Stagflation: Das warum ist längst geklärt

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

Das Phänomen der Stagflation ist wirtschaftspolitisch schwer zu bekämpfen und für Otto Normalverbraucher ebenso schwer zu verstehen.

Es gibt keine gängigen Rezepte für geordnete Gegenmaßnahmen. Im Gegensatz zu einer Rezession ist eine Stagflation kein natürlicher Bestandteil des Konjunkturzyklus. Es ist äußerst selten, dass eine hohe Inflation bei stagnierender Wirtschaftsleistung auftritt. Normalerweise benötigt Inflation eine boomende Wirtschaft als Motor. Insofern ist die Stagflation nicht nur in der Ökonomie weithin gefürchtet. Und auch deshalb hinterlassen die Sorgen an den Märkten tiefe Spuren.

Mittelfristig dürfte sich daran auch wenig ändern. Es sei denn, der Europäischen Zentralbank gelänge das Kunststück, die Inflation zu bekämpfen, ohne die Wirtschaft abzuwürgen und gleichzeitig einen übermäßigen Anstieg der Finanzierungskosten für hoch verschuldete Euro-Länder zu verhindern.

Bis jedoch überzeugende Belege dafür vorliegen, dass die Inflation wieder unter Kontrolle gebracht werden kann, sodass die Zentralbanken ihre Zinserhöhungen pausieren oder beenden können, ist eine dauerhaftere Verbesserung der Marktstimmung wohl eher unwahrscheinlich. Das wiederum bedeutet auch, dass die Märkte in den kommenden Monaten volatil bleiben dürften. Die Kursbewegungen werden vermutlich weiterhin durch Hoffnungen und Befürchtungen in Bezug auf das Wirtschaftswachstum und die Inflation bestimmt.

Vor diesem höchst unsicheren Hintergrund werden sich Anlegende überlegen, wie ein Portfolio aufgebaut werden kann, das in verschiedenen Szenarien widerstandsfähig ist. Wer davon ausgeht, dass er oder sie sich über die nähere Zukunft nicht so ganz im Klaren ist, benötigt unter Umständen einige strukturierte Produkte, statt auf Direktinvestments zu setzen. Genau hier kommen Zertifikate ins Spiel. Denn mithilfe von Zertifikaten lassen sich sowohl in fallenden als auch Seitwärts-Märkten Renditen erzielen. Hier entsteht ein Kundennutzen, den ansonsten kein anderes Kapitalmarktprodukt in dem Masse abdeckt. Ich persönlich bin ein Freund von Teilschutz-Produkten, welche einen substanziellen Schutzmechanismus bieten und vom Chance/Risiko-Verhältnis sehr interessant im aktuellen Umfeld sind.

Bedingt durch den Zinsanstieg sind für sehr vorsichtige Anlegende aber auch Produkte mit 100 Prozent Kapitalschutz und annehmbaren Laufzeiten wieder interessant. Da hat sich für ein konservatives Publikum wieder einmal ein sehr spannendes Fenster geöffnet.

DDV, Lars BrandauEin Beitrag von Lars Brandau

Er ist seit Gründung des Deutschen Derivate Verbands (DDV) im Jahr 2008 dessen Geschäftsführer und vertritt den DDV auch in den Arbeitsgruppen des europäischen Dachverbands EUSIPA. Der DDV ist die Branchenvertretung der führenden Emittenten strukturierter Wertpapiere in Deutschland. Außerdem unterstützen mehr als 20 Fördermitglieder die Arbeit des Verbandes. Brandau ist studierter Germanist und Politologe und gilt als ausgewiesener Kommunikationsprofi. Weitere Informationen unter: www.derivateverband.de

Der obige Text/Beitrag spiegelt die Meinung des oder der jeweiligen Autoren wider. Die CASMOS Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG