Zwischen Selbstlosigkeit und bestrafter Gier

Bildquelle: markteinblicke.de

Ich liebe Ultimatum-Spiele so sehr, dass ich sie fast immer bei meinen Vorträgen zur Behavioral Finance mit Zuhörern als Probanden vorstelle. Unter anderem um zu zeigen, dass Menschen keine reinen Gewinnmaximierer sind. So simuliere ich in einer Spielsituation, dass ein Teilnehmer 10.000 € bekommen soll, aber nur unter der Bedingung, dass er diesen Betrag mit einem anderen Spieler teilt. Dabei darf er bestimmen, wie viel er selbst und wie viel der Andere erhält. Stimmt dieser der Aufteilung zu, bekommen beide ihr Geld. Lehnt der Mitspieler indes die vorgeschlagene Aufteilung ab, gehen beide leer aus.

Im Laufe der Jahre habe ich dieses Spiel bestimmt hunderte Male gespielt, aber niemals ist es vorgekommen, dass ein Zuhörer gemäß der ökonomischen Standardtheorie 9999,99 € für sich behalten und seinem Mitspieler nur die kleinstmögliche Geldeinheit von einem Cent angeboten hätte. Stattdessen entscheiden sich die meisten für eine Fifty-Fifty-Lösung, weil diese als besonders fair empfunden wird…

Auf www.joachim-goldberg.com geht es weiter

GoldbergEin Beitrag von Joachim Goldberg.

Er beschäftigt sich seit mehr als 30 Jahren mit dem Zusammenspiel von Menschen und Märkten. Bis heute faszinieren ihn die vielen Facetten, Nuancen, Geschichten, Analysen und Hintergründe, die sich in der weißgezackten Linie auf der großen Börsenkurstafel niederschlagen. Aber erst mit der Entdeckung der psychologischen Einflüsse auf die Finanzmärkte meint der studierte Bankfachwirt und frühere Devisenhändler dem, was die Welt der Finanzen antreibt und bewegt, nahe gekommen zu sein. Seitdem setzt er sich intensiv mit der ”Behavioral Finance” genannten verhaltensorientierten Finanzmarktanalyse auseinander.

Joachim Goldberg schreibt regelmäßig auf seinem Blog www.joachim-goldberg.com.

Bildquelle: Joachim Goldberg / markteinblicke.de