Die Konsumzurückhaltung macht auch vor Bastei Lübbe nicht Halt

Bild: Bastei Lübbe

Die Verlagsgruppe Bastei Lübbe (WKN: A1X3YY / ISIN: DE000A1X3YY0) konnte mit starken Zahlen zum abgeschlossenen Geschäftsjahr 2021/2022 (per Ende Juni 2022) aufwarten. Die Erlöse legten im Jahresvergleich um zwei Prozent auf 94,5 Mio. Euro zu. Beim Konzernergebnis stand sogar ein Plus von 40 Prozent (11 Mio. Euro) zu Buche.

Für das Wachstum auch im zweiten Corona-Jahr waren dabei einige Bestseller wie unter anderem „Never“ von Ken Follett und „Der Zorn des Oktopus“ von Dirk Rossmann und Ralf Hoppe sowie Firmenzukäufe und die positive Entwicklung im Digitalgeschäft verantwortlich.

„Die Entwicklung im vergangenen Geschäftsjahr und das erfreuliche Ergebnis zeigen die sehr gute Aufstellung von Bastei Lübbe in der deutschen Verlagslandschaft. Das Unternehmen hat damit eine hervorragende Position für künftiges Wachstum. Dieses wird mit dem erfolgreichen Kerngeschäft verstärkt im digitalen Bereich, bei den community-getriebenen Geschäftsmodellen, eBooks und Streaming erfolgen.“ (Soheil Dastyari, CEO)

Schwacher Ausblick

Der weitere Ausblick wird allerdings wegen der durch den Ukraine-Krieg und die hohe Inflation verursachten Konsumzurückhaltung der Verbraucher eingetrübt. Für das erste Quartal des neuen Geschäftsjahres 2022/2023 (April bis Juni) geht der Verlag von Erlösen unter dem Vorjahresniveau und unter der bisherigen Planung aus.

Steigende Kosten belasten

Die Prognose wurde deshalb beim Umsatz für das Gesamtgeschäftsjahr 2022/2023 von bisher 100 Mio. Euro auf nun 90 bis 95 Mio. Euro nach unten angepasst. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) wird auf 9,5 bis 10,5 Mio. Euro prognostiziert und soll dementsprechend voraussichtlich unter dem Vorjahresniveau liegen. Der Gewinnrückgang wird mit steigenden Druck-, Papier- und Personalkosten erklärt.

Eine neue Belebung des Geschäfts erwartet Bastei Lübbe im darauffolgenden Geschäftsjahr 2023/2024. Denn in diesem Zeitraum soll ein neuer Blockbuster des Bestseller-Autors Dan Brown („Sakrileg“) veröffentlicht werden.

Hohe Dividendenrendite

Geplant ist, dass Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung die Zahlung einer Dividende in Höhe von 0,40 Euro je Aktie vorschlagen, was einen Anstieg gegenüber der operativen Vorjahresdividende (ohne Sonderdividende) um 60 Prozent bedeutet. Damit würde sich laut Bastei Lübbe eine Ausschüttungsquote von 47 Prozent errechnen. Die Dividendenrendite läge damit bei aktuell 6,5 Prozent.

„Wir freuen uns, dass wir unsere Aktionärinnen und Aktionäre erneut mit einer attraktiven Dividende am Geschäftserfolg des Unternehmens teilhaben lassen können. Die Erhöhung der Dividende spiegelt den wirtschaftlichen Erfolg, aber auch unsere Positionierung als Dividendentitel und das Vertrauen in unsere Wachstumsstrategie wider.“ (Soheil Dastyari, CEO)

Profiteur der Corona-Pandemie

An der Börse wurde die 1953 gegründete Kölner Verlagsgesellschaft in den vergangenen beiden Jahren von Anlegern offenbar als Profiteur der Corona-Pandemie gesehen. Denn zwischen März 2020 und August 2021 hatte sich der Kurs mehr als vervierfacht, wobei ein Fünfjahreshoch bei 7,64 Euro markiert wurde.

Trendpfeile zeigen vorerst nach unten

Nach dem steilen Anstieg wechselten die Notierungen in den Konsolidierungs-Modus, der bis heute anhält (aktuell: 6,12 Euro). Charttechnisch zeigen die Trendpfeile vorerst nach unten, weshalb es kurzfristig bis zum bisherigen Jahrestief vom Januar bei 5,52 Euro weiter nach unten gehen könnte.

Im Fall einer neuen Aufholbewegung gilt es dagegen, die 200-Tage-Linie (6,90 Euro) zurückzuerobern, um ein neues Kaufsignal zu generieren. Das nächste Kursziel wäre dann wieder das August-2021-Top bei 7,64 Euro.

Bildquelle: Bastei Lübbe