Deutsche Börse und London Stock Exchange kommen wohl nicht mehr zusammen

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Was schon in den Jahren 2000 und 2004 scheiterte, scheint auch jetzt gescheitert zu sein. Nämlich der Zusammenschluss der Deutschen Börse (WKN: A2AA25 / ISIN: DE000A2AA253) mit der London Stock Exchange (LSE). Dazu gehört auch die Information, dass 2006 und 2011 jeweils der Zusammenschluss mit der Euronext ebenfalls scheiterte. Zudem ging eine Übernahme durch die Chicago Mercantile Exchange im Jahr 2006 ebenso schief wie der Übernahmeversuch der Borsa Italiana im Jahr 2006. Wenn es also um das Thema Mergers & Acquisitions geht, dann ist es egal, ob der Vorstandschef der Deutschen Börse Werner Seifert, Reto Francioni oder Carsten Kengeter heißt.

Gemein haben die drei Vorstandschef somit, dass sie wohl „nur“ die kleine Deutsche Börse im beschaulichen Frankfurt (beziehungsweise am Sitz im noch beschaulicheren Eschborn bei Frankfurt) als Vorstand führen durften oder noch dürfen. Die große, weite Welt bleibt ihnen versperrt. Dumm nur, dass Kengeter schon in London seine Heimat hat, wo auch der Firmensitz sein sollte. Aber vielleicht findet er ja bald dort einen neuen Job – oder bleibt noch ein paar Jahre und krempelt die Deutsche Börse weiter um.

Deutsche-Börse-Chart: finanztreff.de

Zunächst kurz zum aktuellen Scheitern: Die prüfende EU-Kommission sieht wettbewerbsrechtliche Bedenken aufgrund einer marktbeherrschenden Stellung in Italien. Daher hat die Kommission die LSE aufgefordert, ihre 60-Prozent-Beteiligung an der MTS, einer E-Plattform für italienische Staatsanleihen, zu verkaufen. Dies lehnen die Londoner aber ab. Eine Fusions-Freigabe durch die EU-Kommission wird damit sehr unwahrscheinlich…

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RaumEin Beitrag von Wolfgang Raum von Plusvisionen.de

Wolfgang Raum ist bereits seit mehr als 25 Jahren im Kapitalmarkt-Journalismus tätig, derzeit als freier Wirtschafts- und Börsenjournalist für einige Börsenbriefe und Banken-Newsletter, aber auch als Blogger. Von 2005 bis Sommer 2014 arbeitete er als Chefredakteur für das ZertifikateJournal. Zuvor verantwortete er mehr als fünf Jahre den renommierten Börsenbrief des Anlegermagazins CAPITAL, die CAPITAL Depesche. Der Derivate-Experte, zugleich Fan von Nebenwerten und Emerging Markets, ist zudem ein gern gesehener Experte bei Fernseh- und Radio-Interviews.

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