Chip-Krise: Dieser Tech-Gigant profitiert

Bildquelle: Pressefoto TSMC

Ungeachtet der weltweiten Rezessionssorgen dürfte die Nachfrage nach Mikrochips auch in den kommenden Jahren das Angebot deutlich übersteigen. Nach Einschätzung der in New York City ansässigen Unternehmensberatung AlixPartners wird die mit der Corona-Pandemie 2020 ausgebrochene Halbleiter-Knappheit auch 2024 noch die Produktion bremsen. Bislang rechnen die großen Zulieferer und Autobauer damit, dass die massiven Lieferprobleme im Laufe dieses Jahres nachlassen und im Jahr 2023 verschwinden.

„Anders als viele andere Marktbeobachter gehen wir davon aus, dass der Chipmangel auch 2024 noch herrscht.“ (Fabian Piontek, Berater bei AlixPartners)

Der Chip-Mangel, der für zahlreiche Branchen, wie die Automobilindustrie, den Maschinenbau oder die Elektroindustrie, auf unabsehbare Zeit ein großes Problem bleiben dürfte, sorgt auf der anderen Seite für hohe Preise und bei den großen Chipproduzenten dementsprechend für glänzende Geschäfte.

Umsatz- und Gewinnsprung bei TSMC

Einer der großen Profiteure der hohen Chip-Nachfrage ist die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company, kurz TSMC (WKN: 909800 / ISIN: US8740391003), wie die neuesten Geschäftszahlen zeigen. Im zweiten Quartal 2022 legte der Umsatz auf Jahressicht um knapp 44 Prozent auf 534 Mrd. taiwanesische Dollar (17,9 Mrd. US-Dollar) zu.

Die ungebrochen extrem hohe Chip-Nachfrage sorgt bei TSMC für glänzende Geschäfte. Der weltweit führende Chip-Auftragsfertiger erzielte im zweiten Quartal einen Umsatz- und Gewinnsprung. Das starke Wachstum dürfte laut der Firmenprognose auch im laufenden Jahr 2022 anhalten. (Bildquelle: Pressefoto TSMC)

Die Bruttomarge betrug 59,1 Prozent, was das höchste Niveau seit 26 Jahren bedeutete. Unter dem Strich wurde dabei ein Gewinn von 237 Mrd. taiwanesischen Dollar eingefahren, womit sich im Jahresvergleich ein Zuwachs von mehr als drei Viertel errechnete. Bei Marge und Gewinn wurden die Analysten-Schätzungen dementsprechend klar getoppt.

Prognose angehoben

Der global führende Chipauftragsfertiger, zu dessen prominentesten Kunden beispielsweise Apple gehört, geht trotz der weltweiten Konjunktursorgen von weiter steigenden Erlösen aus. Laut der Firmenprognose dürfte der Umsatz im Jahr 2022 um etwa 35 Prozent zulegen. Die vorherige Prognose sah noch einen Zuwachs von etwa 30 Prozent vor.

Für das laufende dritte Quartal werden Erlöse zwischen 19,8 und 20,6 Mrd. US-Dollar angepeilt. Die Konsensprognose der Analysten lag hier bisher bei 18,5 Mrd. US-Dollar.
Für Branchenexperten wird diese Prognoseanhebung als Zeichen dafür gewertet, dass die globale Chip-Nachfrage höher bleiben wird als wegen der Lieferkettenprobleme und Konjunktursorgen von vielen bisher befürchtet wurde.

„Das Jahr 2023 wird immer noch ein Wachstumsjahr werden.“ (C.C. Wei, CEO bei TSMC)

Lieferkettenprobleme bremsen den Produktionsausbau

TSMC gilt als der global führende Auftragsfertiger von Chips und Wafern, den Grundplatten für elektronische Halbleiter. Asiens größtes Unternehmen erwartet bei seinen Investitionen aufgrund der Lieferkettenprobleme und der aktuellen Unsicherheiten Verschiebungen ins nächste Jahr.

So dürften sich die Investitionen eigenen Angaben nach eher am unteren Ende der avisierten Spanne zwischen 40 und 44 Mrd. US-Dollar bewegen. TSMC und Konkurrenten wie Samsung, Globalfoundries oder das US-Chip-Unternehmen Intel forcieren derzeit den Ausbau zusätzlicher Produktionskapazitäten.

Die Kurserholung läuft

An der Börse hatte sich der Kurs der TSMC-Aktie zwischen März 2020 und Januar 2022 mehr als verdreifacht, wobei ein neues Rekordhoch bei 126,80 Euro markiert wurde. Bis Anfang Juli brachen die Notierungen dann auf 72 Euro ein, konnten sich aber bis Mitte Juli wieder auf zeitweise 85 Euro erholen.

Setzt sich die jüngste Aufholbewegung fort, gilt es, die 200-Tage-Linie (97 Euro) zurückzuerobern, um ein neues Kaufsignal zu generieren. Mit Blick auf die langfristige Kurshistorie stehen die Chancen für weiter steigende Notierungen bestens.

Denn trotz des scharfen Einbruchs in den vergangenen Monaten steht bei der TSMC-Aktie auf Zehnjahressicht noch immer ein stattlicher Kursgewinn von im Schnitt 23 Prozent pro Jahr zu Buche. Die Aktie gehört damit zu den weiterhin aussichtsreichsten Titeln im Technologiebereich.

Wer nicht nur auf TSMC, sondern gleich auf 25 Aktien setzen möchten, bei denen sich künftig erhebliches Gewinnpotenzial eröffnen dürfte, kann sich das folgende Index-Zertifikat (WKN: DA0AB5 / ISIN: DE000DA0AB55) auf den Vision 25 Index anschauen. In diesem Index sind neben TSMC beispielsweise auch Microsoft, Varta und Biontech enthalten.

Bildquelle: Pressefoto TSMC