Lonza: Diese Abspaltung trägt immer mehr Früchte

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Die Aktie des Schweizer Pharmakonzerns Lonza (WKN: 928619 / ISIN: CH0013841017) wurde in den vergangenen Monaten kräftig zurückgeschlagen. Nach einem neuen Allzeithoch im September 2021 bei 785 Franken brachen die Notierungen bis zum Juni dieses Jahres auf 476 Franken ein.

Inzwischen konnte sich der Kurs aber wieder bis in den Bereich der 550er-Marke erholen. Die nach wie vor vergleichsweise niedrigeren Kurse könnten hier eine günstige Einstiegsgelegenheit eröffnen, denn operativ bleibt das Unternehmen auf dem Wachstumskurs, wie die neuesten Geschäftszahlen belegen.

Trennung vom Chemiegeschäft zahlt sich aus

Die Trennung vom Chemiegeschäft scheint sich für Lonza auszuzahlen, denn sowohl umsatz- als auch ergebnisseitig wurden zuletzt deutliche Fortschritte verzeichnet. Der in Deutschland insbesondere für den Impfstoffauftrag von Moderna bekannte Pharmazulieferer erzielte im ersten Halbjahr 2022 auf Jahressicht einen Umsatzanstieg um 17,3 Prozent auf knapp 3 Mrd. Schweizer Franken. Die Mitte 2021 veräußerte Chemiesparte LSI wurde bei diesem Vergleich laut Lonza bereits herausgerechnet.

Die Trennung vom Chemiegeschäft entpuppt sich bei Lonza als strategisch sinnvoller Schritt. Der Schweizer Pharmazulieferer wird immer profitabler, wie die neuesten Geschäftszahlen zeigen. (Bildquelle: © Lonza Ltd.)

Lonza wird immer profitabler

Das sogenannte Kern-EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) legte im Berichtszeitraum um 16,5 Prozent auf 987 Mio. Franken zu. Unter dem Strich wurde ein Reingewinn von 498 Mio. Franken erzielt, nach 263 Mio. Franken im Vorjahreszeitraum. Für den Gewinnsprung sorgte allerdings auch eine „Altlast“ aus dem Vorjahr, die damals das Ergebnis belastet hatte, nämlich die Sanierung der Giftmülldeponie Gamsenried im Kanton Wallis. Für dieses Projekt musste Lonza im Sommer 2021 eine Rückstellung in Höhe von 284 Mio. Franken bilden.

Prognose bestätigt

Ohne die Chemiesparte will Lonza nun deutlich schneller wachsen und mehr Gewinn erwirtschaften als der ehemalige Konzernverbund. Für das Gesamtjahr 2022 wird weiterhin ein organisches Wachstum im unteren bis mittleren Zehnerbereich angepeilt. Die Core-EBITDA-Marge soll sich weiter in Richtung der für 2024 avisierten Spanne zwischen 33 und 35 Prozent verbessern (2021: 30,8 Prozent).

Anleger hatten sich noch mehr versprochen

Nach der Bekanntgabe der Halbjahreszahlen geriet die Lonza-Aktie unter deutlichen Verkaufsdruck. Am vergangenen Freitag setzte der Kurs um sechs Prozent auf 551 Franken zurück. Bereits im Vorfeld erklärte die US-Bank Jefferies, dass die Lonza-Guidance am Markt eine gewisse Enttäuschung auslösen könnte, demnach hätten viele auf eine Prognoseanhebung gehofft. „Zumindest das obere Ende des Umsatzwachstums im niedrigen bis mittleren Zehnerbereich erscheint leicht erreichbar“, hieß es im entsprechenden Research-Update.

Hier liegen die nächsten Kursziele

Charttechnisch würde sich die Lage bei der Lonza-Aktie wieder wesentlich verbessern, wenn die Rückeroberung der 200-Tage-Linie (640 Franken) gelingt. In diesem Fall könnte in den kommenden Monaten wieder das Rekordhoch vom September 2021 bei 785 Franken angesteuert werden.

Kursgewinn: +30 Prozent jährlich

Langfristig betrachtet gehört die Lonza-Aktie zu den stärksten Titeln im Schweizer Aktienleitindex SMI. Auf Zehnjahressicht ging es für die Notierungen im Schnitt um 30 Prozent pro Jahr nach oben.

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