Trendwende oder Bärenmarktrallye Teil II?

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

Liebe Leserinnen und Leser,

die heutige Überschrift, als Frage formuliert, bringt es auf den Punkt: was ist das eigentlich, was wir das gerade an den Märkten erleben? Ist das Ding tatsächlich „schon durch“, wie wir bereits vor zwei Wochen an dieser Stelle mutmaßten? Fast könnte man es meinen, zumal die „Das Schlimmste ist überstanden“-Fraktion in dieser Woche auch unerwarteten Rückenwind aus Übersee erhielt.

Denn die Verbraucherpreise in den USA stiegen im Juli – verglichen mit dem entsprechenden Vorjahresmonat – nicht ganz so hoch, wie von den Experten angenommen. Während die Teuerungsrate im Juni noch um 9,1% zulegte, waren es im Folgemonat „nur“ 8,5% – und damit weniger als die vorher geschätzten 8,7%. Das mag nun nach Erbsenzählerei klingen, die Wirkung an den Aktienmärkten war indes eindeutig:

Kurssprung nach Inflationsrückgang

Mit einem satten Kurssprung ging es Für DAX, Dow Jones & Co nach oben. Der US-Leitindex Dow Jones zog um 1,6% nach oben, der S&P 500 legte 2,1% und der Tech-Index Nasdaq 100 2,9% zu. Im DAX stand ein Plus von 1,3% zu Buche, womit der Index erneut über die 13.600er-Hürde ausbrechen konnte.

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In der Spitze stieg das Aktienbarometer allerdings „nur“ auf 13.716 Zähler und blieb damit deutlich unter dem bisherigen Monatshoch vom 4. August bei 13.793 Punkten zurück. Nicht einmal für einen Sprung über die mittelfristige 100-Tage-Linie – die aktuell bei 13.723 verläuft – hatte es zuletzt (per Schlusskurs) gereicht. Damit sind die Kursziele auf der Oberseite auch schon glasklar identifiziert:

Aufwärts, abwärts

Im ersten Schritt müsste der DAX per Tagesschluss über den GD100 steigen, um danach den Break am Doppelwiderstand aus bisherigem Augusthoch und Vor-Corona-Top bei 13.793/13.795 zu versuchen.

Einen erfolgreichen Ausbruch (ebenfalls auf Schlusskursbasis!) vorausgesetzt, könnte es über die 14.000er-Marke hinweg bis an die obere Kante des offenen Gaps vom 10. Juni bei 14’199 Punkten gehen. Auf der Unterseite gilt es dagegen, auf den Haltebereich um 13.600/13.597 zu achten; rutscht der Index unter dieses Niveau zurück, würde ein Rücksetzer bis ans Julihoch bei 13.515 und/oder an das Mai-Tief bei 13.381 wahrscheinlich, wobei eine Ausweitung der Verkäufe bis in den Bereich um 13.230/13.200 ebenfalls ins Bild passen würde.

Damit muss die Antwort auf die Frage, ob wir aktuell denn nun eine Bärenmarktrallye oder doch schon eine Trendwende sehen, schlichtweg vertagt werden.

Ein Beitrag von Sebastian Jonkisch von Prime Quants

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