Trendwende oder Bärenmarkrallye?

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

Nachdem das erste Halbjahr 2022 dem DAX ein Minus von 19,5% einbrockte, fiel auch der Start ins zweite Semester zunächst ins Wasser. Am 5. Juli rutschten die Kurse nämlich bis auf 12.391 Punkte ab und markierten dort ein neues Jahrestief.

Exakt einen Monat später sieht die Börsenwelt allerdings schon wieder ganz anders aus: 11,3% konnte der deutsche Leitindex seit dem besagten Tiefststand mittlerweile zulegen und in der Spitze am gestrigen Donnerstag bis auf 13.792 Zähler klettern. Damit fehlten dem Index nur noch zwei Pünktchen bis zum Vor-Corona-Top – also dem 2020er-Februar-Hoch bei 13.795 Punkten.

Sommerrallye statt Sommerdelle

Chart DAX
Chart DAX

 

Aber nicht nur hierzulande, auch in Übersee setzten die Kurse im Juli zu einer kräftigen Erholung an. Allen vorweg die bis dato so stark gebeutelten US-Tech-Werte.

Angetrieben von überraschend soliden Quartalsberichten der Schwergewichte Apple, Alphabet, Amazon und Microsoft, verbesserte sich der Nasdaq 100 auf dem siebten Kalenderblatt um 12,6% – das war immerhin das beste Juli-Ergebnis seit 25 Jahren. Und auch die erste August-Woche gehörte den Bullen, die den Index wieder über die 13.000-Punkte-Marke hievten.

Die Börsenampeln gehen langsam auf gen über. Bildquelle: markteinblicke.de

(Ist) alles wieder gut an der Börse?

Die konnte auch der DAX mit einem Plus von 5,5% im Juli hinter sich lassen – auch wenn die ganz großen Trendwendesignale aus charttechnischer Sicht noch nicht vorliegen. Gemessen an den jeweiligen 200-Tage-Linien befinden sich beispielsweise alle großen Aktienindizes noch im Abwärtstrend. An dieser Stelle lohnt auch der Blick auf den DAX-Kursindex, der sich zwar an die 2022er-Abwärtstrendgerade herangeschoben, diese aber noch nicht überboten hat. Gelingt dort der Break, könnten sich die charttechnischen Hinweise auf einen möglichen Boden weiter verdichten – bis dahin, bleibt jedoch auch die Gefahr einer Bärenmarktrallye noch bestehen.

Ein Beitrag von Sebastian Jonkisch von Prime Quants

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Bildquellen: Prime Quants / Pressefoto Deutsche Börse AG