Befesa: Der große Recycling-Player

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Schon seit Jahren gibt es in der Bevölkerung wie auch bei den Unternehmen mehr und mehr ein Umdenken in Richtung Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Diese Themen sind seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs sogar noch stärker in den Fokus gerückt, da Ressourcen-Schonung immens wichtig ist, um unabhängiger zu werden von einigen wenigen Rohstoff- und Energielieferanten.

Neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien wird auch den Bereichen Recycling und Kreislaufwirtschaft eine immer größere Bedeutung beigemessen. Zu den Unternehmen, die von dieser Entwicklung profitieren und auch an der Börse besonders aussichtsreich sind, gehört die in Luxemburg ansässige Befesa S.A. (WKN: A2H5Z1 / ISIN: LU1704650164).

Der Befesa-Konzern hat sich auf das Recycling industrieller giftiger Reststoffe spezialisiert und ist einer der führenden Anbieter von Umweltdienstleistungen für die sekundäre Stahl- und Aluminium-Industrie.

Wichtige Marktrolle in der Kreislaufwirtschaft

Befesa nimmt in der sogenannten Kreislaufwirtschaft eine wichtige Rolle ein, denn durch die Verwertung von gefährlichen Rest- und Wertstoffen wird der Verbrauch von natürlichen Ressourcen in der Metallindustrie reduziert.

Dabei werden zum einen Recycling-Dienste für industrielle Reststoffe aus der Stahlindustrie (Stahlstaub) angeboten, zum anderen konzentriert sich Befesa auch auf das Recyceln von Aluminium-Salzschlacken.

Befesa gehört zu den weltweit führenden Unternehmen im Recycling von Sondermüll. Wie erfolgreich die Geschäfte dabei laufen, zeigte sich zuletzt an den Zahlen zum ersten Halbjahr 2022, in dem ein neuer Rekord-Betriebsgewinn verzeichnet wurde. (Bildquelle: Pixabay / MichaelGaida)

Das Befesa-Kundenportfolio ist groß

Die Services werden weltweit angeboten. Eigenen Angaben zufolge ist Befesa in Europa und Asien die Nummer eins im Recycling von Stahlstaub und Aluminium-Salzschlacken. Zu den zahlreichen bekannten Kunden gehören unter anderem ArcelorMittal, Glencore, voestalpine und Alcoa.

Wie erfolgreich die Geschäfte bei Befesa laufen, haben zuletzt die Zahlen zum abgeschlossenen Geschäftsjahr 2021 gezeigt, in dem ein neuer Rekord-Betriebsgewinn verzeichnet wurde. Auch im laufenden Jahr brummen die Geschäfte, wie die neuesten Geschäftszahlen belegen, die Ende Juli veröffentlicht worden sind.

Laut Befesa legte der Umsatz im ersten Halbjahr 2022 auf Jahressicht um 49 Prozent auf 572,5 Mio. Euro zu. Dabei wurde beim bereinigten Betriebsgewinn (EBITDA) ein Rekordwert von 118 Mio. Euro erzielt, was ein Plus von 25 Prozent bedeutete.

Unter dem Strich stand im ersten Halbjahr 2022 ein Nettogewinn von 50,0 Mio. Euro zu Buche, womit sich im Jahresvergleich ein Anstieg um 9,7 Prozent errechnete.

„Mittel- bis langfristig sind die Dekarbonisierung und Elektrofahrzeuge positive Trends für die Sekundärstahl- und Aluminiummärkte, von denen unsere Kunden profitieren. Unsere Umweltdienstleistungen sind eine wichtige Voraussetzung für diesen Wandel.“ (Javier Molina, Executive Chair von Befesa)

Wie Befesa erklärte, war die positive Ergebnisentwicklung in erster Linie auf die gute Stahlstaub-Mengenentwicklung zurückzuführen, was auch den Beitrag der Zinkgeschäfte in den USA miteinschließt. Demnach glichen die im Jahresvergleich höheren Basismetallpreise die Energieinflation und die höheren Zinkschmelzlöhne von 230 US-Dollar je Tonne aus.

Befesa-Chef Molina bestätigt Prognose

Der Befesa-Chef Javier Molina sieht den Konzern damit auf Kurs, im laufenden Gesamtjahr 2022 wie bisher angepeilt einen operativen Gewinn zwischen 220 und 270 Mio. Euro zu erreichen. Um künftig weiter kräftig zu wachsen, ist geplant, innerhalb von fünf Jahren rund eine halbe Mrd. Euro in Wachstumsprojekte zu investieren.

Goldman Sachs sieht kräftiges Aufholpotenzial

An der Börse wurde die im MDAX notierte Befesa-Aktie in den vergangenen Monaten kräftig zurückgeschlagen, konnte sich aber zuletzt zeitweise im Bereich der 44er-Marke stabilisieren. Geht es nach der Einschätzung von Goldman Sachs, könnte sich bei dem Titel großes Aufholpotenzial eröffnen.

Nach der Bekanntgabe der Halbjahreszahlen hat die US-Investment-Bank ihre bisherige Kaufempfehlung („Buy“) für die Befesa-Aktie und das Kursziel von 67,50 Euro bestätigt. Laut dem Goldman-Analysten Moomal Irfan hat der Industrie-Recycler starke Ergebnisse vorgelegt. Den bestätigten Ausblick lobte der Analyst.

Wer das Risiko breiter streuen möchte und gleich in acht vielversprechende Unternehmen investieren möchte, die in den Bereichen Recycling und Kreislaufwirtschaft aktiv sind, kann sich zum Beispiel einmal näher das Index-Zertifikat (WKN: DA0AB3 / ISIN: DE000DA0AB30) auf den Zero Plastic Index näher anschauen. In diesem Index sind neben Befesa beispielsweise auch noch Tomra Systems, Veolia Environment und Mayr-Melnhof Karton enthalten.

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