Warum sich Steico nicht unterkriegen lässt

Bildquelle: Pressefoto STEICO SE

Der Weltmarktführer bei Holz- und Hanffaser-Dämmstoffen Steico (WKN: A0LR93 / ISIN: DE000A0LR936) konnte in den vergangenen Monaten mit starken Zahlen zum abgeschlossenen Geschäftsjahr 2021 und zum ersten Quartal 2022 aufwarten. Trotz der anhaltend erfreulichen Nachrichtenlage stand die Nebenwerte-Aktie in den vergangenen Monaten zeitweise unter starkem Verkaufsdruck.

Nach einem regelrechten Höhenflug zwischen April 2020 und August 2021, der in einem neuen Rekordhoch bei 131,60 Euro mündete, brachen die Notierungen bis Ende Juni 2022 auf zwischenzeitlich rund 67 Euro ein. Geht es nach der Einschätzung von Montega, dürften die wieder niedrigeren Kurse eine günstige Einstiegschance eröffnen.

Montega sieht kräftiges Aufholpotenzial

Das Hamburger Analyshaus hat Steico wieder einmal gründlich unter die Lupe genommen und bestätigte im Research-Update von Ende Juni die Kaufempfehlung für die Steico-Aktie. Dabei wurde auch am bisherigen Kursziel von 125 Euro festgehalten, womit Montega bei der Aktie ein gewaltiges Aufholpotenzial von knapp 90 Prozent sieht.

Jahresziele dürften erreicht werden

Laut Montega-Analyst Patrick Speck lassen die auf der virtuellen Hauptversammlung gewährten Einblicke zum aktuellen Geschäftsverlauf erwarten, dass der Konzern die Jahresziele erreicht (Umsatz: +20 Prozent, EBIT-Marge: 13 bis 15 Prozent). Der Nebenwerte-Experte rechnet zwar margenseitig vor allem wegen der gestiegenen Energie- und Frachtkosten mit leichten Bremsspuren im weiteren Jahresverlauf. Steico sei aber durch den Fokus auf den ökologischen Hausbau und die vorteilhaften Fertigungsstrukturen gegen größere Negativeinflüsse gefeit.

„Nicht zuletzt erweist sich im Wettbewerbsvergleich unseres Erachtens gegenwärtig Steicos Status als einziger Systemanbieter mit einem Komplettangebot von Dämmstoffen bis hin zu dazugehörigen Konstruktionselementen als großes Plus, da dies für die Kunden mit einer erhöhten Planungs- und Liefersicherheit einhergeht.“ (Patrick Speck, Montega)

Im Research-Update erklärt Analyst Patrick Speck, dass, obwohl der Steico-Vorstand wegen der sprunghaft gestiegenen Bauzinsen eine wachsende Unsicherheit im Bausektor verspürt, Montega im Einklang mit dem Management die Markttreiber in der ökologischen Nische für robust hält. Demnach dürfte es im Falle einer deutlichen Abkühlung der Neubautätigkeit wie in vergangenen Schwächephasen eine Verschiebung des Absatzes in die Sanierung geben.

Wachstumsdynamik sollte kurzfristig ungebrochen sein

Im Fazit der Studie heißt es, dass obwohl die Steico-Aktie nach einer starken Performance im Jahr 2021 zuletzt überproportional gefallen ist, die Wachstumsdynamik kurzfristig ungebrochen sein sollte. „Da auch die Weitergabe der Kostensteigerungen unseres Erachtens gut gelingt, dürften die Jahresziele erreicht werden. Wir bekräftigen unser Rating „Kaufen“ sowie das Kursziel von 125,00 Euro“, erklärte Analyst Speck.

Bodenbildung abwarten

An der Börse markierte Steico Mitte Juni ein 17-Monatstief bei 62 Euro. Inzwischen konnte der Kurs wieder auf zeitweise 67 Euro leicht zulegen. Charttechnisch zeigen die Trendpfeile vorerst noch nach unten, wie sich am großen negativen Abstand zur 200-Tage-Linie (97 Euro) zeigt. Anleger sollten deshalb vor einem möglichen Einstieg eine nachhaltige Bodenbildung abwarten.

Bildquelle: Pressefoto STEICO SE