Aktuelle Hot Stocks – Deutsche Post, Novo Nordisk, United Health Group, Boeing, Deutsche Börse

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Post AG / Oliver Lang

Der DAX brach zuletzt unter die 13.000er-Marke ein. Für schlechte Stimmung bei den Anlegern sorgen neue Corona-Beschränkungen in China und die Furcht vor einer Gaskrise. Auch aus der deutschen Wirtschaft kommen neue Negativnachrichten. Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) blicken die deutschen Unternehmen wegen der Folgen des Ukraine-Kriegs deutlich skeptischer in die Zukunft. Die Erwartungen hinsichtlich Produktion, Beschäftigung und Investitionen verschlechtern sich demnach für 2022 immer stärker. Trotzdem gibt es auch Unternehmen, die ohne größere Blessuren durch die Krise kommen sollten und deren Aktien charttechnisch weiterhin aussichtsreich sind.

Deutsche Post

Der durch die Corona-Pandemie zusätzlich befeuerte Paket-Boom machte sich bei der Deutschen Post (WKN: 555200 / ISIN: DE0005552004) in den vergangenen beiden Jahren in brummenden Geschäften und einem Aktienhöhenflug bemerkbar. Nach dem März-2020-Tief bei 19 Euro hatte sich der Kurs in den folgenden 17 Monaten mehr als verdreifacht, wobei im August 2021 ein Rekordhoch bei rund 61 Euro markiert wurde.

Doch im Anschluss folgte bei der DAX-Aktie bis zum Juni dieses Jahres ein scharfer Kurseinbruch auf 33 Euro, woraufhin sich die Notierungen zuletzt zeitweise im Bereich der 36er-Marke stabilisieren konnten. Die niedrigen Kurse könnten eine günstige Einstiegsgelegenheit eröffnen, denn operativ ist die Deutsche Post weiterhin voll auf Kurs.

So wurde im ersten Quartal 2022 ein Betriebsgewinn (EBIT) von 2,2 Mrd. Euro verbucht, womit der Rekordwert aus dem Vorjahreszeitraum um 13 Prozent übertroffen werden konnte. Kein Wunder ist deshalb, dass das Gros der Analysten die Post-Aktie zum Kauf empfiehlt. Für die Aktie spricht außerdem die hohe Dividendenrendite von aktuell fünf Prozent.

Novo Nordisk

Für die Aktie des Insulin-Weltmarktführers Novo Nordisk (WKN: A1XA8R / ISIN: DK0060534915) ging es in den vergangenen beiden Jahren steil nach oben. Dabei wurde zuletzt im April 2022 ein neues Allzeithoch bei 112 Euro markiert. Nach einem Rücksetzer im Mai auf 98 Euro konnte der Kurs inzwischen wieder auf zwischenzeitlich 109 Euro zulegen.

Dementsprechend bestehen beste Chancen, dass hier in Kürze neue historische Tops erreicht werden. Bullish gestimmt ist beispielsweise auch Goldman Sachs. Die Novo-Nordisk-Aktie blieb auch nach dem jüngsten Research-Update auf der viel beachteten „Conviction Buy List“, wobei die US-Investment-Bank das nächste Kursziel auf umgerechnet 125,70 Euro taxiert.

Laut dem Research-Update bleibt Goldman-Analyst Keyur Parekh zuversichtlich, dass die Novo-Nordisk-Studie zum neu entwickelten Gewichtssenker Wegovy sinkende Herz-Kreislauf-Risiken bei übergewichtigen Patienten hervorbringen wird.

UnitedHealth Group

Im Zuge der jüngsten Börsen-Turbulenzen wurden Aktien auf breiter Front mit nach unten gezogen. Nur vergleichsweise wenige Titel konnten sich dem Abwärtssog entziehen. Einer davon, der in den zurückliegenden Monaten besonders hohe Kursstabilität bewies, ist UnitedHealth Group.

Mit einem Kursplus auf Sechsmonatssicht von zeitweise knapp 30 Prozent gehört die Aktie des US-Versicherungskonzerns, der vor allem im Krankenversicherungs-Bereich sehr aktiv ist, zu den derzeit stärksten Werten im Dow Jones. Aber auch langfristig betrachtet entwickelte sich UnitedHealth (WKN: 869561 / ISIN: US91324P1021) an der Börse prächtig.

Bereits seit dem Jahr 2009 notiert die Aktie in einem übergeordneten Aufwärtstrend, wobei in den vergangenen 13 Jahren ein beeindruckender Kursgewinn von im Schnitt 28 Prozent jährlich zu Buche steht. Bei der Aktie dürfte in Kürze das jüngste Allzeithoch vom April 2022 bei 553 US-Dollar in Angriff genommen werden. Oberhalb würde dann die 600er-Marke in den Fokus rücken.

Boeing

Nach den Corona-bedingten Rückschlägen dürften die Flugzeugbauer im laufenden Jahr ein starkes, geschäftliches Comeback erleben. Zu den Unternehmen mit großem Aufholpotenzial sollte auch der US-Luft-, Raumfahrt- und Rüstungskonzern Boeing (WKN: 850471 / ISIN: US0970231058) zählen. Boeing profitiert einerseits von den weitgehenden Lockerungen der Corona-Beschränkungen, im Zuge der wieder mehr Flugzeuge benötigt werden.

Andererseits nimmt auch die Nachfrage aus der Verteidigungsindustrie stark zu. Denn seit Beginn des Ukraine-Kriegs bauen immer mehr Staaten ihre Verteidigungsbudgets aus. So will beispielsweise Deutschland vom 100-Milliarden-Euro schweren Rüstungspaket rund 5 Mrd. Euro in den Kauf von 60 schweren Transporthubschraubern von Boeing investieren.

Analysten rechnen deshalb bei Boeing mit starken Umsatzanstiegen. Die Erlös-Konsensprognose liegt für das Gesamtjahr 2022 bei 74,5 Mrd. US-Dollar, nach 62,3 Mrd. Dollar im Vorjahr. Für 2023 wird ein Umsatz von im Schnitt 91,6 Mrd. Dollar erwartet.

Deutsche Börse

Angesichts von Inflations-, Zins- und Konjunktursorgen und der damit verbundenen, jüngsten Börsen-Turbulenzen werden die Nerven der Anleger stark strapaziert. Viele Marktteilnehmer trennen sich von Verkaufspanik getrieben überstürzt von ihren Aktienpositionen. Auf der anderen Seite gibt es auch viele Anleger, die Kurs-Crashs zum vermeintlich günstigen Einstieg nutzen wollen.

Die hohe Börsen-Volatilität und die teils hektischen Aktien-Käufe und -Verkäufe bescheren den Börsenplatzbetreibern derzeit besonders starke Geschäfte. Zu den großen Profiteuern gehört dabei auch die Deutsche Börse. Branchenexperten erwarten, dass der DAX-Konzern den Umsatz im laufenden Gesamtjahr 2022 auf Jahressicht um 14 Prozent auf 4,0 Mrd. Euro steigern kann. Für 2023 werden Erlöse von 4,3 Mrd. Euro prognostiziert.

Charttechnisch ist die Deutsche-Börse-Aktie (WKN: 581005 / ISIN: DE0005810055) aktuell sehr aussichtsreich. Mit Kursen von aktuell rund 160 Euro reichen hier einige feste Handelssitzungen aus, um das Allzeithoch vom Juli 2020 bei 170,15 Euro in Angriff zu nehmen. Ein Ausbruch nach oben würde ein starkes Kaufsignal bedeuten.

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Post AG / Oliver Lang