Trotz immer wieder neuer Negativnachrichten aus der Wirtschaft konnten sich DAX, Dow Jones & Co. in den vergangenen Wochen deutlich erholen. Viele Anleger rechnen offenbar damit, dass die eingetrübten globalen Konjunkturaussichten inzwischen mehr oder weniger in den Aktienkursen eingepreist sind. Die jüngste Erholungsbewegung an den Börsen steht noch auf wackeligen Beinen. Trotzdem dürfte es sich lohnen, bei einigen besonders aussichtsreichen Aktien Long-Einstiege vorzubereiten.
BASF
Der Chemiekonzern BASF (WKN: BASF11 / ISIN: DE000BASF111) konnte Ende Juli mit starken, finalen Geschäftszahlen aufwarten. So legte der Umsatz im zweiten Quartal 2022 auf Jahressicht um 16 Prozent auf 23 Mrd. Euro zu. Dabei wurde ein Gewinn von 2,1 Mrd. Euro eingefahren und damit rund ein Viertel mehr als im zweiten Quartal 2021. Eigenen Angaben nach konnten gestiegene Energie- und Rohstoffpreise weitgehend über höhere Verkaufspreise weitergegeben werden. Eine besonders positive Überraschung war aber, dass BASF die Prognose für das laufende Gesamtjahr anhob.
Für 2022 wird nun mit einem Zuwachs beim Umsatz auf 86 bis 89 Mrd. Euro gerechnet. Zuvor erwartete das Unternehmen noch einen Rückgang auf 74 bis 77 Mrd. Euro, nach 78,6 Mrd. Euro im Vorjahr. Beim Betriebsgewinn (EBIT) wurde das untere Ende der Prognosespanne erhöht. Avisiert werden nun für 2022 mindestens 6,8 Mrd. Euro (zuvor: 6,6 Mrd. Euro). Das obere Ende des Gewinnziels bleibt unverändert bei 7,2 Mrd. Euro (2021: 7,8 Mrd. Euro).
Microsoft
Der Windows-Entwickler Microsoft (WKN: 870747 / ISIN: US5949181045) konnte den Wachstumskurs auch im zweiten Quartal 2022 fortsetzen. Die Erlöse verbesserten sich im Jahresvergleich um zwölf Prozent auf 51,9 Mrd. US-Dollar. Beim Gewinn wurde ein Plus von zwei Prozent auf 16,7 Mrd. Dollar erzielt. Die Ergebnisse lagen zwar unter den Analysten-Erwartungen, aber nur leicht.
Außerdem belastete der starke Dollar. Besonders positiv wirkte sich dagegen das starke Cloud-Geschäft (Azure) aus, dass um 40 Prozent wuchs. Zudem erreichte die Zahl der Großkunden einen neuen Rekordwert. Der weitere Ausblick fällt sehr positiv aus.
Für das laufende dritte Quartal 2022 erwartet Microsoft-CEO Satya Nadella einen Umsatzzuwachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum um zehn Prozent auf bis zu 50,3 Mrd. Dollar. Der gesamte Cloud-Bereich dürfte Microsoft zufolge um bis zu 27 Prozent auf im besten Fall 20,6 Mrd. Dollar zulegen. Wegen dieser starken Aussichten sollten bei der Aktie schon bald neue Rekordhochs machbar sein.
Verbio
Die Nachfrage nach Biokraftstoffen boomt und beschert unter anderem auch Verbio Vereinigte Bioenergie (WKN: A0JL9W / ISIN: DE000A0JL9W6) glänzende Geschäfte. Der Produzent von Biodiesel, -ethanol und -methan aus Reststoffen konnte deshalb jüngst seine Prognose anheben. Für das bereits abgelaufene Geschäftsjahr bis Ende Juni wird nun ein Betriebsgewinn (EBITDA) von etwa 500 Mio. Euro erwartet (2020/2021: 166 Mio. Euro).
Zuvor wurden 430 Mio. Euro angepeilt. Verbio erklärte die erneute Prognoseanpassung mit einer starken Nachfrage nach Biokraftstoffen der zweiten Generation. Eigener Aussage nach gibt es eine weltweit lebhafte Nachfrage, die ein fortwährend hohes Preisniveau bewirkt.
Die Verbio-Aktie wurde im Juni auf 39 Euro zurückgeschlagen, legte unterdessen aber wieder auf zwischenzeitlich 64 Euro zu. Setzt sich die Kurserholung fort, könnte schon bald das Rekordhoch vom April bei 88 Euro angesteuert werden. Oberhalb würde dann die 100er-Marke in den Fokus rücken. Verbio gehört dementsprechend weiterhin zu den aussichtsreichsten Titeln aus dem deutschen Nebenwertebereich.
K+S
Die Aktie von K+S-Aktie (WKN: KSAG88 / ISIN: DE000KSAG888) verzeichnete in den vergangenen Jahren eine steile Berg-und-Tal-Fahrt. Nach dem März-2020-Tief bei 4,50 Euro hatte sich der Kurs in den folgenden beiden Jahren verachtfacht, wobei im April dieses Jahres ein Sechsjahreshoch bei 36,45 Euro markiert wurde.
Im Anschluss brachen die Notierungen bis zum Juli auf rund 19 Euro ein, konnten sich aber inzwischen zeitweise im Bereich der 22er-Marke stabilisieren. Die nach wie vor wieder niedrigeren Kurse könnten eine günstige Einstiegsgelegenheit eröffnen, denn operativ bleibt der MDAX-Konzern auf dem Erfolgskurs.
Vor allem wegen der hohen Nachfrage und Preise beim Dünger Kali rechnen Analysten damit, dass der Umsatz bei K+S im laufenden Gesamtjahr 2022 gegenüber 2021 um 72 Prozent auf 5,5 Mrd. Euro steigt. Von den Analysten gibt es deshalb derzeit für die K+S-Aktie mehrheitlich Kaufempfehlungen, wobei sich ein durchschnittliches Kursziel von 29 Euro errechnet.
Bildquelle: Pressefoto K+S AG
