Scholz-Reise: Der richtige Rahmen für Plug Power

(Bildquelle: Pressefoto Plug Power)

Die Kanada-Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und einer Wirtschaftsdelegation schlägt in diesen Tagen hierzulande hohe Wellen. Und dies gleich in mehrfacher Hinsicht. Neben der Frage des Tragens von Atemschutzmasken im Flugzeug spielt in der aktuellen politischen Situation vor allem das sogenannte Wasserstoffabkommen eine große Rolle.

Kanadischer Wasserstoff für mehr Energieunabhängigkeit

Der Krieg in der Ukraine hat gezeigt, dass die Abhängigkeit von russischen Energieimporten schnell reduziert werden muss. Nord Stream I und II, die Wartung und der Einbau von Gasturbinen sowie eine drohende Gaskrise im Winter beherrschen die Nachrichtenlandschaft in diesem Sommer. Dass dies in Zukunft nicht mehr der Fall ist, soll unter anderem das Wasserstoffabkommen mit Kanada sicherstellen.

Die Frage bleibt allerdings, wann und wie gut das Abkommen überhaupt einen nennenswerten Beitrag zur deutschen Energieversorgung leisten kann. Wasserstoff- und Brennstoffzellen sind keine neue Technologie. Allerdings spielen sie im Alltag eine kaum beachtenswerten Rolle. Das Potenzial ist jedoch riesig, nur eben auch sehr schwer freizusetzen.

2025 soll es losgehen

Die Produktion von Wasserstoff bleibt energieintensiv. Darüber hinaus ist die heute dafür eingesetzte Energie alles andere als “grün”. Dies soll sich ändern. Ab 2025 will Deutschland “grünen” Wasserstoff aus Kanada beziehen.

Damit eignet sich dieser Wasserstoff jedoch höchstens als langfristige Lösung des deutschen Energieversorgungsproblems. Zumal selbst im Jahr 2025 es zunächst nur kleine Mengen an Wasserstoff über den Atlantik schaffen sollten.

Auch wenn daher kurzfristig andere Lösungen gefragt sein werden, bleiben die Aussichten im Wasserstoffbereich chancenreich. Davon wollen unter anderem einige Unternehmen aus Nordamerika profitieren. Dazu gehören Ballard Power (WKN: A0RENB / ISIN: CA0585861085) und Plug Power (WKN: A1JA81 / ISIN: US72919P2020).

Schwieriges Umfeld

Diese haben in den vergangenen Jahren auch unter Anlegern hierzulande Bekanntheit erlangt. Bei einem Blick auf die Kursentwicklung der Aktien von Unternehmen wie Ballard Power und Plug Power wird jedoch deutlich, dass die Euphorie unter Anlegern in Bezug auf das Thema Wasserstoff etwas abgeflacht ist.

Darüber hinaus konnten die beiden Konzerne zuletzt auch mit ihren Geschäftszahlen niemanden so richtig vom Hocker reißen. Schließlich haben auch sie mit den schwierigen Marktbedingungen zu kämpfen. Allerdings dürften das deutsch-kanadische Wasserstoffabkommen sowie ganz besonders das Klimapaket der US-Regierung für einen positiven Rahmen für die Zukunft sorgen.

US-Regierung macht den Weg frei

So hatte man bei Plug Power im jüngsten Quartalsbericht unter anderem das kürzlich verabschiedete Gesetz mit dem Namen “Inflation Reduction Act (IRA)” angepriesen. Aus Sicht des Plug Power-Managements dürfte es den Vereinigten Staaten ermöglichen, weltweit führend in der Brennstoffzellen- und grünen Wasserstoffindustrie zu werden.

Im Mittelpunkt stehen die Clean Hydrogen Production Tax Credits (PTC), also Anreize für die Produktion von sauberem Wasserstoff. Diese sollen eine Steuergutschrift von bis zu 3,00 US-Dollar pro Kilogramm für “grünen” Wasserstoff über einen Zeitraum von 10 Jahren für alle Wasserstofferzeugungsanlagen, deren Bau vor dem 2033 beginnt, ermöglichen.

Gute Nachrichten für ein Unternehmen, das sich bei der Wasserstoffproduktion ambitionierte Ziele gesetzt hat. Bis zum Ende dieses Jahres will man auf eine Produktion von 70 Tonnen des “grünen” Wasserstoffs pro Tag (tpd) kommen. Bis 2025 soll dieser Wert bereits auf 500 tpd in Nordamerika und bis 2028 auf 1.000 tpd weltweit steigen. Damit sollen die Jahresumsätze bei Plug Power bis 2025 auf 3 Mrd. US-Dollar und die Bruttomarge auf 30 Prozent klettern.

Bildquelle: Pressefoto Plug Power