der Regel hat das echte Hawaiihemd kurze Ärmel, einen Reverskragen mit V-Ausschnitt, einen geraden Saum am unteren Abschluss und besitzt Knöpfe aus Kokosnussschalen. Außerdem hat das Hemd eine Tasche, die das Muster nicht unterbricht, und ist auch sonst von guter Qualität. Gefertigt ist es aus Seide, Baumwollmischgewebe oder Viskose, meistens aber aus Baumwolle.

Abseits vom Schnitt ist das Hawaiihemd vor allem bunt. Die farbenfrohen Muster sind inspiriert von der Insel Hawaii und der Natur, man findet Palmen und Palmwedel, Strände, Wasser, Landschaften und Sonnenuntergänge, Blumen und Tiere, oder auch Musikinstrumente und Architekturmotive.

Palmenmotive sind typisch für das Hawaiifeeling. Bildquelle: Pixels / Ron Lach

Hier gibt’s die coolen Hemden

Während das Original Hawaiihemd in Hawaii produziert wird und sich als Souvenir von der Insel anbietet, findet man mittlerweile Hemden desselben Stils in vielen Modekollektionen weltweit.

Fasst man die Begrifflichkeit nicht allzu eng, können alle Kurzarmhemden mit Kragen und bunten Motiven zu den Hawaiihemden gezählt werden, auch wenn sie dann als Hemd mit buntem Print oder als Resorthemd bezeichnet werden.

Bunt und lässig: so muss ein Hawaiihemd sein. Bildquelle: Pexels / William-Mattey

Kaufen kann man Hawaiihemden in vielen Webshops wie Hawaiishirt.de oder hawaiian-shirt-shop, die Hemden Made in Hawaii anbieten. Ebenso gibt es Mode-, Sport– und Luxusmarken wie Gucci, Moncler und Versace, die diesen Sommer moderne Hawaiihemden in ihren Kollektionen haben. Und zum Schluss eine gute Nachricht für alle Frauen: Hawaiihemden sind nicht nur bei Männern angesagt!

Bildquelle: Pexels / Mich Eleazar